eMags
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Ausstellung im Fenster zur Stadt

Wer war Horst Bingel?

Der Schriftsteller und Journalist Horst Bingel war Ende der 50er-Jahre sowas wie ein Star des Feuilletons. Danach geriet er in Vergessenheit. Jetzt setzt ihm eine Schau in der Braubachstraße ein kleines Denkmal.
"Im Spiegel der Ästhetik, entfaltet die Literatur ihr Sonntagsgesicht", schrieb Horst Bingel einst. Nun hängen Fotos aus seinem Haus an der Wand des Fensters zur Stadt, einem kleinen Raum für Kultur im Restaurant Margarete. Zeitungsberge, Schnipsel, Schnapsflaschen (unangetastet), Staubmäuse, Messichaos, aber sehr ästhetisch fotografiert.

Dort in der Braubachstraße wird noch bis Ende des Monats an einen Frankfurter Schriftsteller erinnert, der eigentlich dem Gedächtnis der Stadt fast verlorenging. Wie so vieles. Was gab es für wunderbare Ideen. Eine Literaturtram, Schriftsteller, die in der Straßenbahn lesen. Vergessen. Lesungen im Chemiewerk von Messer-Griesheim und an einer Baustelle der U-Bahn, Literatur-Litfaßsäulen. Auch alles Ideen von Horst Bingel, realisiert in den 70er-Jahren. Die Gegenwart ist alles, die Vergangenheit nichts.

1933 wurde Bingel in Korbach geboren, studiert später in Frankfurt, wird Redakteur des "Deutschen Bücher­markts", darauf leitender Re­dakteur und Herausgeber der "Streit-Zeit-Schrift", Herausgeber auch von Antholo­gien deutscher Nachkriegslyrik und -prosa, gründet 1965 Gründung das "Frankfurter Forums für Literatur". "Lebte seit 1960 als freier Schriftsteller in Frankfurt/M. und hatte sich seit 1986 zum Schrei­ben zurückgezo­gen", heißt es weiter in seiner Biographie. Der Output wird zum Input, das Haus zur Gedankenhalle. Sein, wie es heißt, größter Erfolg: das 1962 im Inselverlag erschienene "Die Koffer des Felix Lumbach". Es vielleicht nicht falsch zu sagen, dass der Literaturbetrieb und der Schriftsteller, der 2008 verstarb, sich entfremdeten, sich voneinander entfernten. Die Annäherung ist noch bis zum 29. September im Fenster zur Stadt zu beobachten. Neben den Zeitungsstapeln, den Fotos aus der Wohnung, den Flaschen, eine Elefantensammlung ist dort auch ein Mitbringsel von einer Reportage über eine Gartenzwergfabrik zu sehen. Ein schwarzer Gartenzwerg, welch schön-moderne Ironie.
 
4. September 2013, 10.58 Uhr
nil
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Zum 44. Mal treffen sich die Mitglieder der donaldistischen Vereinigung zu ihrem Kongress – diesmal in Frankfurt. Interessierte können kostenlos teilnehmen.
Text: Till Geginat / Foto: AdobeStock/Acento Creativo
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
25. März 2023
Journal Kultur-Tipps
Kinder
  • Clowns Ratatui
    Galli Theater Wiesbaden | 11.00 Uhr
  • Vom Pol bis in die Wüste – Eine Reise um die Welt
    Senckenberg, Forschungsinstitut und Naturmuseum | 11.00 Uhr
  • Was, wenn Tiere krank sind? Rundgang mit der Tierärztin
    Opel-Zoo | 15.00 Uhr
Nightlife
  • Hits in the Mix
    Centralstation | 22.30 Uhr
  • Blank Wave
    Silbergold | 23.59 Uhr
  • 2000er Party
    Nachtleben | 23.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Licht aus, Messer raus
    Volksbühne im Großen Hirschgraben | 19.30 Uhr
  • Homo Faber
    Staatstheater Darmstadt | 19.30 Uhr
  • Der kleine Snack (abgesagt)
    Schauspiel Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • Die Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild
    Museum Angewandte Kunst | 10.00 Uhr
  • Samson Schames: Fragmente des Exils
    Jüdisches Museum | 10.00 Uhr
  • Auf die Barrikaden! Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt
    Institut für Stadtgeschichte/Karmeliterkloster | 11.00 Uhr
Pop / Rock / Jazz
  • Frittenbude
    Zoom | 20.00 Uhr
  • Chris Brown
    Festhalle | 20.00 Uhr
  • Uli Partheils Latin Experience
    HoffArt Theater | 20.30 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Francesca da Rimini
    Oper Frankfurt | 19.00 Uhr
  • Mein Lieblingsstück
    Alte Oper | 11.00 Uhr
  • Oper lieben
    Oper Frankfurt | 22.15 Uhr
Freie Stellen