3D-Kino für Kids

Kasperletheater 2.0

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Mit der Kinderfilmreihe „Puppenschau“ präsentiert das Deutsche Filmmuseum Puppentheater-Verfilmungen für Kinder ab 3 Jahren. Das Novum: alle Filme werden in (kindergerechtem) 3D gezeigt.

mel /

Mit der „Puppenschau“ hat das Filmmuseum eine ganz besondere Filmreihe für Kinder im Angebot. Gezeigt werden Klassiker des Puppentheaters, neu inszeniert für die große Leinwand. Dabei handelt es sich um mehr als abgefilmtes Puppentheater – es ist abgefilmtes Puppentheater in 3D!

Anders als bei vielen kommerziellen 3D-Kinderfilmen nimmt „Die Puppenschau“ ernsthafte Rücksicht auf die Wahrnehmung von Kindern. So sind die dreidimensionalen Effekte dem geringeren Augenabstand eines Kindes angepasst. In ruhiger Erzählweise mit niedriger Schnittfrequenz werden den Kindern dreidimensionale Räume präsentiert, in denen sie sich in ihrem Tempo umsehen können, anstatt sie mit rasanten Effekten zu überfordern. Und wem die Brille irgendwann zu schwer aufs Näschen drückt, kann dem Geschehen auch ohne problemlos folgen. Die Hauptfiguren im Bild sind derart konzipiert, dass sie auch in 2D (relativ) scharf erscheinen.

3D bedeutet in diesem Fall also nicht das typische Herumfliegen von Gegenständen, die den Zuschauer zu akrobatischen Ausweichmanövern innerhalb seines Quadratmeters Sitzfläche animieren sollen. Es gilt viel mehr, den filmischen Raum in seiner Tiefe zu entdecken, sich bestenfalls davon umgeben zu fühlen und die Märchenfiguren „aktiv“ auf ihre Abenteuer zu begleiten.

Leider ist hier die Idee besser als die Ausführung. Ohne jegliche Bewegungsdynamik büßt die Dreidimensionalität ganz schön an Reiz ein. Sobald sich das Auge eingewöhnt hat, fällt der Unterschied zum 2D-Kino kaum mehr auf – was unweigerlich die Frage nach seinem Nutzen nach sich zieht. Dennoch ist kindergerechtes 3D ein lobenswerter Ansatz, der sicherlich neugierigen Kindern zwischen 3 und 99 Jahren ein schönes Kinoerlebnis bietet und dabei die traditionsreiche (und zunehmend schwindende) Kunst des Puppentheaterspiels wieder aufleben lässt.

Als erster Film der Reihe startet am 28. Februar das Märchen „Kalif Storch“ von Wilhelm Hauff, inszeniert vom Marionettentheater Bad Tölz unter der Regie von Albert Maly-Motta und Paul Stutenbäumer.


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