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Hot Spot, hot price...
Eigentlich bin ich ja ein überzeugtes Frankfurter Würstchen. Doch am Wochenende ist mein Lokalpatriotismus merklich gesunken. Da war ich in der Stadt der Liebe. Nu ist Frankfurt nicht Paris. Klar, wusste ich auch schon zuvor. An der Seine gibt`s ja auch keine Würstel. Schon gar keine Frankfurter (nimmt man mich und meine Begleitung mal aus). Aber es gibt Austern, und Schnecken, und Hummer ...
Nicht immer ans Futtern denken - sagte schon meine Oma. Also gibt es dort ert einmal Museen. Und wenn ich Museen sage, dann meine ich Museen. Und keine Städels, Schirns oder MMKs. Echte Museen mit riesigen Sammlungen, in denen man Tage verbringen kann. Da braucht es keine Nacht der Museen, um per Event Menschen in die Häuser zu ziehen. In die aktuelle Kandinsky-Ausstellung im Centre Pompidou strömen täglich (übrigens bis 22.30 Uhr!) Tausende - riesige Schlangen auch vor Louvre, Picasso- oder Rodin-Museum fordern zwar einerseits die Geduld des Kunstliebhabers, zeugen aber eben von einem vollkommen anderen (Selbst-)Verständnis, zumindest was Interesse an solch hehrer Kunst angeht.
Doch genug des Lobes - es gibt natürlich auch Schattenseiten. Nicht unbedingt bei der Kunst, wohl aber beim Essen in Kunstinstitutionen.
Etwa im Centre Pompidou, wenn man sich ein Steak, Wein, Wasser und ein Stückchen Seebarsch (alles von hervoragender Qualität selbstverständlich) in einem Museumrestaurant bestellt, dass "Georges" (Foto) heißt und uns ehrlich gesagt mehr einer Kantine denn einem Hot Spot erinnerte - dann aber schnell merkt, dass man bei diesem kleinen Mittagshaps nicht unter 130 Euro davonkommt. Dagegen ist das 3-Gang-Menü im Holbeins `nen echter Preisbrecher...
Am allerbesten kamen aber die Kommentare vom Nachbartisch - "diese Woche habe man eine Kultur- und Sportwoche eingelegt", heißt es von einem offensichtlich betuchten Paar (er älter, sie jünger) - "morgens immer golfen, mittags dann ins Museum - inklusive kleinem Snack..."
Kleiner Snack! Das nennen wir Pariser Lebensart! Was die beiden abends gemacht haben, wollten wir dann gar nicht mehr wissen - wir vermuteten, dass als einzige Steigerung noch Geld verbrennen möglich gewesen wäre...
Nicht immer ans Futtern denken - sagte schon meine Oma. Also gibt es dort ert einmal Museen. Und wenn ich Museen sage, dann meine ich Museen. Und keine Städels, Schirns oder MMKs. Echte Museen mit riesigen Sammlungen, in denen man Tage verbringen kann. Da braucht es keine Nacht der Museen, um per Event Menschen in die Häuser zu ziehen. In die aktuelle Kandinsky-Ausstellung im Centre Pompidou strömen täglich (übrigens bis 22.30 Uhr!) Tausende - riesige Schlangen auch vor Louvre, Picasso- oder Rodin-Museum fordern zwar einerseits die Geduld des Kunstliebhabers, zeugen aber eben von einem vollkommen anderen (Selbst-)Verständnis, zumindest was Interesse an solch hehrer Kunst angeht.
Doch genug des Lobes - es gibt natürlich auch Schattenseiten. Nicht unbedingt bei der Kunst, wohl aber beim Essen in Kunstinstitutionen.
Etwa im Centre Pompidou, wenn man sich ein Steak, Wein, Wasser und ein Stückchen Seebarsch (alles von hervoragender Qualität selbstverständlich) in einem Museumrestaurant bestellt, dass "Georges" (Foto) heißt und uns ehrlich gesagt mehr einer Kantine denn einem Hot Spot erinnerte - dann aber schnell merkt, dass man bei diesem kleinen Mittagshaps nicht unter 130 Euro davonkommt. Dagegen ist das 3-Gang-Menü im Holbeins `nen echter Preisbrecher...
Am allerbesten kamen aber die Kommentare vom Nachbartisch - "diese Woche habe man eine Kultur- und Sportwoche eingelegt", heißt es von einem offensichtlich betuchten Paar (er älter, sie jünger) - "morgens immer golfen, mittags dann ins Museum - inklusive kleinem Snack..."
Kleiner Snack! Das nennen wir Pariser Lebensart! Was die beiden abends gemacht haben, wollten wir dann gar nicht mehr wissen - wir vermuteten, dass als einzige Steigerung noch Geld verbrennen möglich gewesen wäre...
29. April 2009, 12.47 Uhr
mephisto
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