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Foto: Wolfram Ziltz
Foto: Wolfram Ziltz

Ramadan-Beleuchtung in Frankfurt

„Davon fällt uns keine Kerze vom Christbaum!“

Seit Beginn des Fastenmonats ist die vieldiskutierte Beleuchtung „Happy Ramadan“ über der Frankfurter Freßgass‘ in Betrieb. Jetzt äußert sich Stadtdekan Johannes zu Eltz.
Update, 19. März: In die Debatte um die Ramadan-Beleuchtung auf der Frankfurter Freßgass' hat sich nun auf Nachfrage des JOURNAL Johannes zu Eltz geäußert: „Zur 'Happy-Ramadan!'-Beleuchtung fällt mir vor allem Navid Kermanis Rede zum Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2015 ein, mit der Logik: Damit Liebe nicht ranzig wird und zerfällt, muss man sich selber und das Eigene immer auch selbstkritisch sehen, aber das Andere und Fremde nach dem Maßstab seines Besten lieben und loben! “

Weiter formuliert er: „Wenn die anderen das dann auch mit einem machen, wird die Welt ernsthaft besser! Deshalb in der christlich geprägten Kultur mit 'Weihnachtsüberhang' ruhig diese Reverenz vor dem Ramadan wagen, und den Muslimen, die das Fasten auf sich nehmen, Wertschätzung und Bewunderung bekunden, davon fällt uns keine Kerze vom Christbaum!“

Allerdings: „Die säkularen Städte, und die in ihnen für Gerechtigkeit und Gleichheit aller vor dem Gesetz verantwortlich sind, brauchen nicht so viel Angst vor der christlichen Herkunft unserer Kultur zu haben und können zum Beispiel ungescheut „Frohe Weihnachten!“ wünschen anstatt verschämt 'Season's Greetings!'. Das Parade-Beispiel, wie man es nicht machen sollte, ist für mich der 'Sternschnuppenmarkt' in Wiesbaden – das kränkt die Christen und freut keinen Nicht-Christen.“

„Stört doch keinen“ – Oder doch?

Erstmeldung: Ist es eine schöne Geste oder eine überflüssige Aktion? Die Ramadanbeleuchtung über der Frankfurter Freßgass‘ polarisiert. Bei einer Umfrage vor Ort am Tag nach der Inbetriebnahme gibt es kaum Menschen, die nicht von der Beleuchtung gehört, geschweige denn sie selbst gesehen haben, und die meisten Leute haben auch eine Meinung dazu. Eine Gruppe von Frauen, alle mit Kopftüchern bekleidet, macht Fotos des Schriftzugs. Sie freuen sich über die Wertschätzung, sagen sie.

Auch Touristen sind in der Freßgass‘ unterwegs. Sie fotografieren. Passanten bleiben stehen und schauen nach oben. „Ich finde es schön, dass eine Gruppe, die über Jahrzehnte ausgeschlossen wurde, endlich aufgenommen und wie andere Kulturen anerkannt wird“, sagt eine Frau. „Wenn man verschiedene Religionen und Kulturen in Frankfurt hat, sollte man sich auch gleichermaßen um diese kümmern“, meint eine andere. Ihren Namen wollen die wenigsten Befragten nennen. Martin Ried ist eine Ausnahme: „Der denglische Schriftzug ist besser als der arabische, der am Ende des Ramadans geplant ist“, findet er. Ein anderer Mann sagt im Vorbeigehen: „Stört doch keinen.“

Beleuchtung „Happy Ramadan“ beleuchtet die Frankfurter Freßgass'

Bei vielen Gewerbetreibenden ist die Begeisterung dagegen nicht besonders groß. Sie empören sich vor allem darüber, dass die Ramadanbeleuchtung von der Stadt finanziert wird. Auch sie wollen wie die Passanten lieber anonym bleiben. 100 000 Euro soll die Illumination gekostet haben. Empörung herrscht in den Geschäften vor allem darüber, dass die Weihnachtsbeleuchtung von Gewerbevereinen und über Spenden finanziert wird.

Geberbetreibende ärgern sich über die Finanzierung


„Wird der Islam bevorzugt?“, fragt eine Gewerbetreibende. In einem anderen Geschäft nimmt man die Beleuchtung hin, findet aber: „Sie könnte schöner sein für 100 000 Euro. Auch hier wird die Finanzierung als „unfair“ angesehen: Religiöse Feste sollten von der Stadt gleich behandelt werden, sagt eine Frau. Eine Kundin fragt: „Mir ist der Zweck nicht klar, was genau soll die Beleuchtung aussagen?“ Für eine andere Kundin ist es keine gute Idee, die Unterschiede zu unterstreichen, denn diese könnten die Gesellschaft weiter spalten'
 
19. März 2024, 14.34 Uhr
Nevio Petralia/Jasmin Schülke
 
 
Fotogalerie:
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