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Frankfurts Nationalfeiertag

Früher war sie eine Tradition in der Stadt, heute meist nur Geschichte: Die gemeinschaftliche Tour in den Stadtwald, wo überarbeitete Städter den „vierten Pfingstfeiertag“ gemeinsam feiern, wird auch dieses Jahr vielerorts ausbleiben. Der Brauch des freien Dienstagnachmittags endete für die meisten Angestellten schon in den 90er-Jahren. Weder die Mitarbeiter von Zeil-Ladenketten und Lufthansa, noch die des Energieversorgers Mainova oder der Frankfurter Bankhäuser werden sich auf einen verkürzten Arbeitstag am 13.Mai freuen können.

Selbst bei der Gewerkschaft ver.di wird vom Brauchtum nichts zu spüren sein: „Regionale Feiertage stehen sicher nicht im Zentrum der aktuellen Auseinandersetzung“, rechtfertigt Volker Koehnen, hessischer ver.di-Sprecher, die Rückkehr zur vollen Arbeitszeit. Soll heißen: Wo es selbst den gesetzlichen Feiertagen an den Kragen geht, haben regionale Traditionen keine Chance. Vor allem dann nicht, wenn sie, wie der Wäldchestag, Volksfestcharakter verkörpern. Ausnahmen gibt es aber: Sowohl die städtischen Ämter, als auch Kleinmarkthalle und der Wochenmarkt am Dornbusch werden am 13. Mai nur bis 13 Uhr geöffnet sein. Während Goethehaus und Senckenbergmuseum das Fest mit verkürzten Öffnungszeiten würdigen, bleiben andere Museen (Architekturmuseum, MMK und Jüdisches Museum) gleich ganz geschlossen.

Kein Wunder dennoch, dass die Besucherzahlen fallen. Manche machen dafür nicht nur die Politik der Firmen, sondern auch das fast ebenso traditionelle Wettertief verantwortlich. Andere verweisen auf die steigende Konkurrenz zwischen den Frankfurter Volksfesten. Vor drei Jahren begann die Stadt Frankfurt den Wäldchestag zwar in ihr Förderprogramm aufzunehmen. Doch neuer Schwung kam bislang nicht ins Volksfest.

Von der einstigen Bedeutung hat sich sowieso wenig erhalten. Der Wäldchestag ist heute mehr ein Rummel mit Fressbuden und Fahrgeschäften. Wo genau der Wäldchestag seinen Ursprung hat, ist nicht bekannt: es fehlen die historischen Belege. Theorien gibt es aber. Ob mit dem Volksfest seinerzeit der Beginn eines neuen Verwaltungsjahres eingeläutet wurde oder ob dem Auftakt der Weidesaison für das Vieh gedacht wurde, ist umstritten. Bereits im 18. Jahrhundert wurde das Pfingstwochenende von der Handwerkerzunft bei ausgelassenen Festen und Umzügen begossen.

Der öffentliche Verkehr wird extra für das Wäldchestag-Wochenende ausgebaut. Wer es etwas extravaganter mag und dem „Frankfurter Nationalfeiertag“ einen Hauch Tradition beimischen möchte, erreicht den Festplatz auch mit „Lieschen“, einer urigen Straßenbahn.

Wäldchestag:
10.–13. Mai, Mo–Di 12–24 Uhr, Sa–So 12–1 Uhr, Buslinien 51, V und 61, Straßenbahnlinie 21 (Haltestelle „Oberforsthaus“), Fahrradaufbewahrung möglich, Eintritt frei

Text: Denise Freidank, Foto: wikipedia (Wäldchestag. Ölgemälde von Heinrich Hasselhorst, 1871)

 
10. Mai 2008, 14.23 Uhr
red
 
 
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