An experience in good music – so wird das Minifestival „American Songbirds“ angekündigt. Leider kommen die vier Sängerinnen nicht nach Frankfurt. Aber für Ashia, Rachelle Garniez, Stephanie Nilles und Kyrie Kristmanson lohnt die Fahrt nach Mainz.

Wer könnte einer solcher Charmeoffensive widerstehen ... „Wir wollen euch im März mit vier unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten verzaubern“, lautete die Videobotschaft von Ashia & The Bison Rouge aus Portland, auch im Namen ihrer Kolleginnen Kyrie Kristmanson aus Ottawa (Foto), Rachelle Garniez aus New York und Stephanie Nilles aus New Orleans, im vergangenen Herbst. Auf Deutsch mit liebenswertem Akzent. „Damit wir Songbirds auch die 6.000 Kilometer nach Europa fliegen können, brauchen wir eure Hilfe. Denn ohne finanzielle Unterstützung geht das nicht. Sonst müssten wir mit dem Schiff fahren was zu lange dauern würde.“ Also sammelten sie Kilometer-Geld über eine Crowdfunding-Community – zusammen mit ihrem deutschen Partner von JARO Medien. Als Label haben die Bremer schon Künstler wie Dona Rosa, Hazmat Modine, Huun-Huur-Tu, das Moscow Art Trio und die Warsaw Village Band aufgebaut, jetzt gehen auch sie mit ihrem Artist Development als Konzertagentur neue Wege.

Als Ashia & The Bison Rouge gestaltet die Portland aufgewachsene Polin Ashia Grzesik ihren experimentellen, exzentrischen und teilweise in ihrer Heimatsprache gesungenen Pop-Punk-Folk-Kabarett-Klassik-Mix mit burlesker Note und slawischen Farben um den Klang von Geige und Cello. Dabei ist ihre Mehr-Oktaven-Stimme zwischen ätherisch und erdig ist ihr größtes Kapital. Ein Fall für Fans von Regina Spektor, Joanna Newsom, Amanda Palmer oder Gabby Young. Die ehemalige Straßenmusikerin Rachelle Garniez inszeniert ihre „Greetings From Dreamsville“ als American Roots Music, die von traditionellen Jazz- und Swing-Stilen durchsetzt ist. Die Tin Pan Alley lässt grüßen. Im Melting Pot des French Quarters am Mississippi ist Stephanie Nilles zuhause. Blues, Jazz, Soul, all das transportiert diese unorthodoxe Stimme zu einem Barrelhouse Piano. Besonders lyrisch sind die Songs der Sängerin, Gitarristin und Trompeterin Kyrie Kristmanson. Schließlich hat sie an der Uni auch über mittelalterliche Troubadour-Traditonen geforscht und ließ sich für ihre Musik auch von Robert Schumann inspirieren. PJ Harvey, Leonard Cohen und Buffy Sainte-Marie sind ihre Vorbilder für ihre oft geisterhaften Klängen in ihren „Thundersongs“ im Hier und Jetzt.


>>AMERICAN SONGBIRDS FESTIVAL 2014:
Ashia & The Bison Rouge, Rachelle Garniez, Kyrie Kristmanson, Stefanie Nilles, Montag, 17.3. um 20 Uhr. Mainz, Frankfurter Hof, Eintritt: AK 22,–