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"Niemand will den Karfreitag als Feiertag abschaffen"

Jeffrey Myers vom Pfarramt für Stadtkirchenarbeit über seine Pläne zu Ostern und Feiern am Karfreitag.


Journal Frankfurt: Am Karfreitag wollten die Hessen-Center ein großes Feuerwerk abfeiern, nun haben sie sich umentschieden, weil die Kirchen protestierten. Richtige Entscheidung?


Konsequent ist die Entscheidung auf jeden Fall. Auffallend ist es, dass keiner, der das geplante Feuerwerk und die Einkaufsnacht im Hessen-Center am Vorabend des Karfreitags in Schutz nimmt und eine schärfere Trennung zwischen Staat und Kirche befürwortet, die Abschaffung des Karfreitags als gesetzlichen Feiertag verlangt. "Ich freue mich ganz einfach nur auf vier freie Tage hintereinander", fügt sogar eine Befürworterin der langen Einkaufsnacht in einem Leserbrief hinzu. Nimmt aber die Gesellschaft den Karfreitag bewusst als gesetzlichen Feiertag wahr, soll sie es mit dem Charakter und dem Inhalt des Feiertages entsprechend halten. Großes Feuerwerk abfeiern und "shop till you drop" passen kaum zum Gedenken des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Das entsprechende englische Wort "Holiday" erinnert noch an den Ursprung: "Heiliger Tag", der uns auch als Gesellschaft eine Orientierung geben soll.


Am Freitagabend wird auch in den Frankfurter Diskotheken kräftig gefeiert. Zeit, im Osterhasenkostüm zu protestieren?


Der Osterhase ist (leider) schon seit Wochen unterwegs in Frankfurt... Alles hat seine Zeit: "Eine Zeit für den Tanz, eine Zeit für die Klage." Man hat den Umgang mit Zeit in unserer Gesellschaft leider verlernt. Man kennt vor allem das Feiern. Nach einer Weile wird das Tanzen auf der Oberfläche langweilig, weil es nicht mit Inhalten verbunden ist und keine Auszeit kennt. Also die besten Tänzer und die fröhlichsten Menschen an Ostern sind diejenigen, die die Fastenzeit bewusst wahrgenommen haben.


Sollte sich die Kirche der Gesellschaft vielleicht mehr öffnen - und den Zeitgeist den Karfreitag fröhlicher zu begehen, aufgreifen?


Nicht unbedingt "fröhlicher" - es geht ja um den Kreuzestod Jesu - aber doch mit mehr erfahrungsbezogenen Elementen, Symbolen, Selbst-Partizipation, also die Besucher in das Geschehen einbeziehen und die Botschaft für die Sinne erfahrbar machen.
Wenn man es schafft, innezuhalten und das Karfreitagsgeschehen wahrzunehmen, wird man in der Lage sein, die darauf folgende Osterfreude wirklich zu begreifen und ausgelassen fröhlich zu feiern.


Was sind Ihre Pläne für diesen Tag?


Dreierlei: Der Tag ist für mich zunächst und vor allem Karfreitag, da freue ich mich auf den Gottesdienst in unserer andachtsvollen Alten Nikolaikirche. Unsere Kantorei wird einige Werke singen.
Der Geburtstag Johann Sebastian Bachs fällt auch auf den Karfreitag in diesem Jahr. Da freue ich mich auf passende Musik des"fünften Evangelisten". Und last not not least: Es ist auch Frühlingsanfang. Da werde ich vielleicht eine Runde mit meiner Familie am Main entlang drehen, um nach dem Frühling Ausschau zu halten.

Interview: Nils Bremer, Foto: flickr/maurice

 
21. März 2008, 09.25 Uhr
red
 
 
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