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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Glück gehört dazu

1. FFC Frankfurt erreicht Champions League-Halbfinale

5:4 nach Elfermeterschießen – der 1. FFC Frankfurt machte es wieder spannend und sicherte sich das Weiterkommen im CL-Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Rosengård erst mit dem letzten Schuss.
Wie unterschiedlich man ein und dasselbe Spiel lesen kann. Aber wer will es FFC-Chefcoach Matt Ross verdenken, dass er in der Euphorie des späten Sieges gegen die Schwedinnen und den Einzug ins Halbfinale der Champions League „ein gutes Beispiel eines Frauenfußballspieles auf einem Toplevel“ gesehen hatte. Spannend war das zweite Aufeinandertreffen des deutschen und des schwedischen Vertreters innerhalb von acht Tagen allemal, Verlängerung und Elfmeterschießen inklusive. Denn allen dürfte klar gewesen sein: das 1:0 aus dem Hinspiels in Malmö war ein denkbar knapper Vorsprung. Und der war in der 28. Minute schon verspielt.

Der FFC musste ersatzgeschwächt die wichtige Partie in Angriff nehmen. Dzsenifer Marozsán fehlte gelbgesperrt und kurzfristig musste auch Saskia Bartusiak verletzt passen. Ana-Maria Crnorgocevic kam wieder in die Mannschaft, Sophie Schmidt, die ein ordentliches Spiel machte, rutschte auf eine der Sechserpositionen und die Schweizer Nationalspielerin nahm die zunächst für die Kanadierin vorgesehene Position hinter Mandy Islacker als einziger Spitze ein. Nicht anders als in der Liga gegen Bremen an Ostern hatten die Frankfurterinnen ihre Chancen, die sie aber auch diesmal nicht nutzen konnten. Islacker, Störzel, Garefrekes und Schmidt scheiterten, auch Rosengård machten es nicht besser.

Bis Gunnarsdóttir schließlich traf, ein Tor mit Ansage, da in dieser Situation die rechte Flanke der Schwedinnen von der Frankfurter Viererkette sträflich vernachlässig wurde und Nilsson Zeit genug für einen gut getimte Flanken hatte. Selbst nach dem Rückstand konnte der 1. FFC keine wirkliche Torgefahr ausstrahlen. „Für uns war es ein schwieriges Match denn Rosengård kontrollierte einen Großteil der ersten Halbzeit“, urteilte Ross hinterher. Wie schon am Sonntag wurde das Spiel der Frankfurterinnen nach der Pause besser, aber tatsächlich nicht zwingender. Einmal ließ Crnorgocevic einem Ball vom Oberschenkel auf Garefrekes abtropfen, deren Direktschuss gehalten wurde. Kathrin Hendrich gelang ein tolles Solo, ließ gleich mehrere Gegnerinnen aussteigen. Tja. Trotzdem war Rosengård dem 2:0 näher als Frankfurt dem 1:1.

Nach einem nicht nachvollziehbaren Abseitspfiff gegen Laudehr, die dann auch noch Gelb sah, spurtete die italienische Schiedsrichterin über den halben Platz, um das Gespräch mit FFC-Teammanagerin Stefanie Stavrakidis zu suchen. Hinterher stellte sich heraus, dass sie die Buhrufe in diesem Moment und auch gegen die hart agierende Gaëlle Enganamouit verbal anders aufgefasst und als rassistisch missgedeutet hatte. Eine skurrile Situation, die zu vier Minuten Nachspielzeit führte. Drei, vier schönen Flügelwechseln beim FFC stand ein zum Glück verzogener Abschuss von Marta gegenüber. Apropos Glück: das stand der Frankfurter Abwehr kurz vor Ende der 1. Halbzeit der Verlängerung bei. Ein Ball klatschte an den Pfosten, zwei Nachschüsse konnten abgeblockt werden. Fünfzehn Minuten später kurz vorm Abpfiff wurde ein Ball von Laudehr von der Linie gekratzt.

Ein Elfmeterschießen musste also die Entscheidung bringen. Und da wurden Torhüterin Anne-Kathrine Kremer und Verteidigerin Marith Prießen zu den gefeierten Matchwinnerinnen. Kremer hielt gleich den ersten Strafstoß von Gunnarsdóttir, Prießen verwandelte den letzten zum 5:4.

Ein schweres Stück Arbeit, dem alle Respekt zollten außer Gästetrainer Jack Majgaard. Der erwies sich als schlechter Verlierer und ätzte nach harmonischen Tagen zwischen den beiden Clubs in der Pressekonferenz, monierte die unfaire Reaktion der Zuschauer und dass die Frankfurter Spielerinnen zu oft und früh gefallen seien. Aha. Und auf Englisch ergänzte er noch, wie froh er doch sei, Trainer von Rosengård und nicht von Frankfurt zu sein. Das war kack, Jack!
 
31. März 2016, 09.40 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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