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Forum Kulturcampus Bockenheim

Von der Sehnsucht nach einem Kulturcampus

Der Campus Bockenheim ist vom Verfall gezeichnet. Viele Gebäude stehen leer. Und der Kulturcampus ist weiterhin eine Vision. Doch der Verein „Forum Kulturcampus Bockenheim“ will jetzt Druck machen.
So wirklich fest steht noch nichts. Nur eines ist sicher: Der Verein „Forum Kulturcampus Bockenheim“ – ein Zusammenschluss von neun Frankfurter Kulturinstitutionen – will auf dem alten Gelände der Goethe-Uni eine „Kulturbox“ errichten – nach dem Vorbild der Info-Box in Berlin, in der die Veränderungen auf dem Potsdamer Platz offengelegt wurden. Eine Art „temporärer, portabler“ Pavillon soll es werden, in dem die baulichen Vorhaben und Entwicklungen des Kulturcampus Bockenheim dokumentiert und der Öffentlichkeit nähergebracht werden sollen. „Aber auch Performances und Konzerte sollen dort möglich sein“, sagt Stefan Mumme, der Vereinsvorsitzende. „Und so starten wir schon jetzt die erste Veranstaltungsreihe mit Symposien im Herbst, die in der Box stattfinden sollen.“ Für die Umsetzung sind Städelschul-Rektor Nikolaus Hirsch und Künstler Tobias Rehberger verantwortlich. Und so schwebt Hirsch ein „skulpturales, performatives und kurzfristiges Format“ vor, „ohne klare Konturen“, so dass man die Box auch einfach mal in ein Bühnenbild verwandeln könne. So weit der Plan. Wann die Kulturbox aufgestellt werden soll, ist allerdings noch unklar. Vielleicht im Herbst, vielleicht im Frühjahr 2012. Unklar ist auch, wo genau sie auf dem Campus-Gelände stehen soll. Immerhin ist die Uni noch Hausherrin und mit ihr muss noch verhandelt werden. Und die Uni ist noch lange nicht weg. Wird Uni-Präsident Werner Müller-Esterl doch auch nicht müde zu betonen, dass sie erst vollständig mit Sack und Pack umziehen, wenn der dritte Bauabschnitt für den Campus Westend vom Land Hessen genehmigt wurde.

Doch wann überhaupt der Startschuss für den Kulturcampus fällt, weiß noch niemand. Auch die Vereinsmitglieder nicht. Dennoch: „Wir wollen den guten Schwung auf allen Ebenen nutzen und jetzt schon einen Fuß auf das Grundstück setzen“, sagt Stefan Mumme. „Wir wollen den Prozess planerisch begleiten, den Ort mitgestalten, damit Kunst und Wissenschaft nicht verlorengehen in dem Gewerbegebiet.“ Denn Frankfurt sei nicht nur ein Ort der Kultur, sondern auch der Avantgarde und das Ziel des „Forum Kulturcampus Bockenheim“ sei es, dies wiederzubeleben und zu erhalten. Und so wolle man auf dem künftigen Gelände nicht nur die Kunst und Musik miteinanderverknüpfen, sondern auch die Wissenschaft miteinbeziehen. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und stellvertretender Vereinsvorsitzender, spricht sogar von einer „wesentlichen Tendenz des 21. Jahrhunderts“. Wissenschaft und Kunst näherten sich wieder an, um gemeinsam Antworten auf globale Fragen wie dem Klimawandel zu finden. Und genau dafür sei der Kulturcampus geschaffen – „um Brücken zu schlagen“.

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wird neben ihrem jetzigen Domizil einen Neubau errichten und zwei leerstehende Gebäude der Uni übernehmen. Und auch die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst weiß, dass sie vom Land Hessen einen Neubau auf dem Gelände finanziert bekommt. Das werde auch Zeit, wie Präsident Thomas Rietschel betont. „Täglich müssen wir das Chaos organisieren, weil wir hoffnungslos zu klein sind.“ Und der Campus Bockenheim sei immer der Liebling der Hochschule gewesen. Da wird ein Traum wahr. Doch noch sind sie Traumtänzer – wie Rietschel selbst sagt: „Denn wo, wenn nicht in der Kunst, werden Träume getanzt, und wer außer uns sollte das sonst tun?“ Und bis der Traum zur Realität wird, könne er nur eines tun: „Die Sehnsucht nach dem Kulturcampus erwecken.“

Übrigens: Zu dem Verein „Forum Kulturcampus Bockenheim“ gehört das Ensemble Modern, das Frankfurt Lab, die Forsythe Company, die Hessische Theaterakademie, die Hindemith Stiftung, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, das Institut für Sozialforschung, die Junge Deutsche Philharmonie und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
 
12. April 2011, 12.13 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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