Offensichtlich ist die Zahl der Frankfurter Kokser nicht ganz so hoch, wie zunächst angenommen. Eine Analyse des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) Nürnberg hatte vor einigen Wochen ergeben, dass in Frankfurt jährlich mehr als 600 Kilogramm des Rauschgiftes im Gesamtwert von 42 Millionen Euro konsumiert würden. Das wären umgerechnet 17.000 Konsumenten, ein Verbrauch von 35 Gramm pro Person und Jahr vorausgesetzt. Ein Forscher des Instituts, Fritz Sörgel, hatte über fünf Jahre hinweg das Mainwasser untersucht.
Jetzt reagierte Stadträtin Manuel Rottmann (Grüne) auf das Ergebnis der Studie: „Rückschlüsse auf die Frankfurter Drogenpolitik sind nicht möglich.“ Denn die Frankfurter Kläranlage reinige auch die Abwässer von Nachbargemeinden, wie beispielsweise Offenbach, Neu-Isenburg, Eschborn oder Hattersheim. Dazu kämen Pendler, Messebesucher und Touristen. Auch sei nicht bekannt, wo genau die Proben genommen und wie die Einzugsgebiete oberhalb des Mains berücksichtigt wurden.
Daher sei die Studie lediglich eine Momentaufnahme, die keine genauen Rückschlüsse zulasse. Sie sei lediglich eine Aussage über die Qualität der Frankfurter Gewässer. „Aber ich kann versichern, dass das Mainwasser weder berauschende Wirkung entfaltet, noch kokainabhängig macht“, so Rottmann mit einem Augenzwinkern.
So bleibt unklar, wo genau die vielen Kokser wohnen. Was die Aussage der Studie jedoch nicht weniger erschreckend macht.