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Fly me to the Moon, aber zuerst in die Alte Oper

Das Rat Pack als swingendes Osterei

Mit der Show „The Rat Pack – Live From Las Vegas“ kommt richtig Swing in die Alte Oper. Noch gibt’s es Karten und die wären auch ein perfektes Geschenk fürs Osternest, um Anfang April die Illusion von Sinatra, Martin und Davis Jr. zu genießen.
Die Auftritte des legendären Rat Packs hatten Stil. Man stelle sich nur vor wie Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr., in edlen Smokings gewandet, in Las Vegas eine große Showtreppe herunterlaufen, während die Big Band ihnen ein musikalische Entrée beschert und drei sexy Sängerinnen ihnen bei Welthits wie „New York, New York“, „Mister Bojangles“oder „Volare“ optisch und gesanglich eine Unterstützung bieten. Wahrscheinlich würden die drei Stars – die der Legende nach von Lauren Bacall den eigentlich abfälligen Namen „Rat Pack“ bekamen, weil sie immer zusammen klüngelten und ihr den Partner Humphrey Bogart abspenstig machten – auch mal ein Glas Whisky auf der Bühne trinken oder auch eine Zigarette rauchen. Das gehörte sich zu jener Zeit, in den späten 50ern und 60er-Jahren, zwar nicht, aber das Publikum in den großen Sälen, etwa im „Sands Hotel“ in Las Vegas, aber auch vor den Fernsehbildschirmen liebte es.

Zwar sind die Zeiten der legendären Shows vorüber, aber das Bild der drei umtriebigen Sänger, die wir so gut zu kennen glauben, und ihr Songrepertoire sind uns im kollektiven Gedächtnis geblieben. Das zeigt sich auch an dem Erfolg der Show „The Rat Pack – Live From Las Vegas“, die im April in der Alten Oper gastiert. Auf der Bühne stehen neben den Burelli Sisters und den Musikern der „Rat Pack“ Big Band auch drei Sänger, die auf faszinierende Art an die Originale erinnern, sowohl optisch als auch stimmlich.

Klar sagte man Frank Sinatra zeitlebens Kontakte zur Unterwelt nach, aber nun gut, man glaubte ja auch immer, dass Dean Martin zu sehr dem Alkohol zugetan war. Aber das ist ein Trugschluss, wie Mark Adams zu berichten weiß, der sich zur Vorbereitung auf seine Rolle nicht nur die alten Ton- und Filmaufnahmen vorgenommen hat, sondern auch Martins Tochter Deana kontaktierte, um so viel wie möglich über sein Idol zu erfahren. „Apfelsaft hat er auf der Bühne getrunken und erst zum Ende des Konzerts hin ein Glas Whiskey“, sagt der Brite Mark Adams, der seit 2003 als Dean Martin begeistert und nun ebenso wie der Sänger mit den italienischen Wurzeln den beschwingten Angeheiterten mimt. Allerdings probt er – ganz anders als sein Vorbild, bei dem man nie so genau wusste, was er auf der Bühne veranstaltet – und dennoch brillierte er immer und zwar mit komödiantischem Talent. Da musste Frank Sinatra ab und an einen dummen Spruch verkraften und das Schlagzeug bekam auch schon mal spontan die Eiswürfel aus dem Glas ab.

Frank Sinatra hingegen begeisterte durch den Schmelz in der Stimme, der Frauen suggerierte, dass er meinte, was er sang. Rein optisch kommt der Sänger Stephen Triffitt Frank Sinatra erstaunlich nah und wenn er „I did it My Way“ schmachtet, dann ist die Illusion perfekt. Es ist das richtige Timbre, die Bewegung, die gleiche Art zu flirten und mit den Gesangskollegen zu schäkern – die diese Tributshow letztlich zum Erlebnis macht. „Die wunderbar harmonische Musik des ‚Rat Pack’ erinnert ältere Generationen an eine Zeit, in der das Leben leichter erschien“, sagt Stephen Triffitt und ergänzt, dass auch die jüngere Generation die „Feel-Good-Music“ liebe und sie durch Interpreten wie Robby Williams und Michael Bublé einen eigenen Zugang dazu hat.

Doch wie bereitet man sich auf dieses allabendliche Sinatrasingen vor? „Es gab eine Zeit, da dachte ich, dass ich auf meine Stimme aufpassen müsste. Also trank ich keinen Rotwein mehr und hörte auf mit dem Rauchen. Plötzlich funktionierte meine Stimme nicht mehr. Das war schlimm! Also ließ ich das mit der Abstinenz bleiben. Ich rauche und ich trinke aus beruflichen Gründen. Das ist meine grundehrliche Entschuldigung, sonst würde ich wie Michael Jackson klingen“, sagt Triffitt, dessen „The Lady is a Tramp“ hörenswert ist.

Vom 2. bis 7. April ist das Rat Pack in der Alten Oper zu sehen, Tickets kosten zwischen 31,50 und 70,50 Euro.
 
25. März 2013, 08.10 Uhr
nb
 
 
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