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Frankfurt besiegt Potsdam

Reif für Europa

Mit einem Last Minute-Tor von Kerstin Garefrekes sicherte sich der 1. FFC Frankfurt im letzten Heimspiel die Teilnahme an der Champions League. Am Sonntag kommt es in Wolfsburg zum Endspiel um die Meisterschaft.
Beinahe hätte sich der 1. FFC Frankfurt selbst besiegt. Mit einem Eigentor von Saskia Bartusiak, die sich beim misslungenen Klärungsversuch fatalerweise wieder schwer verletzte, und einen von Ana-Maria Crnogocevic verursachten Foulelfmeter, den Desirée Schumann aber bravourös hielt. Sonst wäre Turbine Potsdam nach 81 Minuten 2:1 in Führung gegangen und hätte das Spiel sicher gewonnen. Während sich das Publikum nach einem wirklich spannenden Match vor der Frauenbundesliga-Rekordkulisse von 7.250(!) Zuschauen im Volksbank Stadion am Bornheimer Hang schon auf ein Unentschieden eingestellt hatte, setzte FFC-Trainer Colin Bell seine „Volldampf statt Verwalten“-Maxime noch einmal in die Tat um, indem er mit der Einwechslung von Celia Sasic, die sich quasi selber auf die Bank gesetzt hatte, fünf Minuten vor Ende noch einmal ein Signal setzte. Als dann allerdings Bibiana Steinhaus, die weltbeste Schiedsrichterin, die zum „deutschen Classico“ (O-Ton Stadionsprecher Töpperwien) geschickt worden war, fünf Minuten nachspielen ließ, fing doch noch mal das Zittern im weiten Rund an. Denn Potsdam hatte auch nach der regulären Spielzeit noch Chancen, das Glück war aber diesmal auf Seiten der Frankfurterinnen. In der 92. Minute war es wieder einmal der Captain, Kerstin Garefrekes, der mit einem Last Minute-Tor den glücklichen Sieg und die erste Champions League-Teilnahme nach langer internationalen Durststrecke sicherte. So kann der frisch gebackene Pokalsieger am kommenden Sonntag mit einem Punkt Vorsprung und 13 mehr geschossenen Toren ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den Champions League-Sieger VfL Wolfsburg gehen. Ein Unentschieden würde reichen, um sich das Double zu sichern. Aber nach zuvor 30 nicht verlorenen Heimspielen der Wölfinnen müssen die FFC-Spielerinnen anders als am gestrigen Sonntag ihr volles Leistungspotential ausspielen, zudem den erneuten Ausfall von Bartusiak kompensieren und auf eine dann wieder fitte Sasic hoffen.

Turbine-Trainer Bernd Schröder, der zum ersten Mal seit langer Zeit die CL-Quali verpasste, zeigte sich als fairer Verlierer, gratulierte seinem Freund Colin Bell. „Uns war klar, wir können hier nur mit einem Sieg was reißen“, sagte die Trainer-Legende in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Und wir können hier nur gewinnen, wenn alles stimmt. Wir wollten das 0:0 möglichst lange halten.“ Dass das nicht klappte, dafür sorgte Lira Alushi in ihrem letzten Heimspiel (sie wechselt wohl zu Paris Saint Germain) mit einem Abstaubertor drei Minuten vor der Halbzeit. „Dabei haben wir – um es mal vorsichtig auszudrücken – schon vor der Pause ansehnlichen Fußball gespielt“, so Schröder weiter. „Wir hätten auch 3:1, 3:2 oder 4:2 führen können, ja müssen“, spielte er auf die vergebenen Chancen an. Ein zwischenzeitliches Eckenverhältnis von 6:1 drückte die zeitweise Überlegenheit der Gäste aus. Anfangs begegneten sich zwei Spitzenteams auf Augenhöhe, beinahe war zu befürchten, dass sie sich im Mittelfeld – trotz gutem Kombinationsspiel auf beiden Seiten – neutralisieren würden. Den Willen, den 1. Tabellenplatz verteidigen zu wollen, sah man dem Spiel der Frankfurterinnen („Vielleicht waren wir ein wenig nervös“, mutmaßte Bell) schon an. Gleich mehrfach scheiterte der FFC vorm Tor von Anna Sarholz, die größeren Torgelegenheiten hatten die Turbinen, die zwar Torjägerin Anonma wegen ihrer Sperre ersetzen mussten, aber nicht nur in ihrer Nummer 9, Ada Hegerberg, eine überzeugende Offensivkraft aufboten. „Wir haben zwei gute Mannschaften gesehen, aber es hat nicht zwingend die bessere gewonnen“, resümierte Bernd Schröder. Dem mussten sogar die Sieger, Colin Bell und Manager Siggi Dietrich (unser Bild) beipflichten. Diesmal war eben das Glück auf Frankfurts Seite. „Vielleicht warst Du heute etwas näher an Gott“, schmunzelte Schröder. „Aber Du bist 1,91 m groß“, konterte Bell und tröstete: „Er liebt uns, egal ob wir gewinnen oder verlieren.“

„Wir haben unsere beiden Saisonziele bereits erreicht“, unterstrich Dietrich noch einmal, machte aber keine Hehl daraus, dass das Double das Sahnehäubchen auf diese erste erfolgreiche Saison unter dem neuen Trainer Colin Bell wäre. „Wir freuen uns, dieses Endspiel jetzt zu spielen“, stand ihm Bell zur Seite. „Wir werden uns gezielt vorbereiten, denn heute haben wir nicht unsere Topform erreicht, auch zu viele Torchancen zugelassen. Das ist gar nicht unser Spiel.“ Zu dem wollen sie bis zum Finale am Sonntag zurückfinden. „Es wird ein Spektakel werden nächste Woche“, verspricht der Coach.
 
2. Juni 2014, 09.54 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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