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dk auf tour – A Rose is a Rose is a Rose...
Selten genug stimmt das Timing heutzutage. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte am Donnerstag nach der Beerdigung von Manfred Meyer (siehe Blog) zu „Ich will Spaß“ mit Markus und Konsorten gehen müssen, ich hätte eher abgesagt. Da passte Rose Kemp in der Brotfabrik doch besser in die Stimmungslage. Traurig sah´s aus, als ich in den Saal kam. Nur ganz wenig Leute verloren sich da, aber ganz langsam kamen dann doch die aus der Bar und vom Rauchen draußen noch dazu und es waren dann bei weitem mehr als beim letzten Konzert der Britin im Hafen 2 beim letzten Mal.
Legt es Rose Kemp – wie einige meinen – bewusst mit ihrer Musik drauf an, sich so weit wie möglich von Mum and Dad, den Folk-Rock-Heroen Maddy Prior und Rick Kemp (Steeleye Span) abzusetzen und setzt deshalb die Schwerpunkt mehr auf Metal und Gruft? Möglich, aber wurst. Wer sich die Musik auf ihrem neuen Album „Unholy Majesty“ (zum Beispiel CD des Monats im Eclipsed-Magazin) anhört, entdeckt da unglaublich viele Einflüsse. So bekennt sie sich offen zu Deep Purple, meint aber, Black Sabbath erst aufgrund der vielen Vergleiche vor einem halben Jahr „entdeckt“ zu haben (dabei müsste Ozzy Osbourne sie längst adoptiert haben dank der heftigen, metallischen Riffs) und outet sich als absoluter ProgRock-Fan. Manchmal klingt King Crimson durch. Und Van der Graaf Generator (bald im ColosSaal in Aschaffenburg!) gehört zu ihren Lieblingen. Der Stoff, aus dem ganz eigene, eigenwillige, neue Musik entsteht.
Live im Trio mit Rose an der Telecaster, Joe „The Fro“ Garcia an bass und Sounds sowie James „Statick“ King am Schlagzeug ist das Ganze eine Macht. Die tiefe, gutturalen Laute, die Rose im intro „absondert“, lassen norwegische Death Metal Bands erblassen. Dann langsam schälen sich Songstrukturen aus den brachialen, schweren Riffs, der Gesang wird klarer, prägnanter und Rose Kemps Stimme entpuppt sich als eine wirklich schöne, klare. Spätestens, wenn sie ihre Jungs für ein paar Minuten von der Bühne schickt, kurz a cappella singt, dann nur dezente Gitarrenakkorde unter die Stimme legt, ist das, was sie da macht schließlich doch Folk britischster Prägung bis hin zu mittelalterlichen Wurzeln. Dann gibt Rose das medieval babe, zelebriert die Düsternis und lässt – da das Licht eh nur Brummen auf der Tonanlage erzeugt – gleich alle Spots ausschalten, ganz zum Leidwesen von Markus, dem Fotografen der FAZ. Aber da sie sich dann auf der Gitarre vergreift und das Ganze allzu kakophonisch zu werden droht, gibt sie das Vorhaben wieder lachend auf.
Überhaupt: so konzentriert und ernst Rose in ihrem selbst geschneiderten Gewand mit glitzernden Steinen hinterm Mikro wirkt, so offen, fröhlich, witzig und liebreizend ist sie hinterher im Gespräch, freut sich über die positiven Feedback der Fans und der (anwesenden) Medien und macht keinen Hehl daraus, dass von ihr noch eine menge Musik zu erwarten ist, ob wir das dann Doom Metal oder Alternative Folk oder Gruft Prog oder wie absurd auch immer zu benennen versuchen. A Rose is a Rose is A Rose is A Rose... das wusste schon Gertrude Stein, auch wenn sie damit sicher ganz was anderes gemeint hat. Detlef Kinsler
Text und Foto: Detlef Kinsler
Legt es Rose Kemp – wie einige meinen – bewusst mit ihrer Musik drauf an, sich so weit wie möglich von Mum and Dad, den Folk-Rock-Heroen Maddy Prior und Rick Kemp (Steeleye Span) abzusetzen und setzt deshalb die Schwerpunkt mehr auf Metal und Gruft? Möglich, aber wurst. Wer sich die Musik auf ihrem neuen Album „Unholy Majesty“ (zum Beispiel CD des Monats im Eclipsed-Magazin) anhört, entdeckt da unglaublich viele Einflüsse. So bekennt sie sich offen zu Deep Purple, meint aber, Black Sabbath erst aufgrund der vielen Vergleiche vor einem halben Jahr „entdeckt“ zu haben (dabei müsste Ozzy Osbourne sie längst adoptiert haben dank der heftigen, metallischen Riffs) und outet sich als absoluter ProgRock-Fan. Manchmal klingt King Crimson durch. Und Van der Graaf Generator (bald im ColosSaal in Aschaffenburg!) gehört zu ihren Lieblingen. Der Stoff, aus dem ganz eigene, eigenwillige, neue Musik entsteht.
Live im Trio mit Rose an der Telecaster, Joe „The Fro“ Garcia an bass und Sounds sowie James „Statick“ King am Schlagzeug ist das Ganze eine Macht. Die tiefe, gutturalen Laute, die Rose im intro „absondert“, lassen norwegische Death Metal Bands erblassen. Dann langsam schälen sich Songstrukturen aus den brachialen, schweren Riffs, der Gesang wird klarer, prägnanter und Rose Kemps Stimme entpuppt sich als eine wirklich schöne, klare. Spätestens, wenn sie ihre Jungs für ein paar Minuten von der Bühne schickt, kurz a cappella singt, dann nur dezente Gitarrenakkorde unter die Stimme legt, ist das, was sie da macht schließlich doch Folk britischster Prägung bis hin zu mittelalterlichen Wurzeln. Dann gibt Rose das medieval babe, zelebriert die Düsternis und lässt – da das Licht eh nur Brummen auf der Tonanlage erzeugt – gleich alle Spots ausschalten, ganz zum Leidwesen von Markus, dem Fotografen der FAZ. Aber da sie sich dann auf der Gitarre vergreift und das Ganze allzu kakophonisch zu werden droht, gibt sie das Vorhaben wieder lachend auf.
Überhaupt: so konzentriert und ernst Rose in ihrem selbst geschneiderten Gewand mit glitzernden Steinen hinterm Mikro wirkt, so offen, fröhlich, witzig und liebreizend ist sie hinterher im Gespräch, freut sich über die positiven Feedback der Fans und der (anwesenden) Medien und macht keinen Hehl daraus, dass von ihr noch eine menge Musik zu erwarten ist, ob wir das dann Doom Metal oder Alternative Folk oder Gruft Prog oder wie absurd auch immer zu benennen versuchen. A Rose is a Rose is A Rose is A Rose... das wusste schon Gertrude Stein, auch wenn sie damit sicher ganz was anderes gemeint hat. Detlef Kinsler
Text und Foto: Detlef Kinsler
16. Januar 2009, 18.49 Uhr
Detlef Kinsler
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