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E-Kinos
Ein Polanski zum 85.
Zum 85-jährigen Bestehen der E-Kinos wurde "Der Gott des Gemetzels" gezeigt - das sorgte für Gesprächsstoff auf der anschließenden Feier in der Villa Kennedy. Ebenso wie die Zukunft des Filmhauses.
Es gibt kaum eine Geschichte, die die Einzigartigkeit dieses Kinos so schön zusammenfasst, wie jene von Mavie Hörbiger, die an der Wand im Künstlerzimmer die Unterschrift ihres Großvaters Paul Hörbiger entdeckte. Sie selbst war zur Premiere des Schweighöfer-Films "What a Man" in Frankfurt gekommen - nun steht ihre Unterschrift auch im kleinen Zimmer, neben denen vieler anderer Stars. Es sind Geschichten wie diese, die in der Villa Kennedy noch einmal zum Besten gegeben wurden. Auch Geschichten, die von der Größe des Kinos insgesamt und von der Größe der E-Kinos im Besonderen kündeten. Ein Saal von über 1000 Plätzen, Deutschlandpremieren und rote Teppiche. So war das in den 50er-Jahren. In den vergangenen Jahren näherte man sich diesem Glanz ein wenig wieder an, das Kino wurde entstaubt, einige Premieren wurden eben hier und nicht in Berlin gefeiert - und das Jubiläumsprogramm zeigt ganz exquisite Perlen der Filmgeschichte. Die allermeisten jünger als das Kino, das 1926 gegründet wurde und mittlerweile in der vierten Generation von Familie Jaeger geführt wird. Nach dem Krieg wurde es 1952 als Europa-Palast wiedereröffnet. Von den interessanten Vorgaben der Behörden und der Nachbarn berichtete Klaus Jaeger, von Haus aus begnadeter Chirurg und spätberufener Familienerbe - etwa von der Tatsache, dass das Abort des Filmvorführers mit einer Wand zu ummanteln sei.
Im Jahre 2011 hingegen stellt sich die entscheidende Frage, ob der Eingang zu den E-Kinos dort bleiben darf, wo er jetzt ist. Das Schuhgeschäft Hako zieht aus, der ganze Gebäudekomplex könnte umgestaltet werden. Bei der kleinen Jubiläumsfeier jedenfalls wurde mit Zuversicht von den Veränderungen gesprochen - auf weitere 85 Jahre. Mit den Nachbarn will man sich in den nächsten Wochen einigen. Polanskis eindrücklicher Film "Der Gott des Gemetzels" - also keine Anspielung auf diese Auseinandersetzung.
Das Foto zeigt Gabriele und Klaus Jaeger, die das Kino in der vierten Generation leiten.
Im Jahre 2011 hingegen stellt sich die entscheidende Frage, ob der Eingang zu den E-Kinos dort bleiben darf, wo er jetzt ist. Das Schuhgeschäft Hako zieht aus, der ganze Gebäudekomplex könnte umgestaltet werden. Bei der kleinen Jubiläumsfeier jedenfalls wurde mit Zuversicht von den Veränderungen gesprochen - auf weitere 85 Jahre. Mit den Nachbarn will man sich in den nächsten Wochen einigen. Polanskis eindrücklicher Film "Der Gott des Gemetzels" - also keine Anspielung auf diese Auseinandersetzung.
Das Foto zeigt Gabriele und Klaus Jaeger, die das Kino in der vierten Generation leiten.
21. November 2011, 09.32 Uhr
nil
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