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Foto: Arndt Falter
Foto: Arndt Falter

Eintracht-Mitgliederversammlung

Peter Fischer: „Wehret den Anfängen von Rassismus“

Bei der Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt hielt Peter Fischer am Sonntag eine flammende Rede auf Respekt und Toleranz – und bestätigte seine Haltung gegenüber der AfD deutlich. Auch Cheftrainer Niko Kovac überrascht mit einer Ankündigung.
Für die Eintracht könnte es momentan kaum besser laufen: Die Profi-Fußballer spielen in der Spitzengruppe der Bundesliga, auch in anderen Abteilungen gab es in den vergangenen Monaten große Erfolge zu feiern wie die WM-Silbermedaille bei Siebenkämpferin Carolin Schäfer. Dennoch war das vorherrschende Thema bei der Mitgliederversammlung des Vereins kein sportliches. Die rund 800 Mitglieder und Gäste in der Wolfgang-Steubing-Halle am Riederwald erwarteten die angekündigte Rede von Vereinspräsident Peter Fischer zum Thema AfD.

Für Fairness, Respekt und Integration
Im Dezember hatte Fischer die Diskussion um den Umgang mit der AfD in einem FAZ-Interview ausgelöst. Nach den Ergebnissen der Bundestagswahl hatte er dort erklärt, dass AfD-Wähler keine Eintracht-Mitglieder sein könnten. Parteimitglieder reagierten auf die Äußerungen Fischers mit einer Strafanzeige. Am Sonntag bestätigte er seine Position in einer emotionalen Rede, die immer wieder durch Beifall der Anwesenden unterbrochen wurde. „Unsere Satzung legt dem aktiven Sport und dem Fansein ein Wertesystem wie Fairness, Wertschätzung und die Integration ausländischer Mitmenschen sowie die Ablehnung von Rassismus und Diskriminierung zugrunde, zu dem man sich kraft Beitritt bekennt.“ Wer freiwillig dem Verein beitrete, habe diese Werte zu beachten und zu akzeptieren. Eine Partei wie die AfD zu wählen, deren Mitglieder regelmäßig rassistische Aussagen tätigen, passe dazu nicht. „Es ist unvereinbar, wenn man ehrlich zu sich selbst ist und sich selbst einer kritischen Prüfung unterzieht. Und genau das ist mein Anspruch und meine Erwartungshaltung an all jene, die eine Partei wie die AfD wählen und gleichzeitig Mitglied in diesem Verein sind oder sein wollen. Prüft Euch selbst! Und prüft Euch ehrlich, denn beides geht nicht zusammen.“ Die Reaktionen im Saal waren eindeutig: Die Mehrheit der Anwesenden spendete Fischer großen Beifall und stehende Ovationen, nur wenige Mitglieder blieben sitzen.

Die von AfD-Mitgliedern angekündigten Gegenreden blieben aus. Laut Informationen des Hessischen Rundfunks stand ein AfD-Mitglied zunächst auf der Rednerliste, ließ sich anschließend aber wieder streichen.

99 Prozent für Fischer
Dass Fischer am Sonntag mit einer großen Mehrheit in seinem Amt als Vereinspräsident bestätigt wurde, geriet dabei fast in den Hintergrund. Nur sechs Gegenstimmen bekam Fischer, der seit 2000 Präsident der Eintracht ist und nun in seine sechste Amtszeit geht. „Ich bin unglaublich stolz und glücklich über dieses überwältigende Ergebnis. Ich weiß, dass dieses Votum zugleich eine große Verantwortung für die kommende Amtszeit bedeutet.“

Niko Kovac: „Ich werde immer den Adler auf der Brust tragen“
Für eine gelungene Überraschung sorgte Fußball-Trainer Niko Kovac, der am Sonntag eine Neuigkeit verkündete: Er habe sich entschlossen, die lebenslange Mitgliedschaft der Eintracht anzunehmen. „Die Eintracht ist meine erste Station in der Bundesliga und hat mir damals das Vertrauen geschenkt. So etwas vergisst man nicht“, sagte er unter dem Jubel der Anwesenden. „Für mich ist es eine große Ehre hier zu arbeiten. Egal was passiert: Ich werde immer den Adler auf der Brust tragen“, sagte er und nahm den Mitgliedsschal aus den Händen von Peter Fischer entgegen.

Eintracht Frankfurt ist mehr als Fußball
Damit ist Kovac einer von insgesamt 50.000 Mitgliedern - noch nie hatte der Frankfurter Verein mehr Mitglieder. Fischer wies auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Tochtergesellschaft Eintracht Frankfurt Fußball AG hin. „Wir leben und denken mittlerweile nur noch innerhalb eines gemeinsamen Eintracht-Kosmos. Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Fußball AG und Verein, zwischen Riederwald und Stadtwald. Ich bin sehr stolz darauf, dass uns es gelungen ist, diese besondere Kultur und Atmosphäre herzustellen“, sagte der alte und neue Vereinspräsident.
 
29. Januar 2018, 11.43 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
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