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Foto: Monique Wernbacher
Foto: Monique Wernbacher

Tina Soliman auf der Buchmesse

Der Sturm vor der Stille

Nach dem großen Erfolg ihres ersten Buches „Funkstille“ stellt die TV-Journalistin Tina Soliman nun ihre zweite Veröffentlichung „Der Sturm vor der Stille“ auf der Buchmesse vor.
Mit ihrem Buchdebüt „Funkstille“ thematisierte die TV-Journalistin ein Tabu-Thema: plötzliche Kontaktabbrüche zwischen Partnern, Freunden und in der Familie. Damit stach sie in ein Wespennest. Seit ihrer ersten, vom JOURNAL präsentierten Lesung im 25hours Hotel im März 2011, gab es unzählige Magazin-, Radio- und TV-Features zum Thema und viele Kontakte und Begegnungen mit Betroffenen. Deshalb kann die Autorin in „Der Sturm vor der Stille“ nun aus den Vollen schöpfen und noch tiefer in die seelischen Abgründe der Abbrecher und Verlassenen eintauchen. Ein Sachbuch wie ein Thriller! Was unterscheidet die beiden Bücher? „Das neue Buch hat mehr Substanz, taucht tatsächlich tiefer in die seelischen Abgründe, es ist weniger beschreibend, mehr analysierend“, beantwortet Soliman die Frage ganz klar. „Immerhin fließen die Erfahrungen, auch persönlichen Berichte und Beschreibungen von über 1000 Zuschriften – und vielen persönlichen Begegnungen – ein. Erstaunlich war ja vor allem, dass mir so viele Abbrecher geschrieben haben. Die Abbrecher offenbaren, dass ihr Abbruch keineswegs, wie oft vom Verlassenen wahrgenommen, aus heiterem Himmel kommt.“ Doch der Zeitpunkt der Funkstille, der Auslöser, ist auch gar nicht entscheidend. „Der Bruch scheint zwar im Affekt zu passieren, doch wie bei einem Schläfer, der einen Terroranschlag vorbereitet, war das Ende seit Jahren oder Monaten vorbereitet. Der Auslöser ist nur der Moment der Entladung. Der – innere – Sturm passiert vor dem Abbruch. Die Mechanismen der Funkstille zu erkennen hilft nun, sie zu entmystifizieren – ihre Bedeutung für die Menschen zu verstehen“, erklärt die Autorin.

Dass die Funkstille eine immense psychodynamische und emotionale Kraft hat, konnte man schon im ersten Buch sehen, aber wird auch klar warum: Je rätselhafter und zufälliger ein Ereignis ist, desto mehr werden Neugier und Phantasie herausgefordert. „Und diese Stimulation macht glücklich – oder unglücklich“, weiß Soliman. Die Funkstille lebt von dem Unausgesprochenen. „Die vollendete Tatsache, das Ausgesprochene wäre der Todesstoß für die Illusion. Die Vorstellung lebt vom Unvollendeten, Unfertigen, Unbekannten und somit Möglichen. Die Vorstellung zehrt von der Chance – der Hoffnung. Das Geheimnis der Wirkung der Funkstille basiert also hauptsächlich auf Gewährung und Entzug von Hoffnung..“ Das Buch versucht sich aber auch in einer soziologischen Betrachtung und spart nicht aus, dass es Menschen gibt, die die Funkstille als Foltermethode einsetzen.

>>Der Sturm vor der Stille, Tina Soliman, Klett-Cotta, 224 S., 18,95 €
 
8. Oktober 2014, 15.05 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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