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Ron Sexsmith: von Paules Gnaden, der Merseyside und der Westcoast



Sir Paul McCartney gehört zu seinen größten Fans, spielt Sessions mit dem Kanadier. Aber Ron Sexsmith (www.myspace.com/ronsexsmith) tritt nicht in der Alten Oper oder der Festhalle auf, sondern eher bescheiden in der Brotfabrik. Es ist das, was man früher einen musician’s musician nannte. Ein Musiker, der vor allem auch bei Kollegen oder bei der (Fach-) Presse einen guten Ruf genießt. Und bei einem kleinen, aber feinen Stamm von Fans. So war die Brotfabrik bestens besucht und die Menschen, alt wie jung, hingen den Sänger und Gitarristen gerade an den Lippen. Der hatte kleines Gepäck dabei „nur zwei Musiker, aber die spielten genau das, was der jeweilige Song brauchte, egal, ob auf den Platten ganze kubanische Bläsersektionen dabei waren, Drums, Percussion, Background-Sänger. Ein Kontrabassist, der auch mal zum E-Bass wechselte. Und ein (Solo-) Gitarrist, der mit einem großen Effektgeräteboard ganz effektiv und gar nicht effekthascherisch zusätzliche Atmosphären schuf und mit einem E bow wunderbar gebundene Töne produzierte.




Sexsmith ist ein Top-Songwriter, einer – und das passt zu dieser Einschätzung oben – zeitlos gute Musik macht, auch so ein Argument, mit dem gerne und schnell bei der Hand ist, wenn man erklären will, warum ein großer wie er nicht ständig (falls überhaupt) oben in den Charts zu finden ist. Sexsmith, auch nicht gerade einer mit Gardemaß und Waschbrettbauch und somit nicht unbedingt geeignet als Posterstart in den Zimmer der Kids, verkörpert auf seinem neuen Album „Exit Strategy of the Soul“ wie schon auf denen davor mindest the best of both worlds. Irgendwie klingt seine Musik so britisch wie amerikanisch, trifft Beat der Sixties auf Folk- und Country-Sound der Ära, scheinen Merseyside und Westcoast nur einen Steinwurf voneinander entfernt zu sein. Kein Wunder, dass einem manchmal die Traveling Wilburys vor dem geistigen Auge erscheinen. Da spielten die Briten George Harrison und Jeff Lynne mit den Amis Roy Orbison, Bob Dylan und Tom Petty. Bei Sexsmith und seinen Mitstreitern klingen auch Paul McCartney (wahrscheinlich mag der selbstverliebte, alte Beatle den Sexsmith deshalb so gerne...), die Byrds und alles Möglich an. Je nach Sozialisation hört der eine die besten Jackson Browne-Songs, die Jackson Browne selber nie geschrieben hat oder der andere Ray Davies und die Kinks heraus. Noch ein anderer bringt den Namen Steve Miller ins Spiel. Und so begab jeder Einzelne im Saal bei den – so Ron – „Songs vom neuen Album und meinen alten Hits, mit denen Sie aufgewachsen sind“ auf eine Reise, verräume Blicke bei den Balladen – zumal am Flügel („Den kann ich nicht wirklich gut spielen, tue es aber, um so besser zu werden...“) – inklusive. Ein tolles, wirklich musikalisches, fast schon musikantisches Konzert, zu dem Klaus J., einer meiner „alten“ Journal-Chefredakteure nur kurz und treffend meinte: „Sensationell!“.

Foto: Detlef Kinsler
 
30. November 2008, 19.21 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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