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Zwischen Liebe und Mordlust
Das Mörderkarussell dreht sich rasant im Theatrallalla
Wenn Thomas Bäppler-Wolf den leidenschaftlichen, heterosexuellen Liebhaber einer verheirateten Frau spielt, dann ist das schon ziemlich komisch. Zu sehen ist das im Krimi "Mörderkarussell" im Theatrallalla.
Montags ist bis zum 28. Juli jetzt immer Krimitag im Theatrallalla. Das klingt erstmal spannend, aber die Lachmuskeln müssen dennoch nicht verkümmern. Das liegt zum einen an der Krimigroteske, die die Tatort-Regisseurin und ehemalige künstlerische Leiterin des Volkstheaters, Sylvia Hoffman, mit „Mörderkarussell“ realisiert hat und zum anderen an der Besetzung. Sabine Isabell Roller spielt Arlene, die „Femme Fatale“ mittleren Alters, die mit dem öden Gebrauchtwagenhändler Paul, gespielt von Viktor Vössing, verheiratet ist und diesen gemeinsam mit ihrem „heißen Lover“, dem von sich eingenommenen Zahnarzt Mitchell, gespielt von – Achtung: Brüller – Thomas Bäppler-Wolf, in einem Hotel um die Ecke bringen will. Drei sind einer zu viel, das kennt man ja. Wie sich jedoch im Laufe der knapp zweistündigen Inszenierung, die Pause nicht mit eingerechnet, herausstellt, dreht sich das Mörderkarussell schnell und ein jeder wird mal von der Mordlust gepackt bis sogar Person Nummer vier dran glauben muss, das ist dank der vielen unvorhersehbaren Wendungen sehenswert. Dass es viel zu Lachen gibt, dafür garantiert auch Thomas Bäppler-Wolf.
Als heterosexueller Frauenschwarm in Herrenhosen spielt der Travestiekünstler hier eine gänzlich neue Rolle und spätestens wenn er im zweiten Akt davon spricht, dass er als Mann niemals Lippenstift tragen würde, dann sind ihm alle Lacher im Saal sicher. Bereits vor der Show hatte die Regisseurin angedeutet, welche Arbeit es gewesen sei, „Bäppi“ davon abzuhalten mit dem Publikum zu schäkern. Doch die vielen Proben haben gewirkt, konzentriert spielt Bäppler seine Rolle und die Zuschauer können gebannt zusehen, wie sich immer wieder neue Wendungen der Geschichte auftun. Ob man Bäppler seine Rolle glaubt? Vielleicht nein, aber genau das hat seinen Charme. Denn mit seinem sonstigen künstlerischen Schaffen kann hier kokettiert werden.
Die kleine Bühne des Theatrallalla in der Friedberger Landstraße 296 bietet nicht all zu viel Spielraum. Doch da der launige Krimi ohnehin in einem Hotelzimmer spielt, fehlt es dem Zuschauer an nichts – im Gegenteil, die Verfolgungsszene auf dem Fenstersims und vor allem deren Umsetzung, ist großes, wenn auch leicht trashiges, Komödienkino. Dazu ein Gläschen Wein und ein vergnüglicher Abend ist garantiert. Und wer zum Ende des Theaterstücks ins Gras beißen muss, das findet jeder am besten selbst heraus. Tickets gibt es ab 23,30 Euro.
Als heterosexueller Frauenschwarm in Herrenhosen spielt der Travestiekünstler hier eine gänzlich neue Rolle und spätestens wenn er im zweiten Akt davon spricht, dass er als Mann niemals Lippenstift tragen würde, dann sind ihm alle Lacher im Saal sicher. Bereits vor der Show hatte die Regisseurin angedeutet, welche Arbeit es gewesen sei, „Bäppi“ davon abzuhalten mit dem Publikum zu schäkern. Doch die vielen Proben haben gewirkt, konzentriert spielt Bäppler seine Rolle und die Zuschauer können gebannt zusehen, wie sich immer wieder neue Wendungen der Geschichte auftun. Ob man Bäppler seine Rolle glaubt? Vielleicht nein, aber genau das hat seinen Charme. Denn mit seinem sonstigen künstlerischen Schaffen kann hier kokettiert werden.
Die kleine Bühne des Theatrallalla in der Friedberger Landstraße 296 bietet nicht all zu viel Spielraum. Doch da der launige Krimi ohnehin in einem Hotelzimmer spielt, fehlt es dem Zuschauer an nichts – im Gegenteil, die Verfolgungsszene auf dem Fenstersims und vor allem deren Umsetzung, ist großes, wenn auch leicht trashiges, Komödienkino. Dazu ein Gläschen Wein und ein vergnüglicher Abend ist garantiert. Und wer zum Ende des Theaterstücks ins Gras beißen muss, das findet jeder am besten selbst heraus. Tickets gibt es ab 23,30 Euro.
Web: www.theatrallalla.de
27. Mai 2014, 15.35 Uhr
Nicole Brevoord
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