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Ayefore: Irgendwie auch poppiger
Beim Museumsuferfest 2010 Ayefore mit ihrem Auftritt auf der Mainova-Bühne. Jetzt ist das Quartett auch dabei, wenn das JOURNAL FRANKFURT am 2. Oktober das Best Of Mainova Heimspiel in der Batschkapp präsentiert. Außerdem dabei: Gastone, Skywalk, Braggpeak und Stealing The Bride (wir stellen die Bands im Laufe der Woche noch vor).
Journal Frankfurt: Gerne als Alternative/Independent aus Frankfurt am Main kategorisiert, hattet ihr ja immer einen etwas individuelleren Ansatz?
Ayefore: Ayefore kann schon als Produkt unseres damaligen Plattenschranks betrachtet werden. Wir hörten zu der Zeit viel den Rock der 90er von Helmet über Kyuss bis zu den Deftones. Anfang 2000 waren es dann vor allem krummere Sachen wie System of a Down oder The Mars Volta, die bei uns im Plattenspieler liefen. Als wir das Projekt Ayefore 2002 starteten, hörte wir ziemlich viel solche Bands. Demnach war das Projekt schon darauf ausgelegt, gängige Schemata im Songwriting zu vermeiden und für uns neue Wege zu beschreiten.
Ihr betont gerne, dass eure Musik Ausdruck der Gegensätze und Spannungen des Melting pots am Main seien. London, New York, Paris etc. – das begreifen die Leute als Melting pot. Wie reiht sich Frankfurt aus eurer Sicht da ein und wie drückt sich das konkret in der Musik aus?
Frankfurt ist eine Stadt der Gegensätze. Jeder der hier mal hinter die Kulissen geschaut hat, weiß was diese ausmachen. Ähnlich ist unsere Musik. Mal sanft, mal mit dem Dampfhammer. In Frankfurt mischen sich auch die Kulturen. Auch das verarbeiten wir in unseren Songs, die immer wieder orientalische Melodien aufgreifen.
Die viel zitierten orientalischen Elemente dank eures türkischen Bassisten – sind die noch präsent und falls ja wie?
Klar. Hört unsere neuen Songs auf MySpace an.
Deutsch Rock, Art Rock, Prog Rock – Begriffe, die auch immer mal gerne fielen im Zusammenhang mit eurem Sound, stärker allerdings, als Howard Scarr, Brite und ein paar Jährchen älter als ihr, bei euch Keyboards und Glissando-Gitarre spielte und ihr von seinem Background bei Kultbands wie Gong profitiertet?
Klar. Howard ist ein begnadeter Musiker und hat viele Erfahrungen gesammelt. Ist doch logisch, dass man eine Menge von ihm lernen kann. Wir haben uns gegenseitig Input gegeben.
Irgendwann war Howard weg, fand den Weg nach Hollywood, um dort im Dunstkreis des gebürtigen Frankfurter Filmmusik-Champions Hans Zimmer Sounddesigns für Filme wie „Batman" zu machen... Wie haben sich die musikalischen Schwerpunkte nach seinem „Abgang" verändert? Weniger frickelig, dafür ein plus an gesunder Härte?
Howard ist immer noch Teil der Band. Live treten wir zwar seit einiger Zeit ohne ihn auf, im Studio ist er jedoch mit dabei. Die Songs sind keineswegs weniger frickelig geworden. Wir haben jedoch versucht beim Songwriting weniger um die Ecke zu denken. Daher klingen viele der neueren Nummern direkter, eingänglicher und irgendwie auch poppiger. Auf der Anderen Seite hat Claus-Alexander, der Teil der Band seit 2008 ist durch die zweite Gitarre den Sound dichter und auch Brachialer gemacht.
Wann kommt das neue Album, wie wird es heißen und was darf der Ayefore-Fan davon erwarten?
Im Moment ist noch kein neues Album geplant.