Am Freitag findet eine Demonstration zum zweiten Jahrestag der Casino-Räumung auf dem Uni-Gelände statt. Damals hatten Studenten gegen den Bologna-Prozess demonstriert.
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Die Initiative „Wohnraum für alle“ will mit einer Demonstration am Freitag an den zweiten Jahrestag der Casino-Räumung auf dem IG-Farbencampus erinnern. Bereits im vergangenen Jahr demonstrierte die Initiative unter dem Motto „Danke für die warmen Worte. Nichts hat sich geändert.“ Und warum? Weil vor zwei Jahren rund 200 Demonstranten gewaltsam von der Polizei festgenommen wurden. Die Studenten protestierten damals gegen den Bologna-Prozess und besetzten das Casino auf dem Uni-Gelände. Nach nur wenigen Tagen wurde das Casino gewaltsam von der Polizei geräumt, was zu weiteren Demonstrationen, unter anderem gegen das Vorgehen der Polizei, führte.
Die Demo am Freitag richtet sich gegen staatliche Repression und für die Legitimität von Hausbesetzungen. Beginn ist um 18 Uhr vor dem Café Koz auf dem Campus Bockenheim.
Erst Mitte Oktober protestierten Studenten wegen der schlechten Wohnsituation für Studenten. Sie besetzten ein leerstehendes, ehemaliges Uni-Gebäude in der Schumannstraße. Nachdem der Besitzer einen Strafantrag stellte, räumte die Polizei das Gebäude noch am selben Abend. Mit den morgigen Demonstrationen fordert die Initiative die Rücknahme der noch bestehenden Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs gegen etwa 80 Personen.
Mit dem Anliegen selbstverwalteten und kostenlosen Wohnraum zu schaffen, besetzten etwa 70 Personen zuletzt Ende November ein leerstehendes Gebäude auf dem ehemaligen Bio-Campus der Uni. „Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum betrifft nicht nur Studierende, sondern alle Menschen mit einem geringen oder keinem Einkommen. Die durch die Stadtplanungspolitik forcierte Gentrifizierung führt zu explodierenden Mietpreisen und einer Verdrängung marginalisierter Gesellschaftsschichten in Randbezirke oder Vorstädte“, so ein Mitglied der Initiative.