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Opernplatzfest – Das Premiumfest Frankfurts?



Auf dem prunkvollen Opernplatz –für mich mit Abstand der schönste Platz Frankfurts- findet zurzeit zum mittlerweile 32. Mal das, wie sollte es anders sein, Opernplatzfest statt. Auf der Pressekonferenz dazu wurden vergangene Woche die Absichten der Veranstalter deutlich gemacht: Man will Frankfurts Premiumfest sein. Das einzige. Premiumfest? Das klingt erstmal eher unsympathisch, finde ich. Zumindest assoziiere ich damit sofort folgendes Bild: Ganz viele Guttenberg-Verschnitte mit perfekt sitzenden Anzügen, zurückgegelten Haaren und ordentlich Davidoff Cool Water schlürfen in der Mittagspause oder nach der Arbeit Champagner, essen Hummer und unterhalten sich über die neuesten iPhone-Apps.



Soweit meine Vorstellung. Die des Veranstalters, Hermann Pommer (Foto rechts), der lustigerweise Party Pommer genannt wird und auch irgendwie genau so aussieht, wie man sich einen Partyveranstalter vorstellt, ist eine andere. Premium heißt bei ihm vor allem Qualität und Vielfalt. Er will auf seinem Fest keine acht Italiener, fünf Thailänder und drei Inder, die alle so mehr oder weniger erträglich kochen. Sein Rezept: Ein Stand jeder Nation, der dann aber auf alle Fälle Premium sein muss! Außerdem hätten sich die Zeiten ohnehin geändert, sagt Pommer. Auch die, die etwas mehr als der Ottonormalverdiener im Portemonnaie haben, äßen heutzutage viel lieber ein paar gute „Bratwürschtl“ inklusive Bier, statt an einem gekochten Krustentier herumzukauen. Sehr gut verständlich. Soviel also zur Theorie. Meine Vorstellung, gegen die des Partypommer – Zeit für die Praxis.



So begaben wir uns nun zu dem Fest, um uns ein eigenes Bild zu machen. Und siehe da: Leere Bierzeltgarnituren. Unser Blick wandert zur Uhr: halb drei. Wer bitte schön ist so blöd und geht unter der Woche gegen 14.30 Uhr auf ein Premiumfest, um einen Stimmungsbericht einzuholen? Wir. Jedenfalls hatte schon jeder zu Mittag gegessen und wir sahen überhaupt keine Guttenbergs.



Egal, dann fühlen wir eben Pommers angepriesener Nationenvielfalt an Ständen auf den Zahn. Wir sehen einen Libanesen, einen Spanier, einen Asiaten, einen Mexikaner, einen Italiener, einen Stand der deftige deutsche Kost anbietet und viele mehr. Dazu gibt es zahlreiche Getränkestände und nur einen, der Champagner anbietet! Das Essen sieht durch die Bank Premium aus (unser neues Lieblingswort) und auch die Preise sind überraschend moderat. Die Wurst beispielsweise bekommt man für 2,50 Euro, für ein Wasser muss man 1,50 Euro hinblättern. Liebend gerne würden wir bei diesem unfassbar leckeren Anblick etwas essen, am Besten von jeder Nation. Da wir aber weder Geld noch Hunger haben, beschränke wir uns wohl oder übel aufs Beobachten und schaue den vereinzelten Rentnern beim Essen zu.



Ob es sich um Frankfurts Premiumfest handelt, auf dem man auch als Normalverdiener Spaß haben kann und nicht von Anzugträgern müde belächelt wird, konnten wir leider nicht herausfinden, der Uhrzeit sei dank. Festhalten kann man aber: Die kulinarischen Köstlichkeiten – man muss sie wirklich so nennen – sind einen Ausflug wert, aber, wie schon gesagt, bitte nicht um 14.30 Uhr.

Und hier noch ein paar Eindrücke:









Text und Fotos: Jonas Jung
 
25. Juni 2010, 09.49 Uhr
Redaktion
 
 
Fotogalerie:
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