Hessische Filmpreise vergeben

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andreas dosch /

Gestern Abend wurden in feierlichem Rahmen die 18. Hessischen Film- und Kinopreise verliehen. Die Veranstaltung, auf Anregung von Udo Corts vor 5 Jahren nach Frankfurt geholt, fand zum ersten Mal in der Alten Oper statt - worauf der Minister sichtlich stolz war.


Auch das Staraufgebot konnte sich sehen lassen. Unter den Laudatoren befanden sich so klingende Namen wie Joachim Król, Nina Petri, Esther Schweins, Dominic Raacke, Maria Schrader, Nikolai Kinski, Dieter Moor oder Berlinale-Chef Dieter Kosslick. In der gut zweieinhalbstündigen Show, die von Komödiantin Annette Frier und Kollege Oliver Mommsen moderiert wurde, hatte man die Schauspielerinnen Katja Riemann und Kathrin Sass für schmissige Gesangseinlagen, unterstützt von der hr-Big Band, gewinnen können.


Aber natürlich drehte sich der Abend vor allem um die diesjährigen Preisträger. Als bester Spielfilm wurde das schwer verdauliche Psychodrama „Madonnen“ von Maria Späth ausgezeichnet. Bester Dokumentarfilm ist „Spielverderber“ von Georg Nonnenmacher und Henning Drechsler, eine Langzeitbeobachtung über den Job von Fußball-Schiedsrichtern. Bester Kurzfilm: „Legginsjeans“ von Lydia Dykier. Den Hessischen Drehbuchpreis bekam Rochus Hahn für „Das letzte Streichholz“. Der Hessische Hochschulfilmpreis ging an Meike Rathsmann für „König Bansah“. Den Sonderpreis der Jury erhielt der Frankfurter Produzent Wolfgang Herold für seine Arbeit an Uwe Bolls Fantasy-Epos „Schwerter des Königs“. Als Bester Darsteller wurde Joachim Król prämiert, als Beste Darstellerin Fritzi Haberlandt.


Dazu kamen Anerkennungspreise für hessische Kinos, bei denen auch die Frankfurter Programmkinos Orfeos Erben, Mal Seh‘n, Filmtheater Valentin, Filmforum Höchst und das Kino im Deutschen Filmmuseum bedacht wurden. Ein internationaler Literaturfilmpreis wurde an den Briten Michael Winterbottom für sein Politdrama „Ein mutiger Weg“ überreicht. Den Cinema For Peace Special Award konnten Produzent Roland Emmerich und Regisseur Marco Kreuzpaintner für „Trade - Willkommen in Amerika“ entgegen nehmen. Und als Höhepunkt des Abends wurde der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten an den großen Schauspieler Günter Lamprecht vergeben, der auf die Ehrung sichtlich gerührt reagierte.


Auch wenn die teure Glamour-Veranstaltung, mit der Hessen sein Standing als Filmland nach außen demonstrieren will, nicht bei jedem auf Gegenliebe stößt - erst recht nicht bei vielen der lokalen Filmemacher, die nach wie vor um jeden Förderungs-Euro kämpfen müssen - und die Preisvergabe manche Frage aufwirft (Kein Regiepreis? Darstellerpreise nur für Fernsehproduktionen? Der Berliner Cinema For Peace Award in Frankfurt?) wirkten Organisation und Rahmen diesmal doch weitaus stimmiger als noch die Jahre zuvor. Nach der Show wurde ordentlich gefeiert, und ein dickes Lob für das Filmland Hessen kam von „Madonnen“-Regisseurin Maria Späth: „Leute, dreht in Hessen! Es ist wunderbar, und man kann auch Preise gewinnen.“


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