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30 000 Euro Preisgeld
Sechs Start-ups für Gründerpreis nominiert
Bereits zum 21. Mal wird am kommenden Montag der Frankfurter Gründerpreis verliehen. Unter den Nominierten versammeln sich sechs junge Start-ups, die sich mit den unterschiedlichsten Ideen auseinandersetzen: vom Wegbier über Daumenkinos bis hin zur Kita-Verwaltung.
Am kommenden Montag, dem 30. August, wird der diesjährige Frankfurter Gründerpreis verliehen. Analog zu der Ausgabe im vergangenen Jahr, wird es auch dieses Mal wieder als hybrides Veranstaltungsformat und nur mit kleinem Publikum vor Ort stattfinden. Insgesamt sind 34 Bewerbungen eingegangen, die besten sechs wurden nun ausgewählt und hoffen auf das Preisgeld in Höhe von insgesamt 30 000 Euro. Wir haben mit den Finalistinnen und Finalisten gesprochen.
Wohnzimmerersatz in Bockenheim
Im August 2020, mitten im Corona-Sommer, eröffnete Tina Brückmann das Café Heimelig in Bockenheim. Das Besondere dabei zeigt sich vor allem in der Backstube: Denn dort stehen in der Regel Seniorinnen und Senioren, die die Kuchen, Torten und Frühstücksvariationen vor- und zubereiten. „Menschen aller Generationen zusammenführen und einen Wohnzimmerersatz liefern“ lautet das Konzept. Inzwischen sei ein Jahr vergangen und ihr Team stetig gewachsen, berichtet die Gründerin. „Es ist genau so, wie ich es mir erträumt habe – wenn nicht sogar noch besser.“ Über das Preisgeld habe sie sich noch keinerlei Gedanken gemacht. Viel wichtiger sei ihr die Teilnahme generell, das Vernetzen und der Austausch mit den anderen Gründerinnen und Gründern. „Der Gründerpreis ist eine tolle Sache. Auch um zu sehen, was hier in Frankfurt trotz Corona los und passiert ist.“
„Macht ihr mal Feierabend, wir machen das Bier“
„Es macht total viel Spaß, Frankfurt ein Produkt zu geben und zu merken, wie das Ganze bei den Leuten ankommt“, sagt Sven Weisbrich. Gemeinsam mit den drei Unternehmer:innen Simon Horn, Stefan Lucht und Raffaela Schöbel ist die Idee entstanden, ein Bier in und für Frankfurt zu machen. Im Januar 2020 wurde daraufhin die Frankfurter Brauunion gegründet, kurze Zeit später das erste „Frankfurter Helle“ verkauft. Gelagert wird das Ganze inzwischen in dem ehemaligen Telekom-Gebäude im Ostend. Dort ist auch der erste Wegbierkiosk des jungen Unternehmens entstanden – weitere sollen folgen. Die Teilnahme am Gründerpreis sei eher durch einen Zufall – bei der Suche nach einer Brauereifläche – geschehen, erzählt Weisbrich. Doch man wolle die Chance nun nutzen, um sich zum einem dem Feedback der Jury zu stellen, aber auch um Gleichgesinnte in der Stadt zu treffen. „Frankfurt ist viel kreativer als die meisten denken und kann so viel mehr. Das wollen wir zeigen.“
Spielerisch Gebärdensprache lernen
„Wir sehen das Ganze vor allem auch als Lernprozess“, erklärt Maria Möller. Gemeinsam mit Laura Mohn hat sie vergangenen Oktober das Start-up „Talking hands“ gegründet, mit dem die beiden Daumenkinos für Kinder mit Schwierigkeiten bei der lautsprachlichen Kommunikation produzieren. Der Zuspruch sei von Anfang an sehr groß gewesen, auch wenn kurze Zeit später der Kita- und Schullockdown folgte. Nun hoffen die beiden, komplett loslegen zu können und noch mehr Einrichtungen erreichen zu können. Der Gründerpreis biete dafür eine Chance: zum einen, um finanziell aufstocken zu können; zum anderen aber auch um dazuzulernen und neuen Input für das kleine Unternehmen zu bekommen.
Die Kitaverwaltung vereinfachen
Der Lockdown in den Kitas durchkreuzte auch zunächst die Pläne von Senada Dzogovic. Gemeinsam mit einem vierköpfigen Entwicklungsteam gründete sie im Oktober 2019 die „Kitabuli GmbH“ und versucht seitdem, Kita-Einrichtungen hinsichtlich deren Verwaltung zu unterstützen. Über 70 Prozent aller Einrichtungen – vor allem freie Träger – klagten über den Verwaltungsaufwand, erklärt Dzogovic. Dies wollen sie und ihr Team nun durch eine digitale Software, die den Prozess vereinfacht, ändern. Inzwischen ist ihr Start-up mit Sitz in der Klassikstadt auf insgesamt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen, zukünftig soll vor allem in das Marketing-Budget investiert und an Messen teilgenommen werden.
Wie schmeckt eigentlich milch-koscher?
Am 21. Oktober 2020 eröffnete das Neue Jüdische Museum Frankfurt und damit auch das Flowdeli – das erste milch-koschere Restaurant in einem Jüdischen Museum in Deutschland. Gründer Daniel Wittstock, der bereits das Catering-Konzept „Flow the Kitchen“ betreibt, serviert dort international inspirierte Küche aus regionalen Zutaten. „Wir wollen uns mit dem Konzept nicht nur abheben, sondern unseren Gästen die koschere Ernährungsform vermitteln und so einen Mehrwert schaffen“, so Wittstock. Gemeinsam mit Mia Wittstock und Florian Grosse, den anderen beiden Gründer:innen, beschäftigt er dort sechs Mitarbeiter:innen, die die Speisen auch zum Mitnehmen zubereiten. Mit ihnen soll am Montag auch gefeiert werden, so Wittstock. Denn: „Ohne ein Team, das funktioniert, ist das alles auch nicht möglich.“
Rückenfit trotz Schwangerschaft
Aylin Vicen Moreno hat im vergangenen Jahr Frankfurts erste Rückenschule für schwangere Frauen und Mütter gegründet. Nachdem die 39-Jährige während ihrer Schwangerschaft selbst unter Rückenschmerzen litt, jedoch feststellen musste, dass dahingehend ein großer Mangel an Angeboten herrschte, nahm sie das Projekt mit ihrem Partner selbst in die Hand. Gemeinsam boten sie erste Kurse an und gründeten die Rückenschule Frankfurt sowie kurze Zeit später die Marke Mamimondo. Letztere richtet sich ausschließlich an Schwangere und Mütter und setzt – nicht zuletzt durch Corona – auf zertifizierte Online-Kurse. „So können auch Mütter, die keine Betreuung für ihr Kind haben oder dort wohnen, wo es noch weniger lokale Angebote gibt, teilnehmen“, erklärt Moreno. Die Teilnahme jetzt am Gründerpreis sei ebenfalls selbstverständlich für sie: „Ich will anderen Frauen Mut machen, an ihre Ideen zu glauben und diese auch umzusetzen.“
Wohnzimmerersatz in Bockenheim
Im August 2020, mitten im Corona-Sommer, eröffnete Tina Brückmann das Café Heimelig in Bockenheim. Das Besondere dabei zeigt sich vor allem in der Backstube: Denn dort stehen in der Regel Seniorinnen und Senioren, die die Kuchen, Torten und Frühstücksvariationen vor- und zubereiten. „Menschen aller Generationen zusammenführen und einen Wohnzimmerersatz liefern“ lautet das Konzept. Inzwischen sei ein Jahr vergangen und ihr Team stetig gewachsen, berichtet die Gründerin. „Es ist genau so, wie ich es mir erträumt habe – wenn nicht sogar noch besser.“ Über das Preisgeld habe sie sich noch keinerlei Gedanken gemacht. Viel wichtiger sei ihr die Teilnahme generell, das Vernetzen und der Austausch mit den anderen Gründerinnen und Gründern. „Der Gründerpreis ist eine tolle Sache. Auch um zu sehen, was hier in Frankfurt trotz Corona los und passiert ist.“
„Macht ihr mal Feierabend, wir machen das Bier“
„Es macht total viel Spaß, Frankfurt ein Produkt zu geben und zu merken, wie das Ganze bei den Leuten ankommt“, sagt Sven Weisbrich. Gemeinsam mit den drei Unternehmer:innen Simon Horn, Stefan Lucht und Raffaela Schöbel ist die Idee entstanden, ein Bier in und für Frankfurt zu machen. Im Januar 2020 wurde daraufhin die Frankfurter Brauunion gegründet, kurze Zeit später das erste „Frankfurter Helle“ verkauft. Gelagert wird das Ganze inzwischen in dem ehemaligen Telekom-Gebäude im Ostend. Dort ist auch der erste Wegbierkiosk des jungen Unternehmens entstanden – weitere sollen folgen. Die Teilnahme am Gründerpreis sei eher durch einen Zufall – bei der Suche nach einer Brauereifläche – geschehen, erzählt Weisbrich. Doch man wolle die Chance nun nutzen, um sich zum einem dem Feedback der Jury zu stellen, aber auch um Gleichgesinnte in der Stadt zu treffen. „Frankfurt ist viel kreativer als die meisten denken und kann so viel mehr. Das wollen wir zeigen.“
Spielerisch Gebärdensprache lernen
„Wir sehen das Ganze vor allem auch als Lernprozess“, erklärt Maria Möller. Gemeinsam mit Laura Mohn hat sie vergangenen Oktober das Start-up „Talking hands“ gegründet, mit dem die beiden Daumenkinos für Kinder mit Schwierigkeiten bei der lautsprachlichen Kommunikation produzieren. Der Zuspruch sei von Anfang an sehr groß gewesen, auch wenn kurze Zeit später der Kita- und Schullockdown folgte. Nun hoffen die beiden, komplett loslegen zu können und noch mehr Einrichtungen erreichen zu können. Der Gründerpreis biete dafür eine Chance: zum einen, um finanziell aufstocken zu können; zum anderen aber auch um dazuzulernen und neuen Input für das kleine Unternehmen zu bekommen.
Die Kitaverwaltung vereinfachen
Der Lockdown in den Kitas durchkreuzte auch zunächst die Pläne von Senada Dzogovic. Gemeinsam mit einem vierköpfigen Entwicklungsteam gründete sie im Oktober 2019 die „Kitabuli GmbH“ und versucht seitdem, Kita-Einrichtungen hinsichtlich deren Verwaltung zu unterstützen. Über 70 Prozent aller Einrichtungen – vor allem freie Träger – klagten über den Verwaltungsaufwand, erklärt Dzogovic. Dies wollen sie und ihr Team nun durch eine digitale Software, die den Prozess vereinfacht, ändern. Inzwischen ist ihr Start-up mit Sitz in der Klassikstadt auf insgesamt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen, zukünftig soll vor allem in das Marketing-Budget investiert und an Messen teilgenommen werden.
Wie schmeckt eigentlich milch-koscher?
Am 21. Oktober 2020 eröffnete das Neue Jüdische Museum Frankfurt und damit auch das Flowdeli – das erste milch-koschere Restaurant in einem Jüdischen Museum in Deutschland. Gründer Daniel Wittstock, der bereits das Catering-Konzept „Flow the Kitchen“ betreibt, serviert dort international inspirierte Küche aus regionalen Zutaten. „Wir wollen uns mit dem Konzept nicht nur abheben, sondern unseren Gästen die koschere Ernährungsform vermitteln und so einen Mehrwert schaffen“, so Wittstock. Gemeinsam mit Mia Wittstock und Florian Grosse, den anderen beiden Gründer:innen, beschäftigt er dort sechs Mitarbeiter:innen, die die Speisen auch zum Mitnehmen zubereiten. Mit ihnen soll am Montag auch gefeiert werden, so Wittstock. Denn: „Ohne ein Team, das funktioniert, ist das alles auch nicht möglich.“
Rückenfit trotz Schwangerschaft
Aylin Vicen Moreno hat im vergangenen Jahr Frankfurts erste Rückenschule für schwangere Frauen und Mütter gegründet. Nachdem die 39-Jährige während ihrer Schwangerschaft selbst unter Rückenschmerzen litt, jedoch feststellen musste, dass dahingehend ein großer Mangel an Angeboten herrschte, nahm sie das Projekt mit ihrem Partner selbst in die Hand. Gemeinsam boten sie erste Kurse an und gründeten die Rückenschule Frankfurt sowie kurze Zeit später die Marke Mamimondo. Letztere richtet sich ausschließlich an Schwangere und Mütter und setzt – nicht zuletzt durch Corona – auf zertifizierte Online-Kurse. „So können auch Mütter, die keine Betreuung für ihr Kind haben oder dort wohnen, wo es noch weniger lokale Angebote gibt, teilnehmen“, erklärt Moreno. Die Teilnahme jetzt am Gründerpreis sei ebenfalls selbstverständlich für sie: „Ich will anderen Frauen Mut machen, an ihre Ideen zu glauben und diese auch umzusetzen.“
26. August 2021, 12.13 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
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