Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Undercover unter Nazis

„Blut muss fließen“

Rund 15 Jahre recherchierte Thomas Kuban in der rechtsradikalen Musikszene und filmte dabei versteckt. Die Ergebnisse seiner Undercover-Arbeit werden nun im Vorfeld des geplanten Nazi-Aufmarsches am 1. Mai gezeigt.
Thomas Kuban ist ein Pseudonym. Zu seinem Schutz tritt der Journalist nur noch mit diesem Namen auf. Für öffentliche Veranstaltungen verkleidet er sich mit Perücke, Sonnenbrille und Bart. Diese Vorsorge muss sein, denn Kuban recherchiert seit Mitte der 1990er Jahre verdeckt in der rechten Szene und filmte dabei zahlreiche, geheime Neonazikonzerte. Seine Filmbeiträge erschienen in verschiedenen europäischen Fernsehmagazinen, außerdem schrieb er Reportagen für diverse Medien, wie die Süddeutsche Zeitung oder den Spiegel. Im Oktober 2012 kritisierte Kuban in der ARD sowohl den Umgang der Polizei mit rechten Straftaten als auch den Kult um die Band Frei.Wild, die mit ihren teilweise volksverhetzenden Texten bereits mehrfach für Aufsehen sorgten.

Die Ergebnisse seiner jahrelangen Recherchearbeit, fasste der Regisseur Peter Ohlendorf vergangenes Jahr in einem Dokumentarfilm zusammen. „Blut muss fließen, knüppelhageldick, und wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik“, schreit es dem Zuschauer in diesem Film entgegen. Kahlrasierte Neonazis, die euphorisch und erhitzt Parolen brüllen und den Arm zum Hitlergruß heben. Ein Konzert, irgendwo in der deutschen Provinz, organisiert von Vereinen wie dem verbotenen Netzwerk Blood and Honour, Division 28, der NPD und den jungen Nationaldemokraten. Rechtsrock-Konzerte, die zu Mord und Totschlag aufrufen, finden häufig im Vorfeld oder als Abschluss von Nazi-Aufmärschen statt.

Anlässlich des angedachten Aufmarschs vor der Europäischen Zentralbank am Willy-Brandt-Platz am 1. Mai, wird der Film im April auf vier schulinternen und vier öffentlichen Veranstaltungen gezeigt. Peter Ohlendorf ruft mit diesem Beitrag explizit zur Mobilmachung gegen den Nazi-Aufmarsch auf, auch wenn der vorerst von der Stadt Frankfurt verboten wurde.

Öffentlich gezeigt wird die Dokumentation am 18. April um 10 Uhr im Filmforum Höchst und um 19.30 Uhr im „Pupille“ des Studierendenhauses auf dem Campus Bockenheim. Im Anschluss an beide Veranstaltungen findet ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur Peter Ohlendorf statt. Außerdem zu sehen ist der Film am 23. April um 14.30 und 19.30 Uhr in der Naxos Halle. An den anschließenden Publikumsgesprächen nimmt die Antifaschistische Bildungsinitiative teil. Der Eintritt beträgt für die Vorführungen am 18. April drei Euro und für die am 23. April sieben Euro. Schulklassen bekommen für die Naxos Halle Karten für drei Euro.
 
15. April 2013, 17.03 Uhr
rom
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Die Frankfurter Volkshochschule nimmt das Altstadtjubiläum zum Anlass, um über das Frankfurt der Zukunft zu sprechen. Unter anderem geht es darum, wie eine Stadt für alle aussehen könnte.
Text: Till Geginat / Foto: Die neue Altstadt in Frankfurt © Dirk Ostermeier
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
29. September 2023
Journal Kultur-Tipps
und sonst
  • Flugsimulator Boeing 737 am Flughafen Frankfurt – Höhenflug mit Bodenhaftung
    Frankfurter Stadtevents | 15.30 Uhr
  • Fest des Federweißen
    Liebfrauenberg | 11.00 Uhr
  • Alt-Höchst entdecken
    Porzellan Museum Frankfurt im Kronberger Haus | 15.00 Uhr
Nightlife
  • Disco minus50plus
    Brotfabrik | 21.00 Uhr
  • hr1-Dancefloor
    Casino Lounge Spielbank Bad Homburg | 21.00 Uhr
  • Techtonic Party
    Nachtleben | 23.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Don Pasquale
    Bockenheimer Depot | 19.30 Uhr
  • Babij Yar
    Megalomania Theater | 19.30 Uhr
  • Lady Macbeth von Mzensk
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
Kinder
  • Pop Up-Technothek – MINT zum Anfassen
    KiBi – Zentrale Kinder- und Jugendbibliothek | 15.00 Uhr
  • Die Bremer Stadtmusikanten
    Papageno-Musiktheater im Palmengarten | 16.00 Uhr
  • 1,2,3 Tier
    Frankfurter Hof | 15.00 Uhr
Kunst
  • Romantik
    Deutsches Romantik-Museum | 10.00 Uhr
  • Channeling
    Museum für Moderne Kunst (MMK) | 11.00 Uhr
  • Animalia – Streifzüge von Los Angeles bis Mumbai
    Kunsthalle Darmstadt | 11.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Anna Karenina
    Staatstheater Mainz | 19.30 Uhr
  • Uli Boettcher
    Bürgerhaus Sprendlingen | 19.00 Uhr
  • What has happened to the River?
    Mousonturm | 16.00 Uhr
Pop / Rock / Jazz
  • Bob Degen Quartett
    Stadtkirche | 19.30 Uhr
  • The Doors in Concert
    Colos-Saal | 20.00 Uhr
  • Bastian Weinig Quintett
    Club Voltaire | 20.00 Uhr
Freie Stellen