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Eine Wanne für zwei
Blutigem Anfänger steht das Wasser bis zum Hals. So in etwa könnte man die nachfolgende Polizeimeldung zusammenfassen.
„Schwanheim: Ungewöhnlicher Festnahmeort - Tatverdächtige saßen in mit Wasser gefüllter Badewanne“
Ein wenig Süffisanz schwingt da schon mit, wenn die Polizei mitteilt, „es kommt sicherlich nicht alle Tage vor, dass die Polizei Einbrecher in einer mit Wasser gefüllten Badewanne nackt wie Gott sie schuf festnehmen kann. Doch genau dies passierte in den heutigen frühen Morgenstunden in einer Wohnung in Schwanheim.“
Was war geschehen? Nachts um 3.30 Uhr wurden die Beamten zu einer Schwanheimer Apotheke in die Geisenheimer Straße gerufen. Dort war eingebrochen worden, vom Täter war nichts zu sehen, er soll aber einen Flachbildschirm mitgenommen haben. Die Suche nach dem Bösewicht war jedoch nicht schwer: Der Dieb hatte sich verletzt und “die Blutspur führte in das Haus eines benachbarten Anwesens und dort schließlich bis zum 1. Obergeschoss. Hier vor einer Eingangstür befand sich eine größere Blutlache. Da die eingesetzten Beamten vermuteten, der mutmaßliche Täter habe sich womöglich ernsthaft verletzt, wurde auf Anordnung der Einsatzleitung die Öffnung der Tür mit einer Ramme angeordnet für den Fall, dass auf Klingeln bzw. Klopfen nicht geöffnet würde. Und so kam es dann auch. Nach der mehrmaligen vergeblichen Aufforderung die Tür zu öffnen, wurde die Ramme eingesetzt und die Wohnung schlagartig betreten. In der Küche trafen die Beamten auf den 26 Jahre alte Mieter sowie einen gleichaltrigen Mann, die nach Widerstandshandlungen festgenommen wurden. Da allerdings keiner der beiden Männer frische Verletzungen aufwies, wurde die Wohnung weiter abgesucht. Dabei stießen die Ordnungshüter auf die verschlossene Badzimmertür. Da diese trotz Aufforderung ebenfalls nicht geöffnet wurde, kam erneut die Ramme zum Einsatz. Anschließend staunten die Beamten nicht schlecht, als sie in der mit Wasser gefüllten Badewanne einen 20-jährigen Mann sowie eine 24-jährige splitternackt sitzend antrafen. Den Mann nahmen die Beamten fest, während sie die Frau zunächst in der Wanne beließen, bis eine verständigte Kollegin eintraf, die das anschließende Ankleiden der Frau überwachte. Danach wurde auch sie festgenommen. Der 20-jährige mutmaßliche Apothekeneinbrecher, der eine stark blutende Wunde am rechten Unterschenkel aufwies und offensichtlich auch unter Drogeneinfluss stand, wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie auch der 26-jährige Mieter, der sich bei der Festnahmeaktion offenbar am Kopf verletzte hatte.“ Den blutverschmierten Flachbildschirem fand man übrigens in der Küche.
29. Mai 2010, 08.01 Uhr
Nicole Brevoord
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