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Dialogmuseum

Eine blinde Welt

Im Dunkeln lässt’s sich gut Munkeln: Im Dialogmuseum werden seit fünf Jahren Rollen getauscht. Sehende tauchen in die dunkle Welt von Blinden ab. Eine Bilanz mit finanzieller Finsternis.
Das Dialogmuseum in der Hanauer Landstraße 145 gibt es jetzt seit fünf Jahren. Dort werden die Rollen getauscht. Blinde zeigen den Sehenden ihre Welt voller Finsternis. Nichts als Dunkelheit. Einzig verlässliche Partner: Das Gehör, der Tastsinn – und der Blinde, der die Besucher durch die dunklen Hallen führt. Neben dem „Dialog im Stillen“ gibt’s noch „Taste of Darkness“, wo 30 Gäste ihr Essen im Dunklen serviert bekommen, und das „Casino of Communication“ – Spiele, die nur in Teamwork zu schaffen sind.
Wie nirgends sonst finden im Dialogmuseum blinde Menschen einen Arbeitsplatz. Aber ob dieser gesichert ist? Im Sommer stand das Museum kurz vor dem Aus. In letzter Sekunde tauchte die Stadt als Rettungsanker auf und gab einen finanziellen Zuschuss – trotz einer Auslastung von 90 Prozent. Solch eine Situation möchte Geschäftsführerin Klara Kletzka nie wieder erleben. Und so bekommt sie ab nächstem Jahr erst einmal tatkräftige Unterstützung: Der blinde Matthias Schäfer wird sich als zweiter Geschäftsführer mit ihr alle Sorgen, alle Probleme teilen und Lösungsansätze finden.

Pünktlich zum fünften Geburtstag übertrat der 400.000 Besucher die Schwelle des Museum – eine Schülerin. Was nicht wirklich verwundert, kommen doch vor allem Schulklassen in die Hanauer Landstraße 145. Das sei auch gut so, wenn die junge Generation von Anfang an den Umgang mit Sehbehinderten lerne. Aber es bringt Probleme mit sich: 80 Prozent der Besucher bezahlen nur einen ermäßigten Eintritt. Gut zahlende Firmen müssten vermehrt den Weg in das Museum finden, um im Dunklen ihre Teamfähigkeit zu trainieren. Ansonsten verliert die Stadt nicht nur einen Ort der ideellen Werte, sondern auch einen Ort mit Arbeitsplätzen für blinde Menschen.

Das Jubiläumswochenende ist allerdings schon ausgebucht. Nur zwischen Weihnachten und Silvester gibt’s noch freie Plätze bei den Führungen.
 
3. Dezember 2010, 11.26 Uhr
red
 
 
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