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70 Jahre Buchmesse
Sex, Books & Rock’n’Roll
Dieses Jahr jährt sich die Frankfurter Buchmesse zum 70. Mal. Verleger Christian Strasser hat sämtliche Höhen, Tiefen und Exzesse des wichtigsten Ereignisses der Branche miterlebt.
Kein Mensch braucht Buchmessen. In Minutenschnelle kann heute jeder Nachrichten, Anfragen, Verkäufergeschwätz und sogar gewichtige Manuskripte von Manhattan nach München, von Boston nach Berlin versenden. Das gleiche gilt im digitalen Zeitalter freilich für Sportartikelmessen oder Ärztekongresse. Trotzdem lädt heute jedes Land, sei es noch so klein und abgelegen, zu einer International Book Show. Nur eine Veranstaltung elektrisiert freilich nach wie vor die gesamte Branche: Die Frankfurter Buchmesse ist und bleibt das zentrale Ereignis der internationalen Buchwelt, bestimmt jede Agenda mehr als Weihnachten oder Jom Kippur. Trotz der idiotisch vervielfachten Hotelpreise, der verstopften Straßen und der überfüllten Hallen – wer hier nicht sichtbar ist, muss wohl gestorben sein oder wegen Bilanzbetrugs im Knast einsitzen.
Natürlich ist eine Messe zunächst eine kommerzielle Veranstaltung, aber der Doppelcharakter der „geheiligten Ware Buch“ (Bertolt Brecht) sorgt auch hier für eine Dosis Glamour. Neben Tauschwert und anständigem Profit ging es in den Verlagen immer auch um Literatur und Wissenschaft, um Risiko und Gefühl, um den Beitrag zur Kultur, um „Bar-Geld und Bar-Genie“, wie Heinrich Heines Verleger Julius Campe den schmerzhaften Zwiespalt umschrieb. Darum ging es schon in Leipzig, auf der Mutter aller Buchmessen, die nach Krieg und deutscher Teilung gen Frankfurt am Main emigrierte. Die Anfänge waren bescheiden und überschaubar, aber seit den 60er-Jahren geht dort die Post ab. Die etwas protzigen Empfänge internationaler Player wie Time Life und Bertelsmann, auf denen sich gut bezahlte Manager auf die üppigen Buffets stürzten, als kämen sie direkt aus der Sahelzone, wurden auch mal von bewegten Studenten mit langen Haaren gesprengt. Bei der Verleihung des Friedenspreises hechtete Daniel Cohn-Bendit über die Absperrungen, als ginge es um olympisches Gold.
In Frankfurt braucht man traditionell nicht bloß Geschmack und Verstand; nur eine leistungsfähige Leber gestattet es dem opferbereiten Messebesucher, die Abende in den Bars heil zu überstehen. Beim ersten Termin am Morgen „after the night before“ blickte man oft in ganz kleine Augen, die Falten waren tiefer und beim Schminken hat auch alles nicht so geklappt, wie es sollte. Die Buchmesse war auch noch nie eine entsexualisierte Zone. „Gestern Abend bin ich im Frankfurter Hof noch durch die Lobby geschlendert.“, erzählte mir eine New Yorker Agentin, „Aber mit allen Männern, die ich sexy fand, hatte ich schon geschlafen. Da bin ich lieber aufs Zimmer gegangen und war am nächsten Morgen viel besser in Form.“ Der heimliche „fair fuck“ gehörte zur Messe wie der Friedenspreis, aber an diesen paar Tagen im Oktober wurde auch schon so manche Verlagsehe zumindest angebahnt. Und ein berühmter Schriftsteller bat seine Eroberung inständig, ihre stimmlichen Entäußerungen etwas zu dämpfen: „Mein Verleger schläft doch im Nebenzimmer.“ Ein Agentenpaar nächtigte einst in einem kleinen Hotel in der Kaiserstraße und kam dort mit einer der Huren ins Gespräch: „Wir lieben Ärztekongresse und Maschinenmessen. Während der Buchmesse könnten wir genauso gut in Urlaub fahren – die bringen ihre eigenen Mädels mit.“
Promi-Bios sind ein beliebtes Genre für sich und seit Muhammad Ali kommen die Verfasser, die nicht wirklich schreiben können, zu PR-Terminen auf die Messe. Da stehen die, männlichen wie weiblichen, Groupies schon in Habachtstellung – insbesondere, wenn es sich um Rock’n’Roller oder Ikonen des Undergrounds handelt. Da heißt es dann: erst in die Bar, dann in die Disco… und dann… und dann… Angeblich entstanden dabei sogar Frankfurter Babys, aber die haben dann sicher einen ordentlichen Beruf ergriffen, der nichts mit Büchern oder Musik zu tun hatte. In den goldenen Zeiten der 50er- und 60er-Jahre bestimmten noch Verleger das Bild, die den hehren Titel auch im Wortsinn verdienten, weil sie eben „vorlegten“, ihr eigenes (oder gepumptes) Geld investierten, um Druckereien und manchmal auch Autoren zu bezahlen. Die eigenen Erlöse kamen, wenn überhaupt, erst viel später. Seit ein paar Jahren nennen sich Krethi und Plethi „Verleger“, obwohl sie höchstens Grips, Geschmack und mitunter gar Charme vorlegen, aber gewiss kein eigenes Geld. Das kommt zumeist aus den Taschen internationaler Medienkonzerne – Bertelsmann, Holtzbrinck, Hachette, Bonnier, CBS, Murdoch – die mit dem Traditionsbewusstsein, den Instinkten, dem Charisma und der Entscheidungsfreude der alten Garde nichts mehr im Sinn haben.
Weiland tagten die Eignerverleger weniger in den Messehallen – dort werkelten bloß die Angestellten – als vielmehr in den Lobbies der Messehotels, im Frankfurter und vor allem im Hessischen Hof. An einem Tisch thronte dann der gewichtige Lord Weidenfeld, natürlich nur George genannt, angehimmelt von jungen Frauen, die meinten, dort den Glanz der gesamten Literaturgeschichte einzuatmen. Nebenan amüsierte Heinrich-Maria Ledig-Rowohlt eine beachtliche Fangemeinde mit seinen Dönekes von seinem Vater, dem Verlagsgründer Ernst Rowohlt. Und wenn es fad wurde, brillierte der betagte Verleger auch mal mit seinen legendären Purzelbäumen – oder er biss herzhaft in ein Whiskyglas. Lothar Blanvalet führte mit seiner Autorin Melina Mercouri die teutonische Version eines schwungvollen Sirtaki vor, und Giangiacomo Feltrinelli, damals noch weit davon entfernt, die Welt mit der Waffe in der Hand verändern zu wollen, blickte mit einer Mischung aus Spott und Verachtung auf das närrische Treiben. Seine Witwe Inge hat die Tradition lange aufrecht erhalten, jetzt ist auch sie vor wenigen Tagen verstorben – mit ihr hat die Messe einen der letzten Stars und ein Stück Glamour verloren. Der gemeinsame Sohn Carlo, ein Vollblutunternehmer, führt das Erbe mit Charme und Energie fort.
Buchverlage sind nun einmal Wirtschaftsunternehmen, die sich den globalen Trends nicht entziehen können. Die meisten Verleger haben ihre Unternehmen verkauft, weil sie in den allgegenwärtigen Krisensituationen weiteres Wachstum nicht finanzieren konnten oder weil ihre Erben sich lukrativeren Branchen zugewendet haben. Heute dominieren transatlantische Konzerne, die demonstrieren, dass man mit Büchern durchaus Gewinne erzielen kann – sie nennen das gern Synergien. Den Handel mit Büchern (neben vielem anderen) dominiert ohnehin Amazon – für fast alle Verlage auch der größte Kunde. Sowas schafft neue Berufsbilder, denn die Konzernmanager haben keine Ahnung, wie man qualitativ und vor allem kommerziell gute Ware anschafft. Also bekommen Lektoren und Cheflektoren, die heute gern „Verleger“ oder „verlegerische Geschäftsführer“ genannt werden, etliche Befugnisse, von denen ihre Ahnen nur träumen konnten. Wie begrenzt derartige Macht sein kann, hat sich gerade in den letzten Wochen gezeigt: Barbara Laugwitz, seit 14 Jahren bei Rowohlt, Lektorin, Programmleiterin, seit vier Jahren literarisch und wirtschaftlich höchst erfolgreiche Chefin, wurde ohne Dank oder Begründung vom Hof gejagt, weil der zuständige Konzernmanager fand, das schillernde Multitalent Florian Illies habe zwar nicht die geringste Ahnung vom Buchgeschäft, würde dem Verlag aber mehr Strahlkraft verleihen. Das Feuilleton jubelte, endlich hatten sie wieder einen der ihren in die Welt der Bücher eingeschmuggelt. Die wichtigen Autoren protestierten, da schwenkte auch das Feuilleton rasch um. Die Messe hat ihren heftigen Skandal, noch bevor sie ihre Pforten geöffnet hat.
Angesichts solcher Willkür verwundert es nicht, dass begabte Buchmenschen sich nicht mehr in die Abhängigkeit von Konzernen begeben mögen; sie gründen stattdessen eigene Verlage: Sabine Dörlemann, Andreas Rötzer (Matthes & Seitz Berlin), Joachim Unseld (Frankfurter Verlagsanstalt) verdienen sich heute mit hartem Einsatz Erfolge und Preise. Dass der Buchbranche in den vergangenen Jahren über 6 Millionen Leser beziehungsweise Kunden verloren gingen, spornt diese Einzelkämpfer nur an. Verlage wie Gräfe & Unzer oder Dorling Kindersley dagegen, beide im Konzernbesitz, offensichtlich nicht – sie sind dieses Jahr mit ihren sonst opulenten Ständen nicht mehr vertreten.
Der Autor
Christian Strasser, 73, verantwortete in den 70er-Jahren als „Vice President International“ des Time-Life-Konzerns das weltweite Buchgeschäft. Als geschäftsführender Gesellschafter war er in den 80ern bei Gräfe & Unzer tätig. Strasser gründete unter anderem das Verlagshaus Goethestraße und formte als verlegerischer Geschäftsführer maßgeblich die Verlagsgruppe Ullstein-Heyne-List. Seit 2009 veröffentlicht er im Scorpio Verlag Bücher, die sich mit ganzheitlichem Denken, Spiritualität und gesellschaftskritischen Themen beschäftigen. 2012 kaufte Christian Strasser den stillgelegten Europa Verlag Wien und eröffnete Verlagssitze in Berlin und München. Der Verlag publiziert im Sinne seines Gründers Emil Oprecht Bücher „für europäischen Geist und humanitäre Gesinnung“.
Dieser Text ist zuerst als Teil der Titelstory im aktuellen JOURNAL FRANKFURT (Ausgabe 10/2018) erschienen.
Natürlich ist eine Messe zunächst eine kommerzielle Veranstaltung, aber der Doppelcharakter der „geheiligten Ware Buch“ (Bertolt Brecht) sorgt auch hier für eine Dosis Glamour. Neben Tauschwert und anständigem Profit ging es in den Verlagen immer auch um Literatur und Wissenschaft, um Risiko und Gefühl, um den Beitrag zur Kultur, um „Bar-Geld und Bar-Genie“, wie Heinrich Heines Verleger Julius Campe den schmerzhaften Zwiespalt umschrieb. Darum ging es schon in Leipzig, auf der Mutter aller Buchmessen, die nach Krieg und deutscher Teilung gen Frankfurt am Main emigrierte. Die Anfänge waren bescheiden und überschaubar, aber seit den 60er-Jahren geht dort die Post ab. Die etwas protzigen Empfänge internationaler Player wie Time Life und Bertelsmann, auf denen sich gut bezahlte Manager auf die üppigen Buffets stürzten, als kämen sie direkt aus der Sahelzone, wurden auch mal von bewegten Studenten mit langen Haaren gesprengt. Bei der Verleihung des Friedenspreises hechtete Daniel Cohn-Bendit über die Absperrungen, als ginge es um olympisches Gold.
In Frankfurt braucht man traditionell nicht bloß Geschmack und Verstand; nur eine leistungsfähige Leber gestattet es dem opferbereiten Messebesucher, die Abende in den Bars heil zu überstehen. Beim ersten Termin am Morgen „after the night before“ blickte man oft in ganz kleine Augen, die Falten waren tiefer und beim Schminken hat auch alles nicht so geklappt, wie es sollte. Die Buchmesse war auch noch nie eine entsexualisierte Zone. „Gestern Abend bin ich im Frankfurter Hof noch durch die Lobby geschlendert.“, erzählte mir eine New Yorker Agentin, „Aber mit allen Männern, die ich sexy fand, hatte ich schon geschlafen. Da bin ich lieber aufs Zimmer gegangen und war am nächsten Morgen viel besser in Form.“ Der heimliche „fair fuck“ gehörte zur Messe wie der Friedenspreis, aber an diesen paar Tagen im Oktober wurde auch schon so manche Verlagsehe zumindest angebahnt. Und ein berühmter Schriftsteller bat seine Eroberung inständig, ihre stimmlichen Entäußerungen etwas zu dämpfen: „Mein Verleger schläft doch im Nebenzimmer.“ Ein Agentenpaar nächtigte einst in einem kleinen Hotel in der Kaiserstraße und kam dort mit einer der Huren ins Gespräch: „Wir lieben Ärztekongresse und Maschinenmessen. Während der Buchmesse könnten wir genauso gut in Urlaub fahren – die bringen ihre eigenen Mädels mit.“
Promi-Bios sind ein beliebtes Genre für sich und seit Muhammad Ali kommen die Verfasser, die nicht wirklich schreiben können, zu PR-Terminen auf die Messe. Da stehen die, männlichen wie weiblichen, Groupies schon in Habachtstellung – insbesondere, wenn es sich um Rock’n’Roller oder Ikonen des Undergrounds handelt. Da heißt es dann: erst in die Bar, dann in die Disco… und dann… und dann… Angeblich entstanden dabei sogar Frankfurter Babys, aber die haben dann sicher einen ordentlichen Beruf ergriffen, der nichts mit Büchern oder Musik zu tun hatte. In den goldenen Zeiten der 50er- und 60er-Jahre bestimmten noch Verleger das Bild, die den hehren Titel auch im Wortsinn verdienten, weil sie eben „vorlegten“, ihr eigenes (oder gepumptes) Geld investierten, um Druckereien und manchmal auch Autoren zu bezahlen. Die eigenen Erlöse kamen, wenn überhaupt, erst viel später. Seit ein paar Jahren nennen sich Krethi und Plethi „Verleger“, obwohl sie höchstens Grips, Geschmack und mitunter gar Charme vorlegen, aber gewiss kein eigenes Geld. Das kommt zumeist aus den Taschen internationaler Medienkonzerne – Bertelsmann, Holtzbrinck, Hachette, Bonnier, CBS, Murdoch – die mit dem Traditionsbewusstsein, den Instinkten, dem Charisma und der Entscheidungsfreude der alten Garde nichts mehr im Sinn haben.
Weiland tagten die Eignerverleger weniger in den Messehallen – dort werkelten bloß die Angestellten – als vielmehr in den Lobbies der Messehotels, im Frankfurter und vor allem im Hessischen Hof. An einem Tisch thronte dann der gewichtige Lord Weidenfeld, natürlich nur George genannt, angehimmelt von jungen Frauen, die meinten, dort den Glanz der gesamten Literaturgeschichte einzuatmen. Nebenan amüsierte Heinrich-Maria Ledig-Rowohlt eine beachtliche Fangemeinde mit seinen Dönekes von seinem Vater, dem Verlagsgründer Ernst Rowohlt. Und wenn es fad wurde, brillierte der betagte Verleger auch mal mit seinen legendären Purzelbäumen – oder er biss herzhaft in ein Whiskyglas. Lothar Blanvalet führte mit seiner Autorin Melina Mercouri die teutonische Version eines schwungvollen Sirtaki vor, und Giangiacomo Feltrinelli, damals noch weit davon entfernt, die Welt mit der Waffe in der Hand verändern zu wollen, blickte mit einer Mischung aus Spott und Verachtung auf das närrische Treiben. Seine Witwe Inge hat die Tradition lange aufrecht erhalten, jetzt ist auch sie vor wenigen Tagen verstorben – mit ihr hat die Messe einen der letzten Stars und ein Stück Glamour verloren. Der gemeinsame Sohn Carlo, ein Vollblutunternehmer, führt das Erbe mit Charme und Energie fort.
Buchverlage sind nun einmal Wirtschaftsunternehmen, die sich den globalen Trends nicht entziehen können. Die meisten Verleger haben ihre Unternehmen verkauft, weil sie in den allgegenwärtigen Krisensituationen weiteres Wachstum nicht finanzieren konnten oder weil ihre Erben sich lukrativeren Branchen zugewendet haben. Heute dominieren transatlantische Konzerne, die demonstrieren, dass man mit Büchern durchaus Gewinne erzielen kann – sie nennen das gern Synergien. Den Handel mit Büchern (neben vielem anderen) dominiert ohnehin Amazon – für fast alle Verlage auch der größte Kunde. Sowas schafft neue Berufsbilder, denn die Konzernmanager haben keine Ahnung, wie man qualitativ und vor allem kommerziell gute Ware anschafft. Also bekommen Lektoren und Cheflektoren, die heute gern „Verleger“ oder „verlegerische Geschäftsführer“ genannt werden, etliche Befugnisse, von denen ihre Ahnen nur träumen konnten. Wie begrenzt derartige Macht sein kann, hat sich gerade in den letzten Wochen gezeigt: Barbara Laugwitz, seit 14 Jahren bei Rowohlt, Lektorin, Programmleiterin, seit vier Jahren literarisch und wirtschaftlich höchst erfolgreiche Chefin, wurde ohne Dank oder Begründung vom Hof gejagt, weil der zuständige Konzernmanager fand, das schillernde Multitalent Florian Illies habe zwar nicht die geringste Ahnung vom Buchgeschäft, würde dem Verlag aber mehr Strahlkraft verleihen. Das Feuilleton jubelte, endlich hatten sie wieder einen der ihren in die Welt der Bücher eingeschmuggelt. Die wichtigen Autoren protestierten, da schwenkte auch das Feuilleton rasch um. Die Messe hat ihren heftigen Skandal, noch bevor sie ihre Pforten geöffnet hat.
Angesichts solcher Willkür verwundert es nicht, dass begabte Buchmenschen sich nicht mehr in die Abhängigkeit von Konzernen begeben mögen; sie gründen stattdessen eigene Verlage: Sabine Dörlemann, Andreas Rötzer (Matthes & Seitz Berlin), Joachim Unseld (Frankfurter Verlagsanstalt) verdienen sich heute mit hartem Einsatz Erfolge und Preise. Dass der Buchbranche in den vergangenen Jahren über 6 Millionen Leser beziehungsweise Kunden verloren gingen, spornt diese Einzelkämpfer nur an. Verlage wie Gräfe & Unzer oder Dorling Kindersley dagegen, beide im Konzernbesitz, offensichtlich nicht – sie sind dieses Jahr mit ihren sonst opulenten Ständen nicht mehr vertreten.
Der Autor
Christian Strasser, 73, verantwortete in den 70er-Jahren als „Vice President International“ des Time-Life-Konzerns das weltweite Buchgeschäft. Als geschäftsführender Gesellschafter war er in den 80ern bei Gräfe & Unzer tätig. Strasser gründete unter anderem das Verlagshaus Goethestraße und formte als verlegerischer Geschäftsführer maßgeblich die Verlagsgruppe Ullstein-Heyne-List. Seit 2009 veröffentlicht er im Scorpio Verlag Bücher, die sich mit ganzheitlichem Denken, Spiritualität und gesellschaftskritischen Themen beschäftigen. 2012 kaufte Christian Strasser den stillgelegten Europa Verlag Wien und eröffnete Verlagssitze in Berlin und München. Der Verlag publiziert im Sinne seines Gründers Emil Oprecht Bücher „für europäischen Geist und humanitäre Gesinnung“.
Dieser Text ist zuerst als Teil der Titelstory im aktuellen JOURNAL FRANKFURT (Ausgabe 10/2018) erschienen.
9. Oktober 2018, 11.01 Uhr
Christian Strasser
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