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1. FFC-SGS Essen nur unentschieden

Vollgas statt Verwalten

Nach dem überraschenden 2:0-Sieg beim „Angstgegner“ Freiburg zum Saisonstart standen für die Besucher bei der Heimspiel-Premiere gegen Essen die Zeichen auf Sieg. Und dann gab es nur ein ernüchterndes 1:1.
Der 1. FFC Frankfurt legte los wie die Feuerwehr. Ein frühes 1:0 durch die aktuelle Kapitänin Kerstin Garafrekes in der 5. Minute, Forechecking und frühe Balleroberung – an der neuen Nr. 9, Celia Sasic, ließ sich festmachen wie die neue Leidenschaft beim 1. FFC auf dem Platz umgesetzt werden soll. Balleroberung am eigenen Strafraum, aggressives Nachsetzen bei Ballverlust am gegnerischen Strafraum: die ersten 15, 20 Minuten gefielen auch dem neuen Chefcoach am Brentanobad, Colin Bell. Doch der Rest der 1. Halbzeit war zum Vergessen. Da gab es trotz besserer zweiter Hälfte viel Redebedarf und Bell versammelte seine Spielerinnen nach Abpfiff noch auf dem Platz im Kreis und ließ Presse und Gästetrainer bei der Pressekonferenz gut 15 Minuten warten. „Danke für die Geduld, tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten. Aber die Mannschaft war erst mal wichtiger.“ Vollkommen unverständlich war auch für ihn wie für die 1.820 im Stadion (darunter Premium-Fan Theo Zwanziger) auf der Baustelle am Brentanobad, dass nach ansehnlichem Beginn der Faden im Spiel seiner Mannschaft total riss. Die Frankfurterinnen brachten durch ihre Passivität die Essenerinnen erst ins Spiel. Markus Högner hatte sein Team gut eingestellt. „Nach den ersten Minuten dachte ich noch, wir erleben hier ein Waterloo. Aber dann hat der Gegner nachgelassen und wir sind gut ins Spiel gekommen.“ Gefühlte 15:1 Eckbälle gegen die Heimmannschaft, ein Wert, der so nicht zu akzeptieren ist. Nie nah genug an den Gegnerinnen. Es kam wie es kommen musste. Melanie Behringer beging ein Foul im Strafraum, Irini Ioannidou verwandelte den fälligen Elfmeter zu 1:1 direkt vor der Pause und Colin Bell konnte man durchs ganze Stadion fluchen hören.

Beim Pausentee predigte er dann wohl noch mal seine 100% Leidenschaft-Tempo-Rennen-Grätschen-Torraumszenen-Philosophie. Die Mannschaft solle sich immer vorstellen, was sich das Publikum auf den Tribünen von ihr wünsche. Und er möchte, dass die Mädels selber Fans der eigenen Mannschaft sind so wie auch er ihr Fan sein will. Vollgas statt Verwalten lautet das Credo. „Man kann im Vorbeilaufen keine Punkte mitnehmen.“ Nach den ersten gemeinsamen fünf Wochen sei seine Elf noch voll im Lernprozess. „Aber wenn etwas nicht gleich so funktioniert wie gewünscht, fällt man automatisch in alte Muster zurück.“ Noch also ist Bell geduldig, macht aber keinen Hehl daraus, dass die Mannschaft schnell lernen muss. In der zweiten Halbzeit erspielte sich der 1. FFC mehr Chancen, Simone Laudehr, nach dem Ausfall von Babett Peter als linke Verteidigerin aufgeboten, ließ den Ball besser laufen, spielte sich selbst einen fast tödlichen Pass zu und die Gegenerin aus, passte auf Sasic doch deren Flanke erreichte keine Mitspielerin. Erst Kuznik, dann zwei Mal Maroszán, und Garefrekes verfehlten das Tor oder scheiterten an der guten Lisa Weiß im Essener Tor wie auch die eingewechselte Lira Bajramaj mit der bis dahin schönsten Kombination. Ein Sieg sollte es also nicht mehr werden, aber das 1:1 war bis zum Schluss auch nicht in trockenen Tüchern weil die Essenerinnen bis zum Schluss ihre Chance suchten. „So wurden wir belohnt für einen großen Fight über 90 Minuten“, resümierte SGS-Coach Markus Högner. „Wenn man ein gutes Spiel beim Favoriten abliefert, will man hinterher nicht nur Schulterklopfer und mit leeren Händen nach Hause fahren.“ Im Gegensatz zur SGS hatte der FFC zu wenig ins Spiel investiert. Jetzt ist erst einmal Länderspielpause (WM-Quali gegen Russland in Cottbus), dann steht die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals an bevor am 3.10. in Cloppenburg der 3. Spieltag ansteht und danach dann zwei Heimspiele gegen Bayer Leverkusen und Bayern München.
 
16. September 2013, 10.19 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie: 1. FFC Frankfurt
 
 
 
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