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Der Diamantstandard
Dass Zoll- oder Polizeibeamte am Flughafen bei Passagierkontrollen oft auf abstruse Fundstücke stoßen ist ja bekannt. Von gefakten Handtaschen über Reptilien bis hin zu abenteuerlichen Drogenverstecken. Sehr speziell war aber der aktuelle Fund: Ein Angolaner hatte einen riesigen Rohdiamanten im Gepäck, einen etwa golfballgroßen Hochkaräter. Was man halt so für die Reise einpackt. Der 38-jährige Passagier war aus Namibia nach Frankfurt geflogen und wird nun verdächtigt, ein Kurier zu sein, der den gut 17 Gramm schweren Edelstein einschmuggeln wollte. Das aber streitet der Fluggast ab. Ein für die Einfuhr von Rohdiamanten notwendiges Zertifikat hatte er jedoch nicht bei sich, den 86,7 Karäter hatte er auch nicht in einem vorgeschriebenen, versiegelten Behältnis verstaut. Noch interessanter ist, wie man dem Mann auf die Schliche kam. Der Angolaner fiel auf, weil er neben einem echten portugiesischen Visum auch ein gefälschtes namibisches Visum im Pass hatte. Als die Beamten den Passagier danach fragten, sagte er, er wolle in Portugal mit Autos handeln und zeigte den Diamanten, mit dem er die Autos bezahlen wollte. Auch das völlig normal, man geht ja auch nicht ins Autohaus ohne einen Rohdiamanten in der Tasche. Der Angolaner schätzte den Wert des Diamanten auf 70 000 Dollar (also rund 48 660 Euro), die Zollbeamten ermittelten jedoch, dass der drei mal drei Zentimeter große Stein schlappe 2,5 Millionen Euro wert ist. Jetzt hat der 38-Jährige eine Anzeige wegen Urkundenfälschung am Hals und ein Steuerstrafverfahren gegen ihn gibt’s obendrein. Denn 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer hat der Autohändler natürlich nicht gezahlt, der Schaden laut Bundespolizei: rund eine halbe Million Euro. Wohl schade, dass der Angolaner keine Frau ist. Denn schon Marilyn wusste: Diamonds are a girl’s best friend. (Foto: Flickr/jurvetson)
16. Januar 2010, 07.42 Uhr
Nicole Brevoord
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