Alles perfekt bei der 50. Auflage des Radrennens: Strahlendes Wetter zog die Massen zum Klassiker "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt". Ein Außenseiter landete auf dem ersten Platz.

Es war wie zu alten Zeiten: Zum Jubiläum des Radrennklassikers, unter dem früheren Namen „Rund um den Henninger Turm“ noch eine Legende, strömten laut Veranstalter mehr als eine Million Menschen an die Rennstrecke. Bei Sonne und blauem Himmel waren die Bedingungen denkbar günstig – und so war die Stimmung nicht nur an den Straßenrändern, sondern auch bei der großen Open-Air-Party zum Jubiläum gut. Bestens gelaunt zeigte sich – zumindest nach dem Rennen – auch ein 22-jähriger Jungspund: John Degenkolb ließ beim Zieleinlauf im Massensprint kurz vor der Alten Oper alle Favoriten hinter sich. Nicht immer hatte es vorher so gut für den Radprofi aus Thüringen ausgesehen. Auf Platz zwei landete der Belgier Jérome Baugnies, als Drittschnellster ging der Australier Michael Matthews ins Ziel. Vor einer Woche noch hatte Matthews das Rennen „Rund um Köln“ gewonnen.
In Frankfurt freute sich Degenkolb über den dritten und bedeutendsten Sieg seiner noch jungen Laufbahn. An den Taunus-Höhen musste sich der Sieger hart abarbeiten, wie er später im Gespräch mit dem HR zugab. So habe er besonders am letzten Anstieg zum Mammolshainer Berg mit sich zu kämpfen gehabt. Doch das Vertrauen zur Mannschaft habe ihm die nötige Kraft gegeben. Im Sprint durch die Frankfurter Innenstadt hatte er am Ende die meisten Reserven. „Ich bin einfach nur überglücklich“, sagte der 22-jährige Geraer nach seinem Sieg dem hr-Fernsehen.
Mit Fabian Wegmann, der mit seinem Team im Taunus noch das Tempo vorgegeben hatte, musste im Endspurt ein weiterer Favorit passen. Veranstalter Bernd Moos-Achenbach zog eine rundum positive Bilanz: „Besser konnte es nicht sein.“ Und so stehe auch der 51. Auflage des Rennens im kommenden Jahr nichts im Wege. Einziger Wermutstropfen am Sonntag: Beim Jedermann-Rennen hatten sich zwei Teilnehmer schwer verletzt. Zwei Radfahrer fuhren bei Schmitten im Taunus in einen Polizei- beziehungsweise einen Krankenwagen.