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Öfter mal was Neues

Unterwegs in Frankfurter Kellergewölben

Überraschung! Zum ersten Mal in seinem Leben im Cave wurde ptrk9000 überrascht, da hier eben nicht nur Grufti-Mädchen mit Patchouli-Parfüm und bärtige Rocker rocken. Außerdem war er wolkenkratzern und ließ in der Stereobar die Puppen tanzen.
Wenn die Temperaturen im Juli auf 30° steigen, will ich keinen jammern hören! Das Mistwetter hat ja auch den entscheidenden Vorteil, dass man nicht dauernd das Fehlen des Yachtklubs in die Birne gedrückt bekommt. Also mussten einmal die Alternativen ausgelotet werden und so beschritt ich neue Wege, für andere wahrscheinlich uralt und ausgelatscht, aber für mich durchaus ein Abenteuer. Nach diversen Abenden in der Alten Liebe, wo man oft die Richtigen trifft und die Falschen wegbleiben, wollte ich doch mal nachschauen, wie der Apfelwein im Cave schmeckt. Ich dachte ja immer, dem Tode nahestehnde Grufties mit Raben auf den Schultern und headbangende Rentner mit ausgeblichenen Manowar-Shirts aus Zeiten, als Rocker noch Schnauzbärte trugen, bevölkern den kleinen Doppelgewölbekeller und halten das Rock-Zepter aus zerschlagenen Gitarren hoch. Aber nein, hier irrte der Neuntausender, denn ein alternativ- freundliches Publikum, bestehend aus smarten Tatoomädchen und Kerlen, die gerne mit breiten Grinsen ein schönes, kühles Bier in den Händen halten, gibt sich hier die Klinke in die Hand. Wer also gerne ins Feinstaub geht, wird sich hier auch gleich mal spontan zuhause fühlen. Ausserdem wollte ich dem umtriebigen Mr. Orange zum Wiegenfeste gratulieren, der ja gleichzeitig das Cave organisatorisch betreut und parallel noch als DJ und Initiator der Tarantinoparties unterwegs ist, wenn er nicht gerade das Nachtleben in Las Vegas unsicher macht. Das Cave wurde diese Woche 15, und das ist schon eine Hausnummer, wenn man bedenkt, dass andere Läden derzeit gerade mal für Tage die Tore öffneten. Zum Feste spielten die frankfurter Lokalmatadore „Ray Barracks“, ein sure shot in Sachen Sex, Drugs & Rock‘n'Roll, keine Frage! Und ja, der Apfelwein schmeckt mir, da werde ich wieder mal hingehen, zumal man freundlich und wiesenflink bedient wird, auch wenn zwei Reihen an der Theke anstehen. Ausserdem darf man rauchen und dummes Zeug reden, und das kann ich ja besonders gut!

Freitags hatte ich keine Lust, obwohl mich die Skater-Party im Ponyhof schon neugierig gemacht hatte, aber wenn man sich vorher bei Banjara im Hainer Weg den Bauch vollschlägt, kann es schon mal passieren, dass man hinterher glücklich einschlummert. Aber ich war nicht böse drum, denn ich hatte ja noch einiges vor an diesem Wochenende. Am Samstag wollte auf den Konstimarkt, naja, ihr könnt es Euch ja denken, und ausserdem, Gelegenheit macht Diebe, auch wenn man nicht jeden Mist klauen muss, waren wir nochmal kurz in der Innenstadt wolkenkratzern, aber irgendwie war mir das alles zu kommerziell, Brot und Spiele für David Guetta-Fans, aber das ist gut so, dann bleiben die wenigstens aus den normalen Läden weg.

Abends ging es dann in die Stereobar, denn Frank Rox und meine Wenigkeit spielten im Rahmen der Funky Sneakers-Reihe Tanzbares auf Vinyl und es wurde ein verdammt heiße Party. Nicht weil wir so toll sind, sondern weil das Publikum es ermöglichte. Ich möchte nur noch mal die Jungs erwähnen, die sich in Sachen Breakdance auf der Tanzfläche gebattelt haben was das Zeug hält oder die Trommelcombo, die plötzlich auftauchte und mit ihren Drums die kleine Stereobar in einen lataiamerikanischen Hexenkessel verwandelte. Eine unglaubliche Nacht und ich muß es einfach nochmal erwähnen, ein grandioses Publikum. Und so bin ich dann im Morgengrauen eingschlummert, grinsend, aber fix und fertig!

Nach dem ich ausreichend geschlummert habe, wühlte ich mich sonntags aus den Federn, um dann nahezu übergangslos in die Senderäume von Radio X zu düsen, denn die smarte Li, bekannt von der Radio X – Sendung „Hip Hop International“ und meinereiner hatten interessante Studiogäste, denn die Buttshakers aus Lyon hatten uns einen Studiobesuch zugesagt, spielten sie doch an diesem Abend im Dreikönigskeller auf. Ich mag‘ die Combo, nicht, weil ich an diesem Abend nach dem Konzert noch aufgelegt hatte, sondern weil sie einfach einen feinen Sixties – Sound auf der Bühne produzieren, der in seiner Tanzbarkeit nach vorne geht und Spaß macht, aber auch, weil die Band sich nicht zu Schade ist, ihre Musik auf Seven – Inch – Singles herauszubringen, gerade heutzutage, wo ein jeder meint, nur noch digital zu veröffentlichen wäre das neue Weiss.

Und so wurde nach der Radiosendung der Abend im Dreikönigskeller recht fein, allerdings muss ich ich schon mal die sonntäglichen Ausgehmuffel tadeln, denn nur weil ein Konzert sonntags stattfindet, muss man doch nicht fernbleiben! Trotzdem war der kleine Keller recht gut gefüllt, die Buttshakers haben gerockt und so neigte sich der Abend in Würde dem Ende entgegen. So darf das durchaus sein! Mal schauen, was mich in der kommenden Woche erwartet. Vielleicht eine Hitzewelle?

Geht raus, die Nacht ist schön!
 
27. Mai 2013, 10.03 Uhr
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
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