Die Deutsche Telekom ist wie die Deutsche Post: veraltet. Denkste! Deutschlands größtes Telekommunikationsunternehmen ist schon lange im Cloud-Geschäft aktiv. Und die Sicherheitsstandards sind hoch.
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Wer glaubt, die neumodische „Cloud“ sei wieder eine dieser hippen Apple-Erfindungen, der irrt. Die Daten-Wolke existiert mindestens so lange wie das Internet selbst. Das unsägliche Schlagwort ist eigentlich das einzige, was neu ist. Und was bieten uns spitzfindige Marketingexperten da nun an? „Cloud“ bedeutet im Prinzip nichts anderes, als persönliche Daten auf einem externen Server abzulegen, der wie eine Wolke über dem eigenen Cyber-Ich schwebt und jederzeit, von jedem Ort zugänglich ist. In Frankfurt beheimatet die Telekom eines ihrer größten Cloud-Rechenzentren überhaupt. Genaugenommen stehen die Server sogar in vier Hochsicherheitsgebäuden. In der Lurgiallee, im Norden der Stadt, sind es 3000 derer.
Auf Besucher ist das Rechenzentrum nicht gerade eingestellt. Der Zutritt ist nur über ein kleines Tor möglich, dass einem Lieferanteneingang gleicht. Mehrere Sicherheitsschleusen, Passkontrollen und biennale polizeiliche Überprüfungen der Mitarbeiter gehören hier zum Standard. Gegen Stromausfälle ist das kleine Kraftwerk ebenso gefeit wie gegen eine Abtrennung vom Netz. Die Daten werden auf Wunsch gespiegelt, im zweiten Rechenzentrum, im Süden der Stadt. Die Ost-West-Achse arbeitet nach demselben Schema. Das Prinzip: Safety first! Gerade in Zeiten, in denen über den gläsernen Menschen gesprochen wird, will die Telekom in ihrer Außendarstellung mit Sicherheit punkten. Ein hauseigenes Hackerteam sucht ständig nach Lücken in den Firewalls des Netzwerks, um sie auszumerzen. Alle Daten von Privatkunden, so verspricht das Telekommunikationsunternehmen, werden zudem auf deutschen Servern abgelegt.
Der Löwenanteil der Daten, die die Telekom im Rechenzentrum verwaltet, gehört bisher freilich gewerblichen Kunden. Shell und Daimler gehören zu den Größten. Privatkunden haben den Service eher selten auf dem Schirm. Die Telekom arbeitet daran, dass sich dies alsbald ändert. Die ersten 25 Gigabyte Platz im sicheren Mediencenter gibt’s umsonst. Danach wird die virtuelle Wolke kostenpflichtig.