Mit einer fulminanten Premiere begeisterte die Bühnenshow „Thriller – Live“ das Publikum in der Alte Oper. Gezeigt wurde eine gesangliche und tänzerische Reminiszenz an den 2009 verstorbenen King of Pop: Michael Jackson.

Wohl jeder kennt Michael Jackson und hat das ein oder andere Bild von ihm im Kopf. Vom weißen Paillettenhandschuh bis hin zu weißen Tennissocken in schwarzen Mokkassins. Der andauernde Griff in den Schritt, der grandiose Moonwalk oder der Zehenstand mit X-Beinen. Der amerikanische Sänger hat sich in unsere Köpfe eingebrannt und wohl kein Star kommt an seine perfektionistischen Shows heran. Michael Jacksons größte Hits auf die Bühne zu bringen ist folglich ein Wagnis, möchte man nicht wie ein billiger Imitator wirken. Der Show „Thriller – Live“, die gestern nach einer Preview an Silvester in der Alten Oper ihre umjubelte Premiere feierte, gelingt das Wagnis. Insgesamt sechs Sänger, darunter eine Frau und ein Junge, tragen in den zwei Stunden die Hits des King of Pop vor, begleitet werden sie von einer sechsköpfigen Band und zehn Tänzerinnen und Tänzern. Unterlegt mit zahlreichen Fakten, die auf den LED-Leinwände angezeigt werden, wird in der Originalshow aus dem Londoner Westend der Erfolg des Michael Jackson nachempfunden. Von den Anfängen als kleiner Junge bei den Jackson 5, später dann mit den Jacksons und letztlich als Solokünstler, der spätestens mit seinen Alben „Thriller“ und „Bad“ zu Weltruhm gelangte.

Schrille Kostüme begleiten den ersten Teil der Show, die Jackson 5 mochten es eben bunt. „I’ll be there“, „I want you back“ und „ABC“ gehören zu den bekanntesten Hits aus der Zeit, doch es werden auch weniger populäre Songs aus der Anfangszeit gespielt, was der Show zunächst etwas das Tempo nimmt. Die Sänger übernehmen teilweise die Erzählerrolle und berichten auf Englisch von den wichtigsten Schritten in Jacksons Karriere. Begann die Show am Montagabend noch etwas lauwarm, so heizte sich die Stimmung im Saal bei temporeichen Nummern wie „Blame it on the Boogie“ und „Can You Feel it“ richtig auf. Zweifelsohne sind die Hits nach der Pause jedoch die größeren Publikumsmagneten. Die Zuschauer schwenken bei „I Just Can’t Stop Loving You“ die verteilten Knicklichter und stehen, wippen und klatschen begeistert mit bei „Smooth Criminal“, „Dangerous“ und „They Don’t Care About Us“. Zu den absoluten Highlights der Show gehörten freilich „Bad“ und „Thriller“ mit der Choreographie au dem Musikvideo, die wohl jeder echte Fan auswendig kann. Rasante Tanzeinlagen, Kostüme, die sich an Originale anlehnen oder diese neu interpretieren – beispielsweise Fantasieuniformen – mitreißende Musik in einer fetzigen Mischung und sechs facettenreiche Sänger machen die Show zum Riesenspaß. Bei den Sängern sind vor allem Denise Pearson, der Junge Tariq Wooding und ganz speziell Alex Buchanan hervorzuheben. Letzterem gelang es nicht nur stimmlich, sondern auch tänzerisch dem Duktus seines Vorbildes erstaunlich nahezukommen. Da Michael Jackson leider keine Konzerte mehr geben kann, ist die Show „Thriller –Live“ zumindest ein tröstlicher Ersatz. Denn so lebt die Musik des 2009 verstorbenen Sängers weiter. Bis zum 7. Januar können die Frankfurter die absolut sehenswerte Show noch in der Alten Oper erleben.