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FFC gewinnt 8:2 gegen Hoffenheim

Zwei Gegentore zu viel

Cheftrainer Colin Bell sorgte nach dem 8:2 seines 1. FFC Frankfurt gegen die TSG 1899 Hoffenheim für das Wort zum Sonntag: „Gegentore nehme ich persönlich. Sie sind wie dicke Pickel auf dem Gesicht.“
Glück gehabt! Das Wetter spielte mit am Sonntag. Ein vergleichsweise lauer, heller Vormittag, denn 11-Uhr-Spiele zu dieser Jahreszeit sind eigentlich kein Spaß. Trotzdem ging der 1. FFC Frankfurt bei diesem letzten Spiel des Jahres im Stadion am Brentanobad schnell durch Tore von Garefrekes (9. Min.) und Ando (11. Min.) 2:0 in Führung, kam aber – anders als die schnelle Führung vermuten lässt – nur langsam und schwer ins Spiel. Das zweite Tor fiel zudem sehr kurios. Gästetorhüterin Alisa Vetterlein warf sich wagemutig der Weltmeisterin entgegen, verletzte sich aber beim heftigen Körperkontakt mit einer eigenen Mitspielerin bei diesem Dreikampf, der, da kein Foul, von der Schiedsrichterin nicht abgepfiffen wurde. Und es sah tatsächlich so aus, als ob Nathalie Eisenhardt der Japanerin, die zögerte, bedeutete, den Ball doch bitte ins leere Tor zu schieben. Gästetrainer Jürgen Ehrmann wollte die Szene in der Pressekonferenz nicht weiter („Eine Katastrophe, so was darf nicht passieren...“) kommentieren. „Das hat uns aus der Bahn geworfen.“ Bis zur Pause fielen zwar noch drei weitere Treffer durch Behringer (25.), Schmidt (33.), die nach der Halbzeit wegen einer Muskelverhärtung nicht wieder auflief, und Crnogorcevic (36.), aber komplett raus aus dem Spiel waren die Hoffenheimerinnen erstaunlicherweise dennoch nie. Bezeichnend die Szene, als sich die gesamte Mannschaft auf halber Strecke zum Anstoßpunkt im Kreis versammelt und sich selber dem unglücklichen Spielverlauf zum Trotz kollektiv Mut zusprach. Das hatte man so auch noch nie gesehen. Deshalb tat man sich auf der Tribüne auch schwer, ein zweistelliges Ergebnis vorauszusagen. Und tatsächlich. Ein Tag wie gegen Sindelfingen mit genau so vielen Toren in der ersten wie zweiten Hälfte lässt sich auch von einem im Moment gut eingestellten Team wie dem FFC nicht einfach so wiederholen wie sich zeigte.

Denn die Hoffenheimerinnen kamen besser aufgelegt aus der Pause. Stadionsprecher Rolf Töpperwien hatte – die Männer aus Sinsheim im Sinn – ein torträchtiges Ergebnis prophezeit, dabei sicherlich aber nicht an ein hohes Unentscheiden gedacht. Doch plötzlich stand es 5:2, denn Keilbach mit einem satten Fernschuss und Moser nach einem Schnitzer von Bartusiak schafften innerhalb von zwei Minuten die Ergebniskorrektur. Die Passgenauigkeiten bei den Frankfurterinnen schien plötzlich dahin, die Konzentration ebenso. „Unfassbar“, schimpfte unüberhörbar fürs ganze Stadion Coach Colin Bell, was seinen Kollegen Ehrmann hinterher von der guten Moral seiner Elf schwärmen und zudem witzeln ließ, man habe – auch wenn es nicht gelungen sei, den Vorsatz hier nicht unter die Räder zu kommen, umzusetzen – den gegnerischen Trainer immerhin dazu bewegen können, seine Bank zu verlassen. Aber die Frankfurterinnen rissen sich am Riemen und das Spiel wieder herum. Die richtige Antwort zur rechten Zeit vor 1.790 Zuschauern war das zweite Tor der Kapitänin nach einer nur kurzen Tiefschlafphase. Garefrekes schloss damit eine schöne Kombination von Bajramaj, die in der 2. Halbzeit gekommen war und das Spiel nicht nur mit Flanken von beiden Flügeln belebte, über Maroszán und Sasic ab. Überhaupt lief der Ball jetzt wieder viel viel besser durch die FFC-Reihen, mitunter wurde sogar gezaubert. Auch Sasic machte noch ihr Tor. Mit dem Schlusspfiff setzte Tanaka den Schlusspunkt mit dem 8:2. „Gratulation, ein hoch verdienter Sieg, auch über die Höhe gibt es nichts zu diskutieren“, sagte Ehrmann als fairer Verlierer. Bell gab brav ein Kompliment zurück. „Die TSG hat nie aufgesteckt, da entsteht was und darüber freue ich mich.“ Ein Riesenkompliment machte er dann noch der eigenen Mannschaft, schließlich haben seine Spielerinnen neben Bundesliga und DFB-Pokal noch die WM-Quali-Länderspiele in den Knochen, viel Aufwand betreiben müssen mit Training, Reisen und den Matches. „Die Mädels waren aber immer gewillt Vollgas zu geben auch wenn sie müde waren. Sie haben auch Fehler gemacht, aber trotzdem so ein Spiel abgeliefert und acht Tore geschossen.“ Das macht Mut für das Gipfeltreffen mit den Turbinen am kommenden Sonntag in Potsdam. Schröders Elf gewann 3:1 bei Cloppenburg, der FFC hat noch drei Punkte und 17 Tore Vorsprung vor dem Konkurrenten, der allerdings noch ein Spiel nachzuholen hat. Die Liga bleibt spannend.
 
1. Dezember 2013, 22.35 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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