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1. FFC Frankfurt-VfL Sindelfingen

Ganz ohne Schlendrian

Dem SC Freiburg sei dank. Der verlor zwar am Sonntag gegen Turbine Potsdams, aber nur knapp. Damit bleibt der 1. FFC Frankfurt nach seinem Kantersieg Tabellenführer – mit komfortablen sieben Toren Vorsprung.
Nur kein Deutschland-Kroatien revisited (vor allem was die 1. Halbzeit anging) wünschten sich die immerhin doch 1.140 Besucher, die den Weg am Samstag ans Bretanobad gefunden hatten, trotz relativ kurzfristiger Verlegung auf den Samstag wegen TV-Live-Übertragung, dem Eintracht-Spiel am selben Tag und dem November-Nieselwetter. Der Tabellenletzte zu Gast beim ambitionierten 1. FFC Frankfurt, auf dem Papier eine klare Sache, aber auch auf dem Rasen? Ja, dann doch, weil die Handschrift des neuen Cheftrainer Colin Bell immer sichtbarer wird. Schon in der ersten Viertelstunde gab es Chancen für drei Spiele, Kozue Ando (Foto, diesmal in der Startelf und gut aufgelegt), zwei Mal aussichtsreich, mehrfach Ana Crnogorcevic (siehe Klammer bei Kozue Ando) dazwischen Bartusiak daneben, Garefrekes plötzlich vorm Sindelfinger Tor und Sasic knapp vorbei. Beim lediglich einmal durch eine Art Konter unterbrochenen Anrennen auf den Kasten von Simone Holder fiel das erste Tor durch Ando schließlich in der 18 Minuten. Die weiteren Treffer des 1. FFC bis zur Pause fielen in regelmäßiger Folge. 2:0 durch Garefrekes (25), 3:0 und 4:0 durch Sasic (29, 36), 5:0 wiederum durch Ando (39) und 6:0 durch einen satten Schuss von Behringer sorgten für einen klaren Vorsprung zur Pause.

„Wir wollten heute ein gutes Spiel und viele Tore machen“, erklärte Coach Colin Bell in der Pressekonferenz nach dem Spiel, allerdings erst, nachdem er seinem Kollegen Niko Koutroubis aufgrund dessen auch guter Nachwuchsarbeit Mut für die Zukunft zugesprochen hatte. Das Lob für die zu respektvoll agierenden Sindelfingerinnen („Wir wollten schon das Aufbauspiel des 1. FFC stören, haben aber nie Zugriff bekommen und waren von Anfang bis Ende des Spiel in allen Belangen unterlegen“, so Koutroubis) unterstrich Bell noch mit der selbstbewussten Aussage, diese Tore sicher auch gegen andere (höher eingeschätzten) Gegner geschossen zu haben. Die Frage, die sich alle vor der 2. Halbzeit stellten, war, ob die Frankfurterinnen nun einen Gang zurückschalten und sich mit sechs Toren zufrieden geben würden. Die Antwort darauf ließ nur fünf Minuten auf sich warten: mit dem dritten Tor der unermüdlichen Celia Sasic, die in der 72. und 86. Minute ihre Trefferquote am Samstagmittag auf insgesamt fünf erhöhte. Dzsenifer Marozsán und Ana-Maria Cronogorcevic reihten sich in den Reigen der Torschützinnen ein, Paula Vorbeck traf zudem ins eigene Tor. 12:0 siegte der 1. FFC Frankfurt schließlich gegen den VfL Sinderlfingen, ein beeindruckender Sieg. Weil das Team nie nachließ und so etwas für das Torverhältnis tat was in der Endabrechnung am Saisonende noch wichtig werden könnte. „Die Mannschaft ist immer dran geblieben, hat keinen Schlendrian aufkommen lassen, immer wieder nach vorne gespielt und dem Publikum etwas bieten wollen.“ Dieser Einschätzung Bells konnte niemand widersprechen.

Schöne Tore, schöne Spielzüge, ein flexibles Spiel mit überraschenden Positionswechseln und Spielerinnen, die nicht auszurechnen waren und immer dort auftauchten, wo der Gegner sie am wenigsten erwartete, ließen das Spiel trotz aller Überlegenheit nie langweilig werden. Was aufgrund der vielen Gegentore im Normalfall zynisch geklungen hätte, war in diesem Fall mitnichten so gemeint, als nämlich Stadionsprecher Rolf Töpperwien die gegnerische Torfrau Simone Holder für ihre wirklich gute Leistung lobte und das Publikum für sie noch während des Spiels Beifall spenden ließ. Ganz sicher ein schwacher Trost für den Sindelfinger Kapitän. Eine schöne Pointe gab es noch am Ende der Pressekonferenz. Frage des Kollegen der Frankfurter Rundschau an Colin Bell: Dzsenifer Marozsán hat heute defensiver auf einer 6er-Position gespielt, ähnlich wie beim Länderspiel gegen Kroatien. Haben Sie sich da von Silvia Neid inspirieren lassen? Antwort Bell: Ich habe viel Respekt vor Silvia Neid, wir sind auch befreundet, aber ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Um nach einer kleinen Kunstpause anzufügen: Marozsán hat gegen Bayern schon auf dieser Position gespielt. Vielleicht hat sich ja jemand anders da was abgeguckt. Die Lacher waren auf seiner Seite.
 
4. November 2013, 10.02 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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