Tierschützer loben und tadeln

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red /

Anlässlich der Reptilienbörse, die heute in der Stadthalle Offenbach stattfindet, lobt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die hessische Landesregierung. Diese hatte dem Handel mit giftigen und gefährlichen Tieren im Oktober 2007 einen Riegel vorgeschoben. Dennoch fordern die Tierschützer ein bundesweites Verbot der Hobbyhaltung aller exotischer Tiere und appelliert an die Besucher der Börse auf die Haltung exotischer Tiere zu verzichten.


Zum einen nehme der Handel mit Wildfängen massiv zu, zum anderen sei eine artgerechte Haltung von Schlangen, Fröschen, Skorpionen, Vogelspinnen, Geckos und anderen Tierarten in Privathänden nicht möglich. Selbst bei Nachzuchten habe man es weiterhin mit Wildtieren zu tun. Tierhalter seien schnell überfordert, denn die Haltung und Pflege dieser hochsensiblen Tiere setze enormes Fachwissen voraus, sei zudem sehr aufwendig und kostspielig. Eine Zunahme an Tieraussetzungen sei zu verzeichnen.


„Durch den Einfuhrstopp von Vögeln weicht die Branche verstärkt auf Reptilien aus“, so Carola Schmitt, Sprecherin bei PETA Deutschland. „Die extravaganten Wünsche mancher Tierhalter bezahlen Abertausende Tiere mit dem Leben. Was als Nachzucht angeboten wird, ist in Wirklichkeit häufig ein Wildfang. Wer Tiere auf Börsen handelt denkt nicht an das Tier sondern an Profit.“


Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) wurden in 2006 nach Deutschland 94.373 Reptilien und 1351 Amphibien eingeführt, so die Tierschützer. Erfasst seien dabei nur Tiere, die einen geschützten Status hätten, also vom Aussterben bedroht seien. Die Zahl der nichtgeschützten Arten liege um ein vielfaches höher, das BfN drücke es wie folgt aus: „Die geschützten Arten machen maximal ein Fünftel des tatsächlichen Exoten-Imports aus“. Demnach seien in 2006 mindestens 478.620 exotische Tiere nach Deutschland eingeführt worden, illegale Einfuhren nicht mitgerechnet. Nach Schätzungen würden pro Jahr 38 Millionen Tiere im Wert von rund einer Milliarde Dollar allein aus Brasilien hinausgeschmuggelt.


Foto: pixelio/felix.foto


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