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Foto: red
Foto: red

Vollbrand im Ostend

„Blaues Wasser“ will Ende August wiedereröffnen

In der Nacht von Freitag auf Samstag brannte das Mainufer-Lokal „Blaues Wasser“ vollständig aus. Nach Corona ein weiterer Schlag für die Betreiber. Doch diese wollen bereits Ende des Monats wieder Gäste empfangen.
In der Vorderansicht des Hauses auf der Franziusstraße sind die gesprungenen und von Ruß gerahmten Fenster gut zu erkennen. Auch dass ein Teil des Dachs eingestürzt ist, lässt sich bereits von weitem feststellen. Wirklich gruselig wird es aber erst beim Betreten der Terrasse des Lokals „Blaues Wasser“, die sich im Hinterhof in Richtung des Mains befindet. Tische, Stühle, das Terrassendach: Alles ist zu einem großen Haufen schwarzer Balken verbrannt. Eine Handvoll Freiwillige aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der Betreiber sammeln in weiße Schutzanzüge gekleidet die verkohlten Stücke des Lokals zusammen. Ein verbrannter Desinfektionsmittelständer fügt sich wie ein Symbol für die aktuelle Situation in das Bild ein. Am Mainufer steht dagegen eine Art Symbol der Hoffnung: Die Bänke und Tische auf dem Steg sind unversehrt und vom Brand verschont geblieben.

„Als ich hier ankam, stand das ganze Haus schon lichterloh in Flammen“, sagt Matthias Martinsohn, einer der Betreiber des „Blauen Wasser“. Freitagnacht gegen halb drei habe ihn einer seiner Mitarbeiter aus dem Bett geklingelt. Dieser habe sich im oberen Stockwerk des Gebäudes aufgehalten, als Nachbarn ihn auf den Qualm aufmerksam machten. Der Auslöser sei eine defekte Steckdose in der Küche des Lokals gewesen. „Er hat noch versucht, das Feuer selbst zu löschen. Dabei ist er ausgerutscht und hat sich einen Schnitt an der Nase hinzugefügt“, so Martinsohn. Der Mitarbeiter war der einzige, der bei dem Brand leicht verletzt wurde.

Der finanzielle Verlust ist umso größer. Einen Schaden von 500 000 Euro tragen die Betreiber Goran Petreski, Rakesh Bhatnagar und Matthias Martinsohn davon, und nur einen Teil davon übernimmt die Versicherung. „Da wir nur drei bis vier Monate im Jahr geöffnet haben und davon ausgegangen sind, dass wir bald umbauen, waren wir nicht in einem so großen Umfang versichert“, erklärt Martinsohn. Doch die Sanierung des Gebäudes habe sich immer wieder verzögert. Seit fünf Jahren existiere man quasi als Pop-up-Lokal. Zudem konnte das „Blaue Wasser“ diesen Sommer erst Anfang Juni, im Zuge der Corona-Lockerungen, wiedereröffnen. Weniger als zwei Monate später nun diese Katastrophe: „Es fühlt sich gerade so an, als dürften wir nicht zur Ruhe kommen. Erst Corona, dann der Brand. Da fragen wir uns schon: Was kommt als nächstes?“ Doch das „Blaue Wasser“-Team schaut positiv in die Zukunft, man sehe es sportlich, beteuert man: „Durch die Corona-Pandemie sind wir erprobt, was Krisen angeht.“

Ende August soll die Wiedereröffnung stattfinden

Die Welle der Solidarität von Gästen und Bekannten sei sehr groß. Deshalb wolle man auch dranbleiben. Bereits Ende des Monats soll das „Blaue Wasser“ in abgespeckter Form wiedereröffnen und auch die Fläche des danebenliegenden Schwimmbadclubs Sparta nutzen. „Wir machen dieses Jahr Urlaub auf der Baustelle“, sagt Martinsohn lachend. Nach einer Sanierung wollen sie dann auch in den Ganzjahresbetrieb einsteigen und unterschiedlichste Veranstaltungen auf die Beine stellen. Wann es soweit ist, sei jedoch noch nicht absehbar.

Auf die Frage, was es mit der vielzitierten Aussage Martinsohns gegenüber der Bild-Zeitung auf sich habe, dass die Feuerwehr erst nach 25 Minuten eingetroffen sei, schüttelt dieser den Kopf. „Das war im Eifer des Gefechts. In so einer Situation ist das Zeitgefühl verfälscht“, so der Betreiber. Jede Minute, die das Haus in Flammen stand, sei ihm unendlich lang vorgekommen. Man sei der Feuerwehr sehr dankbar für ihre Arbeit und mache ihr auch keine Vorwürfe.
 
4. August 2020, 11.47 Uhr
Johanna Wendel
 
Johanna Wendel
Jahrgang 1993, Technikjournalismus-Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, seit Januar 2019 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Johanna Wendel >>
 
 
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