Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Buch-Autorin Inge Geiler

"Es war die größte Erschütterung meines Lebens"

Inge Geiler hatte die Handwerker im Haus - hinter einer Holzvertäfelung kamen Fundstücke eines jüdischen Ehepaars zutage, das im August 1942 von der Liebigstraße nach Theresienstadt deportiert worden war.
Es ist eine deutsche Geschichte, wie sie auch in einem Roman stehen könnte: Als Handwerker in Inge Geilers Wohnung im Frankfurter Westend ein Fernsehkabel ziehen wollten, stießen sie hinter einer Wandvertäfelung auf Widerstand. Mit einer Grillzange stocherte die Hausherrin hinter der Verkleidung herum, förderte alte Zeitungsschnipsel zutage; ihre Neugierde war geweckt. Was dann schließlich zum Vorschein kam war für Inge Geiler „die größte Erschütterung meines Lebens.“ Denn das Haus in der Liebigstraße, in der sie bis heute wohnt, war einst eine von einem jüdischen Ehepaar geführte Pension; in ihrem Wohnzimmer lebte das Ehepaar Grünbaum bis zu seiner Deportation nach Theresienstadt im August 1942. Jetzt, exakt 70 Jahre später, hat Inge Geiler das Ergebnis ihrer jahrelangen Spurensuche veröffentlicht: Im Schöffling Verlag erscheint das rund 500 Seiten starke Buch „Wie ein Schatten sind unsere Tage“, in dem Inge Geiler, basierend auf den rund 100 Briefen und Dokumenten, die sie gefunden hat, vor allem aber auf Gesprächen und Recherchen, die Geschichte der Familie Grünbaum rekonstruiert hat. „Es hat“, so sagt Inge Geiler, „rund 20 Jahre gedauert, bis ich mich herangewagt habe.“ Sie habe den Fall der Grünbaums so authentisch und realistisch beschreiben wollen wie nur möglich, was ihr mit Hilfe des Instituts für Stadtgeschichte und des Verlegerehepaares Schöffling nun auch gelungen ist. Das Ehepaar Grünbaum starb in Theresienstadt im Alter von 82 beziehungsweise 83 Jahren. Wie gesagt – eine deutsche Geschichte, eine traurige. Gut, dass sie jetzt erzählt wird.
 
29. August 2012, 10.54 Uhr
Christoph Schröder
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Schreibzimmer 2024
Alle Schreibwerkzeuge parat
Im September und Oktober findet im Jungen Literaturhaus Frankfurt wieder die Schreibwerkstatt mit zwei Autorinnen statt. Noch bis zum 2. Juni können sich interessierte Jugendliche bewerben.
Text: Lisa Veitenhansl / Foto: © Esra Klein
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
6. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • The Commoners
    Colos-Saal | 20.00 Uhr
  • Kill the Lights
    Schlachthof | 20.00 Uhr
  • Chilly Gonzales
    Alte Oper | 20.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Intermezzo – Oper am Mittag
    Neue Kaiser | 12.30 Uhr
  • Staatsorchester Darmstadt
    Staatstheater Darmstadt | 20.00 Uhr
  • Things have changed – Bob Dylan is not there
    Staatstheater Mainz | 19.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Fremder als der Mond
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
  • Circus Gebrüder Barelli
    Festplatz am Ratsweg | 15.00 Uhr
  • Follow Me
    Staatstheater Mainz | 10.30 Uhr
Kunst
  • 1974 – Abba, Fussball, Energiekrise
    Freilichtmuseum Hessenpark | 09.00 Uhr
  • Barbara Feuerbach
    Arte Giani | 12.00 Uhr
  • Fragen, forschen und begreifen
    Experiminta Science Center | 09.30 Uhr
Kinder
  • Rückwärts
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
  • Shoot’n’Shout
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Wartburg | 10.00 Uhr
  • Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften
    Staatstheater Mainz | 11.00 Uhr
Freie Stellen