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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Frankfurter Drogen-Monitoring

Kaum noch Heroin im Heroin

Ein Substanz-Monitoring in Frankfurter Konsumräumen ergab, dass Heroin viel stärker gestreckt ist als bisher angenommen. Der Reinheitsgehalt beträgt durchschnittlich neun Prozent. Giftstoffe wurden in den Proben jedoch keine nachgewiesen.
Wie viel Heroin ist eigentlich noch in dem Stoff drin, den Drogensüchtige konsumieren? Das Substanz-Monitoring aus Frankfurter Konsumräumen offenbarte ein ernüchterndes Ergebnis: Heroin ist viel stärker gestreckt als bisher angenommen. Nur neun Prozent betrug der reine Durchschnittsgehalt des Rauschmittels bei der Analyse von Drogenrückständen.

Ausgangssituation des Monitorings
Die Ausgangssituation für dieses Monitoring war das Dunkelfeld von Handel und Konsum illegaler Drogen. Allen voran die Unwissenheit der Abhängigen darüber, ob der gekaufte Stoff tatsächlich die gewünschte Substanz enthält, wie hoch der Reinheitsgrad der Substanz ist oder welche Stoffe und Streckmittel noch beigemengt sind. Diese Faktoren würden Risiken darstellen, nicht nur für die Abhängigen, sondern auch für die Mitarbeitenden in den Konsumräumen, erläuterte Gesundheitsdezernent Stefan Majer bei der Pressekonferenz am Montag. „Mit diesem Zustand wollen wir uns nicht zufriedengeben. Als Gesundheitsdezernent sehe ich es als meine Aufgabe, Drogenabhängige, die dem Schwarzmarkt aufgeliefert sind, so weit wie möglich vor gesundheitlichen Schäden zu schützen.“

Ziel und Durchführung
Um einen systematischen Überblick über die Zusammensetzung der Drogen und gefährliche Beimischungen zu gewinnen, wurde im August vergangenen Jahres das bundesweit erste und einzige Substanz-Monitoring gestartet. Damit sollte gleichzeitig auch das Risikobewusstsein von Abhängigen geschärft werden. Bei der Nachweisung von gefährlichen Beimischungen hätte das Drogenreferat die Konsumierenden gleich informiert und gewarnt, auf den Fund von neuen Substanzen hätte man ebenfalls passend reagiert. Um im Rahmen der Rechtsgrundlage zu bleiben, wurde der Weg des anonymen Monitorings eingeschlagen und die Anhaftungen in zurückgelassenen Verpackungen und Spritzenfilter untersucht, nicht die von den Konsumenten abgegeben Substanzen. Aus drei Konsumräumen in Frankfurt gingen zwischen August und Dezember 2017 insgesamt 409 Proben zur Analyse ein.

Ergebnis der Analyse
Das Ergebnis zeigte, dass die konsumierten Drogen viel stärker gestreckt sind als bisher vermutet wurde. In den untersuchten Proben habe man einen Heroingehalt von nur neun Prozent festgestellt, berichtete Toxikologe Professor Volker Auwärter. Zu beachten sei aber auch, dass die Zusammensetzung des Heroins von dem Mittelwert stark nach oben oder unten abweichen kann, was die Droge für die Konsumenten erst so gefährlich mache. Zu den Begleitstoffen, die sich in den Proben fanden, zählten Koffein, Paracetamol und Bestandteile von Roh-Opium. Einen Grund zum Aufatmen gab es aber auch: Es wurden keine Designer-Drogen, neue psychoaktiven Substanzen oder Giftstoffe wie das Krampfgift Strychnin nachgewiesen, die bisher in den Drogen vermutet wurden. „Für uns ist es im Moment sehr aufschlussreich zu wissen, mit welchen Stoffen wir es im Detail zu tun haben, wenn wir von Heroin oder Crack sprechen“, sagt Regina Ernst, Leiterin des Drogenreferats.
 
20. März 2018, 16.44 Uhr
ms
 
 
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