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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Potsdam gewinnt 2:1 in Frankfurt

Verkackt!

Den guten Lauf aus der Champions League (7:0 gegen Bristol) in den Mittwoch hinüber retten, wieder so spielen wie in der Liga gegen Potsdam (5:1), dann sollte nichts anbrennen im Pokalhalbfinale. Dumm nur wenn der Gegner nicht mitmacht.
FFC-Trainer Colin Bell hatte seine Mannschaft vorher gewarnt. „Dass wir in der Bundesliga 5:1 gegen Potsdam gewinnen konnten, ist im Hinblick auf das Halbfinale völlig uninteressant – ich bin mir sehr sicher, dass sich Turbine diesmal ganz anders präsentieren wird.“ Und dann noch die Worte von Potsdam-Coach Bernd Schröder, der auf unnachahmliche Weise sein Team motivierte. „Was wir (das letzte Mal) geboten haben, das war das Letzte“, formulierte der alte Fuchs seinen Blick zurück im Zorn auf das 1:5. „Doch diese Pleite hat uns wachgerüttelt.“ So wurde am Mittwochnachmittag ganz schnell deutlich, dass hier ganz andere Turbinen auf dem Platz standen. Also dauerte es gut 20 Minuten bis der FFC (besser) ins Spiel kam. Allein Celia Sasic hatte drei Torchancen, eine nach Zuspiel von Prießen über Garefrekes, dann per Kopf (nicht richtig getroffen) und einem feinen Trick (mit Pass auf sich selbst die Gegnerin ausgetrickst). Zählbares sprang dabei allerdings nicht heraus. Die Möglichkeiten der Potsdamer wirkten zwingender, zwei Mal hielt Kremer überzeugend, einmal musste sich aber Crnogocevic noch in einen Schuss werfen. Aber als Graupelschauer den Frankfurterinnen heftig ins Gesicht bliesen fiel in der 43. Minute sicher auch mit Windunterstützung das 1:0. Nagasato überwand Kremer mit einem halbhohen Schuss in die rechte Ecke.

Ganz sicher wird Colin Bell seine Mädels in der Pause noch mal ins Gebet genommen haben. Inzwischen schien wieder die Sonne und Frankfurt griff an. Fishlocks Schuss wurde abgeblockt, Kuznik scheiterte gleich zwei Mal. Besser machte es der Gegner. Nach einer schönen Kombination gelang der auffälligen Genoveva Anonma in der 55. Minute das 2:0. Doch fast im Gegenzug wäre der Anschlusstreffer gelungen. Der wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Ein Sasic-

Schuss aus der Drehung verfehlte zudem knapp das Ziel. „Wäre in dieser Phase ein Tor gegen uns gefallen, wäre es vielleicht noch mal eng geworden“, analysierte Bernd Schröder nach dem Spiel in dem sich beide Teams eigentlich auf Augenhöhe begegnet seien. Was letztlich den Unterscheid ausmachte? Dass es Potsdam wie erhofft gelang, ein frühes Gegentor zu vermeiden. Dass die Turbinen wieder auf einem ganz anderen Niveau als beim letzten Auftritt in Rödelheim agierten. Dass ihr aggressives Mittelfeld das sonst so gute Mittelfeld Frankfurts nicht wirklich zur richtigen Entfaltung kommen ließ, es gar neutralisierte, wie Schröder meinte. „Wir waren letztlich einen Tick glücklicher, besser“, nahm er das besser aber gleich wieder zurück und Bell ergänzte stattdessen „entschlossener“. Auch mit mehr Offensivkräften (Islacker und Ando kamen für Schmidt und Prießen) wurde das Spiel des FFC nicht zwingender. Alle blieben zumindest ein paar Prozent (und das reichte) unter ihren Möglichkeiten, sogar die sonst so agile Fishlock (Bild) in ihrem letzten Spiel. Anonma hätte sogar zwei Mal auf 3:0 erhöhen können bevor Boquete in der 86. Minute leider viel zu spät verkürzen konnte. Das Spiel war verloren, das erneute Pokalendspiel in Köln verpasst. „Wir haben den Einzug ins Finale leichtfertig verschenkt“, war Bell hinterher nicht nur enttäuscht, sondern richtig sauer weil seine Mannschaft nicht genügend investiert, sich in zu viele Einzelaktionen verloren hatte, selbst von Freistößen und Eckbällen keine Gefahr ausging und zu viele Chancen „nachlässig“ (Bell) vergeben wurden. „Statt wie in den Wochen zuvor den Ball laufen zu lassen, sind wir mit dem Ball gelaufen“, kritisierte Bell. Das koste nur Zeit und bringe nichts. Ein Beispiel war Simone Laudehrs eigenwillige Interpretation des Seitenwechsels. Statt von links außen einen langen Diagonalpass auf die rechte Seite zu spielen, marschierte sie mit dem Ball am Fuß etwa parallel zur Mittellinie über den halben Platz. Effektiv ist anders. „Wir haben die Gunst der Stunde genutzt“, resümierte Bernd Schröder und überraschte noch mit einer Aussage vorm Match gegen Wolfsburg in Köln. „Ich kann nicht verhehlen ich würde lieber das Halbfinale der Champions League spielen.“ Das steht jetzt den Frankfurtern auf ihrer Titeljagd ins Haus.
 
2. April 2015, 08.50 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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