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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC Frankfurt gewinnt gegen SC Sand 2:0

Anschluss gehalten

Matt Ross und Kai Rennich haben als Trainer das Ruder beim 1. FFC Frankfurt übernommen. Zumindest interimsweise. Nun konnten sie sich über einen ersten, sehr wichtigen Sieg freuen.
Ob irgendjemand vor dem Spiel am Sonntag auf die Tabelle geschaut hat? Vielleicht nicht, aber bewusst war man sich beim 1. FFC Frankfurt ganz sicher, dass bei einem Sieg die Gäste des SC Sand, Fast-Absteiger in der vergangenen Saison, an ihnen vorbei gezogen wären und im schlimmsten Fall Platz 5 die Folge gewesen wäre. Aber irgendwie muss es gelungen sein, genau solche Überlegungen aus den Gedanken der Spielerinnen zu verbannen. Denn gerade Dzsenifer Marozsán und Simone Laudehr griffen früh im Spiel in die Trickkiste. Eher ein psychologischer Trick als Spiel für die Galerie, so schien es.

Auch so gewinnt man die Freunde zurück am eigenen Tun, kommt die von Ex-Trainer noch vor zwei Pressekonferenzen am Brentanobad vermisste „Geilheit“ zurück. Gut nur, dass mit Fortdauer des Matches die Geradlinigkeit dazu kam. Denn schließlich galt es, auch das Spiel zu gewinnen. Hinten „nur“ mit einer Dreierkette vor der erst kurzfristig berufenen Anke Preuß im Tor, spielte der 1. FFC aus einem breiten Mittelfeld heraus. Und im Sturm hatte es fast den Anschein als sei Kapitänin Kerstin Garefrekes (mit Gesichtsschutz wegen Nasenbeinbruchs aufgelaufen) an vorderste Front beordert worden. Die Nummer 18 strahlte die meiste Torgefahr aus.

Weniger über Außen als mit langen, darunter einigen sehenswerten Pässen nach beruhigendem, auch längerem Ballhalten im eigenen Halbfeld kamen die Frankfurterinnen vors Tor des SC Sand. Aber vorm Kasten der gut disponierten Sandner Torhüterin Maria Korenciova zeigten sich die Offensivkräfte des 1. FFC noch immer zu zögerlich. Statt den direkten Abschluss zu suchen, drehte man noch mal um die eigene Achse, schlug einen Haken oder passte weiter. Und oft war dann noch ein Bein der Gegnerinnen dazwischen. Gut, dass die diesmal von Beginn an aufgebotene Emily van Egmond den Mut zu einen paar Fernschüssen aufbrachte. So musste die Heimmannschaft viel Geduld aufbringen bis sie bei klar mehr Spielanteilen endlich das 1:0 bejubelt durfte. In der 39. Minute traf Marozsán. War da noch viel Glück im Spiel (ein schlecht abgewehrte Ball brachte Frankfurts Nummer 10 im Schussposition), war das 2:0 durch Mandy Islacker sechs Minuten später und kurz vor dem Halbzeitpfiff schön herausgespielt.

Auch wenn sich der ersatzgeschwächte SC Sand nur selten Chancen erspielte, so hätte eine kurz nach Pause zum Anschlusstreffer reichen können. Aber Preuß parierte prächtig. Tore fielen keinen mehr obwohl der FFC drückte und Ross & Rennich mit neuem Personal fürs Mittelfeld (Schmidt und Ogimi) auf neue Impulse hofften. Allerdings rückte Garefrekes dafür auf Rechtsaußen und wurde von der Kanadierin dort mehrfach übersehen. Die sehenswerteste Aktion war ein Seitfallzieher von Marozsán nach Zuspiel von Crnogorcevic. So gratulierte Gästetrainer Alex Fischinger zum verdienten Sieg des FCC und wusste auch: „Unsere Torhüterin hat uns lange im Spiel gehalten. Ein dummer Fehler hat zum ersten Gegentor geführt.“ Matt Ross machte bei seiner ersten Pressekonferenz nicht viele Worte, sprach von einer „outstanding performance“ seiner Frauen, die seine Spielidee wie gewünscht umgesetzt hätten. „Ich kann als Trainer keine Resultate garantieren, aber ein gutes Spiel mit guter Taktik.“ Positionen halten, hohes Pressing, gutes, sicheres Kombinationsspiel nannte er als Basis seiner Taktik.

Die Aufstellung der Mannschaft richtete er genau darauf aus. So spielte der doppelte, krankheitsbedingte Wechsel im Tor Ross in die Karten, denn Preuß erwies sich als mitspielende Torhüterin hinter der Dreierkette, deren „Opfer“ Kathrin Hendrich wurde, die auf der Bank blieb. Mit den Reisen nach Leverkusen und Essen stehen vor der Winterpause noch zwei Auswärtsspiele auf dem Programm. Zwei Siege könnten nicht schaden, um der erneuten Champions League-Quali im Reichweite zu halten. Der FC Bayern leistete sich gegen die SGS Essen keine Fehler, marschiert mit neun Punkten Vorsprung als Klasseprimus vorneweg. Dagegen erwiesen sich die Turbinen aus Potsdam als unerwarteter Stolperstein für den VfL Wolfsburg, der im Heimspiel 2:5 unterging und jetzt nur noch aufgrund der besseren Torausbeute punktgleich vor dem FFC auf Platz 2 rangiert.
 
7. Dezember 2015, 11.41 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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