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Deborah Hay singt nicht
Und ich hatte mich so gewundert über die Kritiken der Uraufführung von Deborah Hays "If I sing to you" in Dresden. Die waren sehr still und sprachlos. Ähnlich ging es dem Publikum der gestrigen Frankfurt-Premiere: Die sechs wunderbaren Tänzerinnen bewegten sich in leicht abstrahierten Alltagsbewegungen über die weite Bühne des Bockenheimer Depots. Sie gingen, sie tänzelten, sie standen. Sie gruppierten sich zu zweien und dreien. Sie berühten einander, sie sahen aneinander vorbei. Sie schrien, grunzten, bellten, jaulten und , nun ja, sangen. Ein traurig-schönes, zornig wie nachdenklich stimmendes Stück, ein bisschen, wie Passanten auf den Straßen unserer Stadt beobachten: Sie gehen, stehen, sie berühren sich, sie sind sich fremd, sie geben merkwürdige Laute von sich. Sie sind allein und doch zusammen. Währenddessen blieb das Saallicht an, was die Aufmerksamkeit noch mehr zerstreute - so konnte man die Glatzen im Saal zählen, die Blicke streifen lassen und verpassen, dass die sechs Tänzerinnen mit ihren teilweise sehr kleinen, aber sehr präzisen und punktgenauen Bewegungen plötzlich ganz wo anders waren. Ein sehr merkwürdiger, beeindruckender Theaterabend und die Begegnung mit einer alten Dame des US-amerikanischen Tanzes, die man nicht missen möchte.
Esther Boldt
Foto: Sylvio Dittrich
Esther Boldt
Foto: Sylvio Dittrich
31. Oktober 2008, 19.25 Uhr
red
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