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Piraten im Mousonturm
Als ich am Freitagabend aus der U-Bahn-Station auf den Merianplatz stolperte, sah ich zur Linken die Piraten - richtig mit Wahlkampfstand, mit Fahnen und mit Flugblättern. Ein Team vom Hessischen Rundfunk filmte fleißig, wenn sich auch die Redakteurin nicht sicher war, ob das wirklich die Bilder seien, die sie suchten. Was für Bilder das sein sollten, wusste ich auch nicht. Große Kontroversen auf der Straße? Ohne das Medium Fernsehen hätte es den Straßenstand jedenfalls nicht gegeben, wie mir ein Parteimitglied sagte, alles nur Show. Schade! Ihr Versprechen, unsere Podiumsdiskussion im Mousonturm zu entern, sollten die Piraten jedenfalls wahrmachen – unter den gut 80 Gästen war bestimmt ein Dutzend als Parteisympathisanten zu erkennen (T-Shirts!). Doch, oh wunder, sie stellten keine Frage zu Bürgerrechten! Es hätte, sagten sie später, nicht in die sonstigen Themen gepasst (Wirtschaft, Schulden, Krise), die wir auf dem Podium vorher besprachen. Es war aber auch strategisch eine gute Entscheidung. Denn das Vorurteil, die Piraten hätten nur ein Thema und sonst keines, wurde so aufgeweicht. Nicht, dass ich nun die Piraten wählen würde, aber das sollte jetzt vor der Wahl der nächste Schritt der Partei sein: andere Themen besetzen! Sonst wird das nichts mit der Fünf-Prozent-Hürde. Und wenn die Piraten an dieser scheitern, wonach es im Moment aussieht, dann profitiert vor allem die CDU davon, das die Piratenstimmen wegfallen. Von der Leyen. Schäuble. Die Feindbilder, die diese noch junge Partei in den vergangenen Monaten beschworen hat, sie werden weiter regieren.
Fotos: n.b., Harald Schröder
Wie es sonst so war? Lesen Sie drüben in unserem Portal oder in einer ausführlicheren Würdigung bei Maingold.com.
30. August 2009, 12.18 Uhr
Nils Bremer
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