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Foto: Airbus
Foto: Airbus

A350: Finnairs neuer Wundervogel zu Gast in FFM

Nordlichter in der Flugzeugkabine

Es war ein kurzes Gastspiel am Flughafen: Der brandneue Airbus A350 XWB von Finnair, der leiser und sparsamer sein soll, wurde in Frankfurt präsentiert, wird aber künftig Helsinki mit Asien verbinden.
Am Montag gab es auf dem Frankfurter Flughafen wieder eine rare Sehenswürdigkeit für Planespotter: Finnair präsentierte ihren ersten Airbus A350-900 und bot Journalisten bei einem Rundgang und anschließend den Passagieren beim Rückflug nach Helsinki, schon einmal einen Vorgeschmack darauf, was die Fluggäste künftig auf den Strecken von Helsinki nach Asien erwartet. Das Blitzlichtgewitter war groß, die Neugier der Flugzeugfans ebenso, obwohl man das Airbusmodell auch schon von Qatar Airways kennen kann, die den A350 seit vergangenem Jahr einsetzt. Doch Finnair ist die erste europäische Fluggesellschaft, die von dem Flugzeugbauer in Toulouse mit dem neuen Modell beliefert wurde, die Wartezeiten sind lang. 19 Maschinen dieser Bauart hat Finnair bestellt. „Ich saß im Cockpit in Toulouse und als wir beim Pushback losrollten, hatte ich Tränen in den Augen“, berichtet Finnair COO Ville Iho über den Tag, als er den A350 abholte. Das klingt emotional, zeigt aber auch, welche Bedeutung einem Flugzeugmodell für eine Airline zukommen kann. Zumal Finnair sich bereits 2005 für das Modell, das dann noch diverse Änderungen erfuhr, entschieden hat.

25 Modelle dieses Wundervogels will die Lufthansa haben und diese ab Frankfurt und München einsetzen – wahrscheinlich ab Ende 2016. Das Flugzeugmodell weckt ganz offenbar Begehrlichkeiten. Ein neuer Passagierkomfort wird versprochen, es heißt, die Kabinenluft sei angenehmer, man komme erholter an, noch wichtiger: die Flieger seien durch eine neuartige Bauweise leichter, leiser und sie verbrauchen angeblich bis zu 25 Prozent weniger Kerosin. Die letzten beiden Punkte dürften für Airlines die entscheidenden sein. „Kerosinkosten sind für uns ein wichtiger Parameter“, gibt Ville Iho zu, aber auch die Kosten für die Bestellung, die Bedienung und Wartung seien für die Entscheidung für oder gegen ein Flugzeugmodell relevant.

Wir haben uns Europas ersten Airbus A350 genauer angeschaut und sind probegeflogen. 66,8 Meter ist das Flugzeug lang, es hat eine Spannweite von 64,75 Metern und fühlt sich von innen tatsächlich äußerst geräumig an. Die sehr helle Innenausstattung, die von einem finnischen Designbüro entwickelt wurde, sowie eine außergewöhnliche Lichtgebung der Kabine, verstärken den futuristischen Eindruck. Dazu passen die Uniformen der Finnair-Flugbegleiter, die mit ihrem weißen Einsatz entfernt an die Besatzung von Star Trek erinnern. Ein moderner Look für eine der ältesten Fluggesellschaften weltweit. Vor 92 Jahren wurde Finnair gegründet, aktuell hat sich die 4500 Mitarbeiter starke Airline große Ziele gesetzt und will bis zum Jahr 2020 die Anzahl der Verkehrsflüge nach Asien verdoppeln. Was einem in Frankfurt vielleicht nicht so klar ist: Wer nach Asien fliegt, der überfliegt ziemlich wahrscheinlich auch Helsinki. Von dort ist die Strecke die kürzestmögliche nach Fernost und mitunter können Asienflüge von Europa mit Zwischenstop in Helsinki zeitsparender und vermutlich auch preisgünstiger sein als Direktflüge. 903 Kilometer pro Stunde kann der A350 XWB schnell sein, mit einer Sitzkapazität von 297 ist das Modell das größte der Finnairflotte und viel Raum für den Frachttransport gibt es auch, was die Flüge noch rentabler macht.

Doch noch ist die Maschine erstmal auf innereuropäischen Strecken unterwegs, jedoch mit Ausnahme vom Montag nicht mehr in Frankfurt. Die Kabinencrews lernen die Abläufe und den Umgang mit der neuen Technik kennen, man merkt den Flugbegleitern die Freude am neuen Arbeitsplatz an. „Die Luft an Bord ist weniger trocken und man kommt entspannter an“, sagt uns die Purserette. Alle zwei bis drei Minuten werde die Kabinenluft ausgetauscht und der Kabinenluftdruck sei niedriger als sonst. Doch auf dem zweistündigen Testflug fehlt uns der Vergleich, vielleicht merkt man den Unterschied erst bei Langstrecken, dafür war es tatsächlich leiser in der Kabine und mehr Raum für Komfort – also breitere Sitze und mehr Abstand zum Vordermann – gab es auch. Doch das Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes, ist die Deckenbeleuchtung. Das Licht changiert vor der Landung in Helsinki in Blau- und Grüntönen, das soll die Nordlichter simulieren und ein wenig Flair des Zielortes vermitteln. Bei Asienflügen wird die Lichtstimmung eher Gelb-Orange sein, um den Sonnenaufgang nachzuempfinden. 16 Millionen Farbvarianten sind im Angebot, damit sind 24 Lichtszenarien möglich, wir sind begeistert! Am 21. November wird der Finnair-A350 erstmals nach Asien, genauer: nach Shanghai, fliegen.
 
21. Oktober 2015, 10.33 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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