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Musikszene Frankfurt

Zwischen Mikro- und Makrokosmos

Geschichtenerzähler sind in der Stadtbücherei bestens aufgehoben. Mit Jank Kovik und Kenneth Minor spielen am 5. Juni zwei der profiliertesten Songwriter-Bands der Region bei der „Musikszene Frankfurt“ in der Hasengasse.
2013 waren Jank Kovik auf den wichtigsten Festivals in Frankfurt zu hören, beim „Best of Mainova Heimspiel“ und der „VirusMusikRadioShow“. Überall hinterließen Marko Jankovic (Gesang, Gitarre),
Timm Dodenhöft (Gitarre, Gesang, Banjo),
Markus Katzenbach (Gitarre),
Jens Zulauf (Bass, Gesang)
und Frank Niedergesäss (Schlagzeug) großen Eindruck und machten dabei Werbung für die Idee, die CD- und Vinyl-Pressung des bereits aufgenommenen Debütalbum „Refuge“ per Crowdfunding zu finanzieren. Die dafür anvisierten 2.500 Euro kamen im Januar zur Überraschung und Freude der Musiker binnen kürzester Zeit zusammen. Alles was darüber hinaus auf dem Konto landete, erlaubt nun den Bonus eines Digipacks mit Booklet. Rechtzeitig zum Release-Konzert mit den befreundeten Bees Village am 14.6. im Bett wird alles vorliegen. Als Appetizer spielt eine kleinere Jank Kovik-Besetzung ein akustisches Konzert im Foyer der Zentralbibliothek. „Die Besetzung, wie sie jetzt ist, läuft wie ein Uhrwerk“, schwärmen die Musiker. „Dabei ist Marko Ideen- und auch Namensgeber, aber inzwischen leistet jeder in der Band einen unverwechselbaren Beitrag, die Songs zu dem zu machen, was sie sind.“

Bei aller Dynamik des elektrischen Quintetts bleibt der Reiz am akustischen Spiel ungebrochen. „Jeder unserer Songs wurde akustisch geschrieben und funktioniert auch alleine auf der Akustikgitarre. Das gibt den Liedern etwas Bodenständiges, sie wirken nicht konstruiert, und man findet einen leichten Zugang dazu“, erzählt Marko Jankovic. „Aber natürlich geben die weiteren Instrumente ganz neue Ansätze, Songs so zu arrangieren, dass sie über das klassische Singer-Songwritertum hinausgehen.“ Es sind nicht nur Folk, Country und Americana, die als Inspirationsquellen wahrgenommen werden, sondern auch Indie wie Alternative Rock. „Man kann das alles nicht strikt voneinander trennen. Jede der genannten Richtungen beeinflusst zwangsläufig wieder andere Künstler aus anderen Genres“, weiß Jens Zulauf. „Wir sind alle große Musikliebhaber und kennen sowohl die Wurzeln als auch die Musik, auf die diese Einfluss hatten. Und wenn jemand bei uns Bob Dylan, Neil Young, Pearl Jam oder andere großartigen Musiker heraushört, soll uns das nur recht sein.“ Die Lieder handeln dabei „von allem, was einen Menschen eben beschäftigt, sind manchmal profan, mitunter spirituell, oft nachdenklich.“

Bird Christiani, der Denker und Lenker von Kenneth Minor, bekennt sich zu Botschaften, die durch das Zusammenspiel von Musik und Text transportiert werden. „Ich möchte zum Ausdruck bringen, wie ich mich fühle oder wie ich über etwas denke oder wie ich über andere denke oder dass ich möchte, das andere anfangen, über sich oder etwas nachzudenken oder besser mal nachgedacht hätten“, formuliert er das ständige „Hin und Her zwischen Mikro- und Makrokosmos“ in seinen Stücken. „Sekündlich erleben Menschen weltweit ähnliche Dinge und Empfindungen. Ich erhebe den Anspruch an mich selbst als Texter, Erlebnisse und Empfindungen so in Worte zu verpacken, wie es vor mir noch kein anderer genau so getan hat.“ Ein hehrer Anspruch, das weiß er, „trotzdem meine eigene Messlatte. Dieter Bohlen verfolgt da eine andere Strategie.“ Deshalb findet es Christiani wünschenswert, eine Konzertsituation vorzufinden, in der sich ein Publikum allein auf das Zuhören bzw. Zusehen einlassen will. „Gerade das ist dieser Tage scheinbar nicht selbstverständlich. Vielleicht ist es eine neue Kunstform. Eine perfekte Situation ist dann gegeben, wenn sich Künstler respektvoll und aufmerksam begegnen“. Dabei spricht er von „Künstler-Künstlern und Zuhör-Künstlern.“ Eine Begegnung auf Augenhöhe.

Kenneth Minor sind mit dem Frankfurter Hazelwood-Label groß geworden, haben 2010 da das Album „In That They Can't Help It" veröffentlicht. Mit Steven Gaeta, dem Bassisten des Universal Congress Of und von Kool Ade Acid Test stand Christiani und Thomas Berg ein legendärer Musiker („Gaeta is both. God and Godfather“) zur Seite. Überhaupt ermöglichte der Rödelheimer Kreativ-Pool mit Tonstudio, Plattenfirma und Live-Bühne tolle Zusammenkünfte. „Hazelwood hat mich extrem geprägt, geshaped, gebounced, geshaked, und hat mir gute Freunde, gute Musik und die tollste Frau an meiner Seite beschert“, unterstreicht Christiani den Stellenwert von Hazelwood in seinem Leben. Die Freundin heißt Athena Isabella, sie verleiht seit letztem Jahr seinen Songs eine zweite Stimme und greift hier und da auch zum Glockenspiel. Bei der Produktion der neuen CD „Phantom Pain Reliever”, der letzten in den „heiligen Hazelwood-Hallen“, waren TBerg (Gitarren, Piano, Orgel), Robert Herz (Drums, Percussion) von Okta Logue, Chris Müller als Sound Engineering und Wolfgang Gottlieb als Produzent beteiligt. Sie wird auf dem neu gegründeten Label Lotte Lindenberg erscheinen und auf einer Release-Tour im Herbst vorgestellt. „Die Platte wurde komplett live eingespielt und gesungen“, erzählt Christiani. „Wolfgang hat dafür gesorgt, dass die Musik ihre ,natürliche Rauheit’ und ,Ursprünglichkeit’ behalten hat.“

>> Musikszene Frankfurt, Ffm., Zentralbibliothek, Hasengasse 4, 5.6., 20 Uhr, Eintritt frei
 
30. Mai 2014, 10.41 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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