Walk the dinosaur

Wo das Ur-Pferd zu Hause ist

Favorisieren Teilen Teilen

Die imposanten Dinosaurierskelette im Senckenberg Museum beeindrucken, aber wo findet man Urtiere? Aufschluss darüber gibt die Grube Messel, eine UNESCO-Welterbestätte, in der Fundstücke von vor 47 Millionen Jahren im Schiefer geborgen werden.

Nicole Brevoord /

Manchmal lohnt ein Blick über den Frankfurter Tellerrand und die Fahrt zur Grube Messel nahe Weiterstadt ohnehin. Denn in dem stillgelegten Tagebau schlummern Schätze, die nicht ohne Grund zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden. Unter Schiefergestein fanden Forscher hervorragend erhaltene Fossilien von Säugetieren – etwa einem Urpferd – aber auch von Vögeln, Reptilien, Fischen, Insekten und Pflanzen und zwar von vor 47 Millionen Jahren. Diese Funde und viel Wissenswertes über die Entstehung der Fossilien vermittelt das Besucherzentrum „Zeit und Messel Welten“.

Außerdem werden bis zum 31. Oktober interessante Führungen durch das auch landschaftlich spannende Gelände sowie auch kindgerechte Touren angeboten. Da können Familien richtige kleine Abenteuer erleben, zumal die Grube Messel das nördliche Einfallstor zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ist und sich ein Besuch auch im Zuge einer Fahrradtour oder einem Trip durch den Odenwald anbietet. Generell möchte die Grube Messel „in die Region ausstrahlen“, wie Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin der Welterbe Messel gGmbH. „Wir wollen die Bedeutung des Welterbes der Menschen in die Region tragen und es den Menschen bewusster machen.“ In Zusammenarbeit mit der Odenwald Tourismus GmbH sind bereits einige Wanderwegkonzepte entstanden, für die die Grube Messel ein perfekter Ausgangspunkt ist und somit der „Leuchtturm“ der Region ist.

Viele Touristen schätzen den Odenwald ohnehin für einen Kurzurlaub. Dort findet man neben der abwechslungsreichen Natur und der Grube Messel mit dem Kloster Lorsch und dem Obergermanisch-Raetischen Limes gleich noch zwei weitere UNESCO-Welterbestätten. Außerdem bietet der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ab dem 2. Juni dreistündige Touren, die vor allem für Kinder zwischen sieben und 14 Jahren interessant sein dürften: ein Ranger führt jeweils mit thematisch unterschedlichen Schwerpunkten etwa durch den „Ur“-Wald rund um die Grube Messel, berichtet von der Zeit als das Urpferd hier lebte oder erklärt wie Fossilien entstehen oder warum Vulkane Lava speien.

43 000 Besucher besichtigten im vergangenen Jahr die Grube Messel, die von Bund und Land 700 000 Euro zur Verfügung gestellt bekommt, um ihre Bekanntheit zu verstärken. "Für dieses Jahr peilen wir 50 000 Besucher an", sagt Marie-Luise Frey.

Das Besucherzentrum der Grube Messel ist bis zum 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, im Winter wird es eine Stunde vorher geschlossen.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

Podcast
Anzeige
Anzeige

Kalender

📅
Anzeige