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Apfelwein Null-Drei vs Documenta Eins-Drei

Hinsetzen, festhalen! Ptrk9000 war dieses Wochenende NICHT in Frankfurt unterwegs, sondern vergnügte sich lieber im Fränkischen. Man glaubt es kaum. Aber bevor jetzt einer schimpft: Vor dem Wochenende war unsere Nachteule natürlich aktiv - und reiste gar zur Documenta.
Am Wochenende hatte ich mal anderes vor, zum Beispiel außerhalb von Frankfurt (hört, hört) in Franken Silvaner trinken, wenn es schon keinen Apfelwein gibt, und deshalb hatten wir uns nochmal einiges im Laufe der Woche vorgenommen, denn wenn man schon mal nicht in den Datenbergwerken schuften muss, kann man doch den Tag sinnvoll verbringen, und damit meine ich natürlich nicht, vor dem Glotzonauten zu verschimmeln und Krimiserien mit Forensikern zum Opfer zu fallen, nein, nach dem Happening in der afip am vorletzen Wochenende (wir erinnern uns) wollten wir einmal über die lokalen Grenzen hinaus schauen, um einen Eindruck davon zu gewinnen, was sich in punkto Kunst andererorts so tut, und dafür eignet sich natürlich ein Besuch in Nordhessen.

Kassel sollte es sein, aber natürlich nicht wegen seiner malerischen Architektur, sondern zur Documenta13 wollte gepilgert werden, hatte ich mich doch schon das letzte Mal davor gedrückt, was soll man denn in Kassel, und dann muss man ja raus aus Frankfurt etc pp, das ganze Gejammer auf hohem Niveau eben, aber, so sei es in Stein gemeißelt, dem Ruf der Kunst ist unbedingt Folge zu leisten, sprach die Königin!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Documenta innerhalb eines Tages: Unmöglich. Ein wenig Vorplanung ist da schon von Nöten, denn die App, welche man zum Besuch der Ausstellungsräume auf seinen smarten Mobilbegleitern installieren kann, taugt insofern nicht besonders viel, als dass sie sich zwar auskunftsfreudig über Künstlerbiografien und Austellungsstandorte gibt, aber einem im Dunkeln rumtapsen lässt in punkto Kunstwerke und Intention. Das ist natürlich ein wenig schade, und so sei es jedem zukünftigen Besucher ans Herz gelegt, die 25 Euro für den Begleitkatalog anzulegen, ich kann euch flüstern, ich habe keinen Cent davon bereut!

Und so sind wir gemütlich durch die Ausstellungsräume geschlendert, immerhin im Documenta-Gebäude, im Fridericianum, in der Orangerie und im Ottoneum haben wir uns blicken lassen, ließen die Ausstellung auf uns wirken, ohne uns allerdings erschlagen zu lassen, denn, wenn man sich irgendwie unter Druck setzt, so ist es ja auch im richtigen Leben, dann wird's oftmals nix und macht am Ende keinen Spaß! Spaß hatten wir allemal, und unaufgeregt gestaltete sich auch die Reise per Hessenticket, das kann man schon mal machen, gerade, wenn der Frankfurter Sommer einem gehörig auf den Senkel geht!

Zurück in Sachsenhausen brannte uns eine ganz andere Fragestellung unter den Fingernägeln: Was können eigentlich die ach so tollen Apfelweinkneipen, die doch so berühmt sind für... ja, für was eigentlich? Also haben wir uns die Läden mal vorgenommen, und überraschenderweise hatten wir es mit einer recht überschaubaren Anzahl von Lokalitäten zu tun, in denen wir festzustellen gedachten, wie es denn so mit der Authentizität der Läden ausschaut, wie erträglich der Touri-Faktor ist, ob man es überhaupt dort aushalten kann, und ja am Rande sollte vielleicht noch festgestellt werden, ob der dort ausgeschenkte Schoppen was taugt. Macht man ja net zum Spaß, ne!

Wo haben wir denn schon mal ins Glas geschaut? Hier:
Kanonensteppel, Apfelwein Dax, Eichkatzerl, Fichtekränzi, Atschel, Lorsbacher Thal, Affentor Schänke, Zum grauen Bock, Schreiber-Heyne's Proletariat, Gemaltes Haus.

Fehlen bis jetzt:
3 Steubern, Wagner, Buchscheer, Feuerrädchen, Germania, Klaane Sachsehäuser, Schreiber-Heyne.

Ausser Konkurrenz:
Alte Liebe

Resultat:
There is much space left for improvement!
Überall gibt's die Schoppe im 0,3er-Glas, und die Leute waren immer recht freundlich, authentisch ist es allemal und auch das Angebot kann sich sehen lassen!

Bester Service im Atschel, Proletariat und im Dax. Eigentlich waren sie überall gut. Im Thal ein bißchen patzig, naja, c'est la vie. Man kann auch freundlicher sagen, dass die Küche in einer halben (!!!) Stunde schliesst. Das haben sie im Proletariat sehr freundlich gemacht!

Das Wichtigste:

Schoppe!

Fichte, Thal, Bock, Eichkatzerl, Affentor Schänke (ATS-> Trüb, der eine mags, die andere nicht...), Dax!

Die Alte Liebe ist kein AW-Lokal, sonst würde sie hier auch stehen! Aber oft ist der Apfelwein zu warm, wahrscheinlich wegen der Faulenzer-Umschütterei. In den anderen Läden war es auch nicht wirklich schlimm, aber man fragt sich schon, ob sie selbst Apfelwein trinken, wenn sie schon welchen ausschenken. Ich mag einfach keinen Schwefel rausschmecken. Da kann man besser einkaufen. Berate ja gerne.

Um es nochmal zu betonen, es wird hier keine Ranking-Liste erscheinen, denn jeder hat ja so seine eigenen Vorlieben, Spaß soll es machen, das ist die Hauptsache!

So kann man die Woche auch rumbringen, wenn man schon am Wochenende nicht in der Stadt am Meer sein kann, aber macht das doch auch mal: Schreibt euch ein paar Läden auf, nebst Kriterien, die euch wichtig sind, und zieht los. Es gibt einiges zu entdecken!

Geht raus, die Nacht ist schön!
 
16. Juli 2012, 10.15 Uhr
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
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