Die von Missbrauchsskandalen gebeutelte Odenwaldschule in Ober-Hambach plant den Verkauf von Immobilien – eine Reaktion auf sinkende Schülerzahlen, wie das Magazin Der Spiegel schreibt.
red /
Der Verkauf von Gebäuden und Grundstücken am Rande des Schulgeländes sei nötig, "um die Liquidität der Einrichtung zu sichern", so der Vorsitzende des Schul-Trägervereins, Gerhard Herbert, im Spiegel. Auch eine Reduzierung des Lehrpersonals schließt er nicht aus. Zum Schuljahresende hätten etwa 60 Schülerinnen und Schüler das Internat verlassen, demgegenüber stünde eine nur sehr geringe Zahl von Anmeldungen.
Der Trägerverein hatte in der vergangenen Woche die Entlassung des Führungspersonals einschließlich des Schulleiters und der Internatsleiterin bekannt gegeben. Beide hätten sich nicht auf ein gemeinsames Konzept zur Neuausrichtung der Einrichtung einigen können. In einem Plan, den die Internatsleiterin Ende Juni bei den Aufsichtsbehörden eingereicht hat, ist von nur gut 80 derzeit belegten Internatsplätzen die Rede. Zum Schuljahresbeginn 2011/12 waren nach einem internen Bericht noch 138 Plätze belegt. Das Konzept ist in der Schule hoch umstritten, weil es eine strikte personelle Trennung von Lehr- und Internatsbetrieb vorsieht. Die Odenwaldschule war vor vier Jahren wegen massiven Vorwürfen von Kindesmissbrauch in die Schlagzeilen geraten.