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Hubertus ruft, kaum einer kommt

Gregor Amann, Ulli Nissen und Hubertus Heil

Die rote SPD-Fahne flattert ein wenig traurig im Wind auf dem Liebfrauenberg. Doch die Sozialdemokraten versuchen zum Auftakt ihres Bundestagswahlkampfs in Frankfurt Optimismus zu verbreiten. An einigen Stehtischen geben Mitglieder der SPD-Fraktion allen Interessierten Auskunft, verteilen Flugblätter und Süßigkeiten – doch der Ansturm hält sich in Grenzen. Am Boden hinter den Tischen und einem Rednerpult liegt ein großer Banner mit Wahlsprüchen. Etwas versteckt und nicht aufgehängt – vielleicht glauben die Sozialdemokraten ihren Ankündigungen selber nicht so ganz. Ein Spruch beispielsweise „Starke Schultern können mehr tragen als schwache“. Klingt logisch, bleibt nur die Frage wessen Schulter sich letztendlich als stark erweisen.

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Wer sich zu sehr bemüht, zuversichtlich und fröhlich zu sein, der wirkt meist ein wenig verzweifelt. Besonders der Versuch der Frankfurter Bundestagskandidatin Ulli Nissen während der Rede ihres Generalsekretärs Hubertus Heil, mit begeistertem Klatschen Stimmung zu machen, geht schief. Das Ganze würde vielleicht nicht so deplatziert wirken, hätten wenigstens ein paar Zuhörer mitgemacht.

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Leichte technische Störungen machen den Genossen zusätzlich zu schaffen. Erst ist das Mikrofon aus, dann zu leise eingestellt und schließlich wechselte es zwischen aus und an im Minutentakt. Heil gibt sich gelasse, überspielt es mit einem Scherz. „Jetzt hebt erst mal jeder den linken Arm, der mich hören kann“, so Heil. Doch auch hier warten die Politiker vergebens auf die Unterstützung des Publikums. Fast jedenfalls – zwei Menschen strecken tatsächlich ihren Arm in die Höhe, sie haben den Hubertus-Ruf erhört.

Aufgelockert wird die Veranstaltung am Liebfrauenberg dann überraschenderweise doch noch. Aber nicht etwa von den Hauptakteuren, darunter auch Nissens Kollege Gregor Amann, sondern von einem völlig Unbekannten. Ein Mann, der etwas heruntergekommen aussieht und einen Stapel Obdachlosenzeitungen unterm Arm trägt, stellte sich während Heils Vortag vor ihn und schießt erst mal ein paar Fotos mit seinem Handy. Dann fängt er an - in leicht unverständlichem Ton – vor sich her zu brabbeln: „30 Jahre CDU, 30 Jahre SPD, nichts hat sich verändert, alle Politiker sind Verbrecher, alle Parteien sind Verbrecher.“
Heil versucht professionell zu reagieren und bietet dem Störenfried an, seine Vorwürfe mit ihm zu besprechen. Doch der verschwindet lieber.

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Und inhaltlich? Wahrscheinlich weiß nach der Veranstaltung kaum ein Besucher, wie genau jetzt vier Millionen Arbeitsplätze bis 2020 geschaffen werden sollen. „Schwarz-Gelb muss verhindert werden“, so Hubertus Heil. Das Motto der SPD: Hauptsache dagegen, selbst wenn man in der Regierung ist.

Text: Christina Weber
 
6. August 2009, 12.42 Uhr
Redaktion
 
 
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