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FAG kritisiert Flughafensystem

Die Römerfraktion der Flughafen Ausbau Gegner (FAG) hat das Leitsystem zur Koordinierung der An- und Abflüge am Frankfurter Flughafen stark kritisiert. Die angebliche Notwendigkeit der Erweiterung des Frankfurter Flughafens werde im Planfeststellungsbeschluss vom 18. Dezember 2007 im wesentlichen mit Kapazitätsengpässen im bestehenden Bahnsystem begründet. Dieses besteht derzeit aus zwei Parallelbahnen sowie einer dritten – nur zum Starten benutzten – Bahn. Der von der Fraport AG immer wieder als „Vergleichsflughafen“ genannte Flughafen London Heathrow betreibe hingegen nur zwei – parallel verlaufende – Bahnen, bewältige jedoch auf diesem System die gleiche Anzahl Flugbewegungen mit 68 Millionen Passagieren jährlich gegenüber 52 Millionen in Frankfurt.


„Aufgrund fehlender Daten über den Verlauf der einzelnen Flugbewegungen war es bislang nicht möglich, die An- und Abflugverfahren der beiden Flughäfen im Hinblick auf ihre Effizienz und Lärmbelastung zu untersuchen und zu vergleichen“, so FAG-Fraktionsvorsitzender Rainer Rahn. Diese Daten wurden für den Monat Dezember 2007 vom Deutschen Fluglärmdienst (DFLD) erhoben und ausgewertet. „Die Daten zeigen deutliche Unterschiede vor allem bei den Anflugverfahren der beiden Flughäfen“, so Rahn weiter. Während in London sämtliche Flugzeuge im CDA-Verfahren (continuous descend approach = kontinuierlicher Sinkflug) anflögen, würden die Flugzeuge in Frankfurt beim Anflug über weite Strecken im Horizontalflug herangeführt. Folge dieses in Frankfurt angewendeten Verfahrens seien höhere Lärmpegel und ein größeres lärmbelastetes Gebiet. „Die am Boden vorhandene Kapazität der Bahnen wird nicht optimal genutzt, die technische Kapazität ist höher als vom Flughafenbetreiber Fraport angegeben“, so Rahn. „Hinzu kommt, dass auch die Belastung durch Luftschadstoffe – und damit der Kerosinverbrauch – größer ist als unbedingt erforderlich. Dies widerspreche sowohl den gesetzlichen Anforderungen und den Vorgaben aus dem Planfeststellungsbeschluss vom 23. März 1971 als auch den Empfehlungen der Mediation. „Dies zeigt, dass die Verantwortlichen seit Jahren nicht bereit sind, gesetzliche Mindestforderungen umzusetzen.“


Die FAG-Fraktion fordert daher zum einen, dass zum Schutz der Bevölkerung vor vermeidbarem Lärm umgehend durch die DFS entsprechende Anflugverfahren durchgeführt werden. Weiterhin wird gefordert, dass die technische Kapazität des bestehenden Bahnsystems auf der Grundlage dieser Anflugverfahren berechnet wird und dass bis zu diesem Zeitpunkt die weitere gerichtliche Überprüfung des Planfeststellungsbeschlusses ausgesetzt wird.


Harm Heldmaier, Lufthansa-Kapitän im Ruhestand und Mitglied des Regionalen Dialog Forums (RDF), bestätigte aus eigener Erfahrung, dass das in London angewendete CDA-System weltweit erfolgreich und sicher eingesetzt werde. Das in Deutschland praktizierte System der Flächenkoordination werde im Ausland nicht mehr angewendet. Zwar würde die Umstellung auf das CDA-System zusätzliche Fluglotsen erfordern, da sehr viel mehr manuelle Feinkoordination zwischen Lotsen und Piloten nötig sei. Jedoch ließen sich durch den geringeren Treibstoffverbrauch jährlich ein dreistelliger Millionenbetrag einsparen. „Ich vermute, das Lärmpolster wird gehalten, um weiteren Auflagen in den kommenden Jahren begegnen zu können“, so Heldmaier. Allerdings sei auch das Luftfahrtbundesamt gefragt. „Wenn die ‚Straßenverkehrsordnung’ nicht geändert wird, kann auch der beste Fluglotse nichts machen.“


Die FAG-Fraktion möchte den Magistrat beauftragen, bei den zuständigen Stellen darauf hinzuwirken, dass am Frankfurter Flughafen Anflugverfahren eingeführt werden, die mit der geringst möglichen Lärmbelastung für die Bevölkerung verbunden sind und auch rechtliche Schritte zur Durchsetzung dieser Forderungen zu prüfen.

 
15. Mai 2008, 15.09 Uhr
jan-otto weber
 
 
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